Den Vogel abgeschossen

Altenhaßlau
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Die Erleichterung war den Verantwortlichen deutlich ins Gesicht geschrieben.

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Als der stolze Königsadler endlich ein Einsehen hatte und geräuschvoll zu Boden stürzte, war die Zeit bereits weit vorangeschritten. Das Königsschießen 2021 der Schützengilde Altenhaßlau wird als das bis dato Zeit- und Munitions-aufwändigste in die Annalen eingehen. Ganze acht Stunden hielt der majestätische Vogel mit seinen Reichsinsignien dem Kugelhagel stand. Am Ende waren exakt 697 Schuss notwendig. Entsprechend groß war das Rätselraten der rund 30 angetretenen Schützinnen und Schützen.

Vielleicht hatten die starken Regengüsse der Vortage die Holzfasern der tragenden Latten in bislang unbekannter Weise verklebt und somit unfreiwillig stabilisiert? Handelte es sich wirklich um reguläre Fichte oder war hier durch einen unwahrscheinlichen Zufall möglicherweise ein tropisches Hartholz im Spiel? Oder sollte die zur Verfügung gestellte Munition etwa eine Montags-Charge sein, deren Sprengkraft einfach nicht ausreichte? In einem waren sich die Mitglieder jedenfalls einig: An der eigenen Treffsicherheit konnte es auf keinen Fall liegen. Otto Fischer, erster Vorsitzender der Altenhaßlauer, nahm es mit Humor: „Es war eine lebhafte Veranstaltung, viele angeregte Gespräche und eine tolle Stimmung – das ist für mich die Hauptsache“.

Besonders freute sich Fischer darüber, dass auch viele neue Mitglieder erstmals den Weg zum Königsschießen gefunden hatten. Dass der Adler am Ende dann just unter seinem eigenen Schuss die Flügel streckte, schoss buchstäblich den Vogel ab. Dem Schützenkönig Otto Fischer sekundieren für das kommende Jahr Thorsten Simon als Erster Ritter sowie Martin Reh als Zweiter Ritter. Über die Krone als Jungendkönig freut sich Bora Göverim.

Foto (von links): Thorsten Simon, Otto Fischer, Martin Reh und Bora Göverim.


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