BGL-FWG geht ans politisch "Eingemachte"

Geislitz
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Der 15. kommunalpolitische Aschermittwoch der Bürgerliste/FWG Linsengericht im Geislitzer Hasenheim bot den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern neben hervorragendem Essen nach der Faschingszeit vor allem viele Informationen zu aktuellen kommunalpolitischen Themen und natürlich auch Zeit für politische Diskussionen in geselliger Runde.

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BGL-FWG Vorsitzender Heinz Breitenbach begrüßte hierzu zunächst alle gekommenen Mandatsträger, Mitglieder und Freunde der Linsengerichter Bürgerliste, darunter die Ortsvorsteherinnen Ingrid Schmidt (Altenhaßlau) und Brigitte Trageser (Großenhausen) und die Presse. Für die gut angenommene Bewirtung mit Heringen, Pellkartoffeln aus dem Anbau von Gemeindevertreter Karlfred Seifert oder bunt garnierten Wurst- und Käseplatten mit Brot waren erneut Angelika Lehr und Margot Krüger verantwortlich, sowie das Geislitzer Team um Dirk Seybold und Wilfried Straub, die sich dem Dank und Applaus der etwa 30 Anwesenden sicher waren. Doch zunächst ging es politisch ans „Eingemachte“.

Heinz Breitenbach blickte in seiner Rede, die einmal mehr durch eine Bilderpräsentation von Pressewart Sebastian Dein begleitet wurde, zunächst auf den letztjährigen BGL-FWG Familientag in Eidengesäß und die sehr informativen Ausflüge zu den Firmen Kelviplast und Kreiswerke Main-Kinzig zurück. Auch erinnerte er an die beiden von der Bürgerliste angeregten Landesehrenbriefverleihungen an Rudi Trageser und Karlfred Seifert, sowie den Besuch des Schützenvereines Edelweiß Eidengesäß anlässlich der von der Gemeinde unterstützten Teilsanierung des Schützenhauses. Den in anderen Gemeinden geführten Diskussionen über eine Abschaffung der Ortsbeiräte erteilte er eine deutliche Absage und rief die Anwesenden im Hinblick auf die Kommunalwahl im März 2021 zu noch mehr Engagement auf.

Im Anschluss beleuchtete er den gemeindlichen Nachtragshaushalt 2020, der von der FWG / Bürgerliste und der CDU Linsengericht -wie auch seinerzeit schon der Doppelhaushalt 2019/2020- in der Gemeindevertretung konsequenterweise abgelehnt wurde und dadurch bislang keine Mehrheit fand: „Erneut wurden unsere im Vorfeld immer wieder vorgetragenen Vorschläge wie zum Beispiel, den Bau der rund 5 Millionen Euro teuren neuen sechszügigen Kindertagesstätte in Altenhaßlau in modularer Bauweise günstiger zu erstellen oder anstelle eines rund 3,5 Millionen Euro teuren Rathausanbaus das „Grempsche Haus“ unter anderem aus Denkmalschutzförderprogrammen zu sanieren und damit für Teile der Gemeindeverwaltung nutzbar zu machen, abgelehnt. In anderen Kommunen ist das wie in der Presse mehrfach zu lesen war möglich, im Linsengericht aber darf offenbar noch nicht einmal darüber diskutiert werden! Wir freuen uns aber, dass nach 6 Jahren „Kampf“ der Bürgerliste nun immerhin Gelder für den Anbau eines Fahrstuhls an den Altenhaßlauer Bürgersaal eingestellt werden sollen“, so der Fraktionsvorsitzende Breitenbach.

Da auch der Vorschlag, die neue Kindertagesstätte an der Brentanostraße zu bauen, vor einigen Jahren von SPD und Grünen abgelehnt worden sei, seien bei diesem Projekt nun Mehrkosten durch die leichte Hanglage am Stückweg und die inzwischen deutlich gestiegenen allgemeinen Baukosten zu erwarten. Der Waldkindergarten in Eidengesäß sei zwar auf einen Antrag der heimischen Freien Wähler zurückzuführen und werde gut angenommen, aber auch dieses Projekt sei im Linsengericht deutlich teurer realisiert worden, als in anderen Städten und Gemeinden. Auch das Neubaugebiet „Im Weisgrund“ in Geislitz werde für die Gemeinde nicht ideal laufen, da es aufgrund seiner Größenordnung und Lage nun eines Regenrückhaltebeckens bedürfe und mit Verkehrsproblemen in den wenigen und schmalen Zufahrtsstraßen gerechnet werden müsse, befürchtet die Bürgerliste, die hier seinerzeit eigentlich lediglich eine Arrondierung an der Ortsrandlage mit fünf Baugrundstücken beantragt hatte.

Ausdrücklich unterstützt wird dagegen von der Bürgerliste die Ausweisung des Gewerbegebietes „Am Weinberg“ in Lützelhausen an der Landesstraße L 3202 nach Bernbach in der Nähe des Gewerbeparkes Birkenhain. Die Diskussion um die Straßenbeiträge wird in den gemeindlichen Gremien demnächst weitergeführt, nachdem das Land Hessen es jeder Kommune selbst überlassen hatte, ob und mit welchem Modell die Kommune Straßenbeiträge erhebt. Heinz Breitenbach schlug hierzu erneut das sogenannte „Rednitzhembacher Modell“ auch für Linsengericht vor. Weitere ortsteilübergreifende Themen seiner Rede waren der Hochwasserschutz, die Situation in den beiden Betreuungsvereinen an der Geisberg- und Haselaschule, wo zumindest in Altenhaßlau von der neuen Schulleiterin der Weg für die Ganztagsschule geebnet wurde und das Hallenbad Gelnhausen, wo weitere Investitionen an Dach und Fassade anstanden, die die Gemeinde Linsengericht teilweise mitfinanzieren durfte.

Auch blickte Heinz Breitenbach auf die Einführung neuer Bestattungsformen mit Urnengräbern, die um einen Baum oder eine Stele herum platziert werden, für die sich die Freien Wähler seit einigen Jahren eingesetzt hatten. Zudem thematisierte er die Jugendherberge Geislitz, den auf Initiative der BGL verbesserten Spielplatz in Lützelhausen, das Sport- und Kulturheim Großenhausen und den Bedarf- und Entwicklungsplan aller Linsengerichter Feuerwehren. Im Rahmen seines Vortrages stellte der Bürgerlisten-Vorsitzende sodann noch die Pläne zur Umsiedlung der Märkte Rewe und Aldi in Altenhaßlau auf Grundstücke „Vor der Au“ vor, wo in Richtung des „Jussowschen“ Tempels zudem noch ein weiteres Neubaugebiet geplant ist. In seiner Eigenschaft als Kreistagsabgeordneter berichtete er schließlich noch über das Rad- und Gehwegkonzept für den Main-Kinzig-Kreis und die diesjährigen Straßenbauprojekte des Main-Kinzig-Kreises in Großenhausen und Geislitz. Abschließend dankte Heinz Breitenbach den Besuchern und Organisatoren des diesjährigen Heringsessens und lud zur Jahreshauptversammlung der Bürgerliste am 17. April sowie zum Familientag am 3. Oktober 2020 ein.


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