Joselyn Grimm berichtete über Berufe aus vergangenen Tagen

Joselyn Grimm beim Vortrag über außergewöhnliche und ausgestorbene Berufe.

Linsengericht
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Bei der Monatsversammlung des Heimat- und Geschichtsvereins Linsengericht in der Zehntscheune in Altenhaßlau referierte Joselyn Grimm unter dem Motto „Außergewöhnlich und Ausgestorben“ über Berufe aus vergangenen Tagen.

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Ausgestorbene Berufe gibt es in Massen. Von Wagnern, Flössern und Büttnern dürften die meisten Leute bereits gehört haben. In ihrem Vortrag pickt sich die stellvertretende Vorsitzende und Museumsleiterin des Kultur- und Geschichtsvereins Hasselroth jedoch speziell die Berufe heraus, die schon fast in Vergessenheit geraten sind. Obwohl das Aussterben einer Berufsgruppe zunächst traurig erscheint, hat dies oft einen guten Grund. Teils waren die heute ausgestorbenen Berufe mit großen gesundheitlichen Gefährdungen verbunden. Dazu zählt beispielsweise auch der Beruf des Sandhändlers. Diese litten durch das ständige Einatmen des feinen Staubes oft an Schwindsucht und anderen schweren Lungenerkrankungen. Andere in unserer Region verbreiteten Berufe, wie Kanarienvogelzüchter, Holzschuhmacher und Knopfmacher waren weit weniger gesundheitsgefährdend.

Ebenso wie auch der Beruf des Eisfahrers. An die Fahrer der Firma Eis-Günther, die bis in die 50er Jahre tätig waren, konnten sich ein paar der Anwesenden sogar noch dunkel erinnern. Es wurden aber auch Berufe vorgestellt, die es in erster Linie in anderen Orten gab. Dazu zählen Schmuck- oder Ziereremiten (die Vorgänger der Gartenzwerge) genauso wie Ameisler und Fischbeinreißer. Gerade letztere waren speziell auch die Küstenstädte konzentriert, weil sie nur hier an die Barten von Walen kommen, aus denen sie Fischbein-Stäbe herstellten, die in Textilien wie beispielsweise Korsetts und Schirme eingenäht wurden.

Zum Schluss wurden noch einzelne Berufe vorgestellt, die so ausgefallen waren, dass es nur sehr wenige ihrer Art gab. So zum Beispiel die „Greenwich Time Lady”, die ihren Lebensunterhalt damit verdiente, dass sie ihren Abonnenten die richtige Uhrzeit verkaufte. Besonders kurios war auch der Quatorzième (zu Deutsch: Vierzehnte), der dafür bezahlt wurde, der Vierzehnte bei Tisch zu sein. Da man die Dreizehn für eine Unglückszahl hielt, bediente man sich seiner Dienste, falls mal zufällig dreizehn Personen zum Dinner zusammensaßen.

Zahlreiche Bilder und einige Ausstellungsstücke aus dem Hasselrother Museum haben als Anschauungsmaterial gedient und den Abend zu einer ebenso unterhaltsamen wie informativen Veranstaltung gemacht. So wurde die Archivleiterin des Linsengericht Vereins kurzerhand zur Abtrittanbieterin, die im 18. und 19. Jahrhundert für Erleichterung sorgten, als es noch keine öffentlichen Toiletten gab. Besonders anschaulich waren auch die Steinplatten, die zum Druck von Chromlithografien genutzt wurden.

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Joselyn Grimm beim Vortrag über außergewöhnliche und ausgestorbene Berufe.


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