Landfrauen Geislitz und Altenhaßlau auf dem Bauernhof

Waldrode
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Im Rahmen einer Führung auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Trageser in Waldrode mit modernem Stall, mit Melkroboter, Mistschieberroboter und Futterautomat-Roboter wurde den Landfrauen Geislitz und Altenhaßlau von Brigitte und Rudi Trageser die Maschinen erklärt.

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"Die Maschinen konnten in der Anwendung beobachtet werden und die vom Ehepaar Trageser erklärten Vorgaben für die Roboter erkannt und nachvollzogen werden. Mit dieser technischen Aufrüstung, wird die Arbeitsbelastung für den Betrieb reduziert. Auch in landwirtschaftlichen Betrieben herrscht Fachkräftemangel. Die Überwachung der Technik, die Störungsbeseitigung und die Beobachtung der Tiere bleibt Kernaufgabe im Stall. Die Technik ist kein Selbstläufer – sie nimmt dem Landwirt viele Tätigkeiten ab. Die große Besuchergruppe konnte sich freizügig in den Gängen bewegen. Die Tiere hat das offensichtlich nicht gestört und sie haben trotz dieser ungewohnten Zeit Ruhe ausgestrahlt. Gäste die Ställe aus ihrer Jugend kennen waren sehr beeindruckt. Im Anschluss an die Führung stellte der Betriebsinhaber Mark Trageser den in 4. Generation in Waldrode bestehenden Michviehbetrieb vor. Das Tierfutter, das in Form von Grassilage, Heu, Getreideschrot Maissilage und Rapsschrot verfüttert wird, kommt von den eigenen Feldern. Diese werden mit den Ausscheidungen der Tiere im Rahmen der Kreislaufwirtschaft gedüngt. Mark Trageser beantwortete kompetent und geduldig die Fragen, z.B. nach den Übergriffen der Wölfe auf Weidetiere. Bisher waren überwiegend Schafe und Dammwild betroffen, diese sind inzwischen auch in unserer Nähe nachgewiesen. Die Politik ist hier gefragt um „mal ganz schnell!“ eine Regelung für den inzwischen übermäßigen Bestand an Wölfen in allen Teilen Deutschlands, zu treffen. Das sind keine Kuscheltiere", heißt es in einer Mitteilung der Landfrauen.

Und weiter: "Mit dem Klischee der glücklichen Kühe in Weidetierhaltung, wird ein „Premiumsortiment“ angepriesen. Damit wurde ebenfalls aufgeräumt. Die Wohlfühltemperatur von Rindern/Kühen liegt bei unter 10°, sie mögen keine starke Sonneneinstrahlung und haben gerne Wind. Das alles kann im Sommer in unseren Breiten nicht geboten werden. Auch die Futteraufnahme für die Tiere erfolgt sehr viel ausgewogener und gehaltvoller in bedarfsgerechter Fütterung (vollautomatisch oder mit Maschinenunterstützung). Zudem müssen Kühe, wie im Stall von Tragesers, Zugang zum Melkroboter haben. Die ist bei öffentlichen Wegen um den Stall nicht möglich.Der von der Politik geforderte, genehmigte und bezuschusste, „Anbau“ von Solarparks führt zur Verringerung von Ackerland, das nicht mehr für die Nahrungsproduktion zur Verfügung steht. Für diese Baumaßnahmen, aber auch für neue Industrieflächen, Wohnbebauung, Straßen oder Schienen verliert die Lebensmittelproduktion Flächen. Diese Flächen, die noch mit zusätzlichen Ausgleichsflächen belegt werden, die wiederum die landwirtschaftlichen Flächen verringern, gehen für die Nahrungsmittelproduktion verloren. Bei Ausweisung von Industriegebieten sollte man Solaranlagen auf den zu versiegelnden Flächen vorschreiben. Dächer, Parkplätze, ect. drängen sich dafür geradezu auf.Die Bürokratie, das ständige dokumentieren, nachweisen und überprüft werden, der landwirtschaftlichen Betriebe ist ein großer Zeitfresser. Der ohnehin schon immense Arbeitsaufwand (in der Tierhaltung an 365 Tagen im Jahr, und keinesfalls in einer 4-Tage-Woche) belastet und wird weiterhin zu  Betriebsschließungen führen."

Marina Schmidt bedankt sich für die Landfrauenvereine für Einladung, die interessanten Einblicke und umfassenden Erläuterungen zu den gestellten Fragen bei Mark Trageser, der auch Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Main-Kinzig ist. Außerdem bei den Eltern Brigitte und Rudi Trageser. Sie haben den Landfrauen, trotz der an diesem Tage bis in die späten Abendstunden andauende Silobevorratung, sehr viel Zeit eingeräumt. Den knapp 50 Interessierten wurde Stoff für weitere Diskussionen geliefert. Auch wird dieser Personenkreis die Veränderungen in der Kulturlandschaft mit einem kritischen Blick verfolgen und die Belange der landwirtschaftlichen Betriebe nebenan im Auge haben.

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