Der Vogel des Jahres 2019: die Feldlerche

Großenhausen
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Der NABU Großenhausen stellt am Freitag, dem 11. Januar, mit einer Power-Point-Präsentation die Feldlerche, den Vogel des Jahres 2019, vor.

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Ort der kostenfreien Veranstaltung ist in Großenhausen die Alte Schule, Im Vorderdorf 12, Beginn: 20 Uhr.

Artenreiche Wiesen und Felder sind für zahlreiche Tierarten überlebenswichtig. Auch die Feldlerche leidet wie viele andere Vogelarten massiv unter der intensiven Landwirtschaft. Nach Erhebungen des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA) sanken die Bestände in Deutschland zwischen 1998 und 2015 um 38 Prozent. Ohne Schutzmaßnahmen könnte sie in wenigen Jahren zu den vom Aussterben bedrohten Vögeln zählen. Daher trägt die Feldlerche schon zum zweiten Mal nach 1998 den Titel: Vogel des Jahres.

Vielfältige Biotopstrukturen wurden immer häufiger zugunsten von monotonen Acker- und Grasflächen umgewandelt. Die Vergrößerung der Schläge , der massive Pestizideinsatz und Monokulturen von Mais und Wintergetreide haben dazu geführt, dass unsere Kulturlandschaft und ihr Lebensraum in eine Ödnis umgewandelt wurde. Wintergetreide und Winterraps bieten nur für die erste Brut der Feldlerche noch halbwegs geeignete Nistplätze. Aufgrund der zu rasch und zu dicht heranwachsenden Kulturen bleibt der Bruterfolg der Zweit- und Drittbruten aus, die aber zum Populationserhalt dringend benötigt würden. Will man der Feldlerche helfen, muss dieser Trend umgekehrt werden. Eine Rückkehr zu mehr Sommergetreide, mehr Brachen mit blütenreichen Zwischensaaten käme auch dem Rebhuhn zugute. Auch die Zunahme des Maisanbaues bietet den Vögeln so gut wie keine Deckung und ist durch den Pestizideinsatz extrem arm an Wildkräutern und Kerbtieren. Die Extensivierung der Grünlandwirtschaft ist ein weiterer Aspekt zur Situationsverbesserung der Populationen; denn die Feldlerche ist nicht nur ein Acker- sondern auch ein Wiesenvogel.

Doch noch ist es nicht zu spät: Mit der Kampagne "Meine 114 Euro" - "Neue Agrarpolitik jetzt" - fordern der NABU und der LBV eine Reform der EU-Agrarpolitik. Ziel ist es, dass die 114 Euro, die jeder EU-Bürger aus Steuermitteln zur EU-Agrarförderung beiträgt, künftig in eine naturverträgliche Landwirtschaft fließen. Es bedarf einer grundlegenden Agrarreform, um die Feldlerche und andere Tier- und Pflanzenarten der Feldflur zu retten. Es besteht die Möglichkeit , die jeweiligen Abgeordneten im EU-Parlament entsprechend darauf hinzuweisen: "Stoppen Sie das Artensterben". Dazu kann man beim NABU oder LBV zur Teilnahme eine Postkarte kostenlos anfordern oder über www.NeueAgrarpolitk.eu direkt eine E-Mail an die Abgeordneten richten.

Es besteht Grund genug, die Feldlerche noch einmal in den Fokus der breiten Öffentlichkeit zu rücken. Der Vortrag dient dazu, die Feldlerche und ihre Lebensweise vorzustellen und dazu aufzurufen, sich aktiv für Ihren Schutz einzusetzen.


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