Turteltaube ist der Vogel des Jahres 2020

Großenhausen
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Der NABU Großenhausen lädt für Freitag, 10. Januar, zu einer Power-Point-Präsentation zum Vogel des Jahres 2020, der Turteltaube, in die alte Schule in Großenhausen, Im Vorderdorf 12, ein.

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Beginn der Veranstaltung ist um 20:00 Uhr. Parkmöglichkeiten bestehen auch im Umfeld der ehemalien Filiale der VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen eG. in der Ortsmitte.

Die Turteltaube ist ein Symbol für die Liebe, ihre Lebensbedingungen sind aber wenig romantisch. "Seit 1980 haben wir fast 90 Prozent dieser Art verloren, ganze Landstriche sind turteltaubenfrei", so Norbert Möller vom NABU Großenhausen. "Unsere kleinste Taube findet kaum noch geeignete Lebensräume. Zudem ist sie durch die legale und illegale Jagd im Mittelmeerraum bedroht."

"Früher hat man das markante Gurren der Turteltaube an jedem Dorfrand oder Flussufer gehört", so Möller. "Wildkräutersamen an Feldwegen und Feldfrüchte aus Zwischensaaten boten ausreichend Nahrung. Dem Jahresvogel schmecken Samen von Klee, Vogelwicke, Erdrauch und Leimkraut. Diese Pflanzen wollen Landwirte nicht auf ihren Feldern haben. Darum hat sich die Taube seit den 60er Jahren angepasst und ihre Nahrung umgestellt." Der Anteil von Sämereien aus landwirtschaftlichen Kulturen macht nun mehr als die Hälfte der Nahrung aus statt wie früher nur 20 Prozent. Im Gegensatz zu Wildkrautsamen stehen diese aber nur für kurze Zeit bis zur Ernte zur Verfügung und fehlen während der kritischen Phase der Jungenaufzucht. Heute brüten Turteltauben häufig auf Truppenübungsplätzen oder in Weinbauregionen, wo sie noch geeignete Lebensbedingungen vorfinden.

Die Turteltaube ist der erste vom NABU gekürte Vogel, der als global gefährdete Art auf der weltweiten Roten Liste steht. Heute brüten bei uns nur noch 12.500 bis 22.000 Paare. Die Intensivierung der Landwirtschaft verschlechtert die Lebensbedingungen der Turteltaube enorm - ein Schicksal, das sie mit vielen anderen Jahresvögeln teilt. Die Ausweitung von Anbauflächen geht mit einem Verlust von Brachen, Ackersäumen, Feldgehölzen und Kleingewässern einher. Damit verschwinden Nistplätze sowie Nahrungs- und Trinkstellen. Viele Äcker werden außerdem mit Herbiziden von "Unkraut" befreit. Doch von genau diesen Ackerwildkräutern ernährt sich die Taube. Außerdem ist chemisch behandeltes Saatgut vergiftete Nahrung für die Vögel. Der NABU kämpft seit Jahren für eine EU-Förderung der Landwirtschaft, die Natur erhält statt sie zu schädigen.


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