Schweigeminute im Linsengerichter Parlament

Linsengericht
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Zu Beginn der Sitzung der Gemeindevertretung Linsengericht am Donnerstagabend hat der Vorsitzender Michael Bollmann (SPD) eine Erklärung zum Krieg in der Ukraine vorgetragen.

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Für eine Schweigeminute erhoben sich alle anwesende Kommunalpolitiker, Verwaltungsmitarbeiter und Zuhörer von ihren Plätzen. Nachfolgend der Text von Bollmann im Wortlaut:

"Heute vor einer Woche hat Wladimir Putin seiner Armee den Befehl erteilt, die Ukraine zu überfallen. Unsere Welt ist seit dem eine andere geworden, wir sind schockiert, entsetzt und traurig. Von einer Zeitenwende ist die Rede. Die Nachrichten aus der Ukraine zeigen uns zunehmend Bilder von Tod und Zerstörung. Innerhalb von wenigen Tagen befinden sich bereits über eine Million Menschen auf der Flucht. Familien und Freunde werden getrennt, ohne Gewissheit wohin es geht, sie leben in Verzweiflung, unvorstellbaren Ängsten und sehen keine Zukunftsperspektiven. Viele sind schon in Deutschland angekommen, auch wir in Linsengericht müssen jetzt Vorsorge treffen und dringend überlegen, wie wir Unterkunft und Hilfe anbieten können.

Der russische Präsident hat das Völkerrecht gebrochen und Krieg in Europa angeordnet. Wladimir Putin und seine Führungsriege sind dafür alleine verantwortlich. Unsere Solidarität und unser Mitgefühl gilt den Menschen in der Ukraine und denen, die in Russland unter hoher Gefahr gegen diesen Krieg demonstrieren. Wir verurteilen diesen Krieg auch als Angriff gegen uns und Europa. Wir wollen ein friedliches demokratisches Europa, in dem die Menschen frei und ohne Gewalt über ihre Zukunft bestimmen und Meinungsverschiedenheiten diplomatisch gelöst werden. Das Ukrainische Volk hat viele Jahre dafür Opfer gebracht und kämpfen müssen.

Demokraten in Linsengericht und in aller Welt sind aufgefordert, Zeichen zu setzten, NEIN zu sagen, öffentlich zu demonstrieren und Gesicht zu zeigen: Für Demokratie, Respekt und Solidarität, gegen Krieg und Gewaltherrschaft! Wir fordern die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen und den Rückzug der russischen Truppen aus dem Staatsgebiet der Ukraine."


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