Wie man ein Wohngebiet nicht planen sollte

Dörnigheim
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Ende September dieses Jahres schließt der Real-Markt im Maintaler Stadtteil Dörnigheim.



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"Das ist natürlich ein Grund, sich darüber Gedanken zu machen, was auf dem Gelände denn folgen soll. Schließlich möchte dort niemand eine jahrelangen Brache liegen sehen. Doch das, was den Stadtverordneten jetzt aufgetischt wurde, schlug dem berühmten Fass den Boden aus. Eine absolute Horrorvorstellung setzte die Rathausspitze jetzt den Abgeordneten vor. So wurde eine bis zu 6-stöckige Bebauung vorgesehen. Es wurden in der Vorlage für die Stadtverordneten einfach die Pläne des "Investors" (besser eines Spekulanten) 1:1 übernommen: 420 Wohneinheiten Das ist auf kleinerer Fläche etwa doppelt so viel wie bei den Wohnblocks in der benachbarten Waldsiedlung, die zu Beginn der 1960er Jahre errichtet wurde", so Klaus Seibert, Stadtverordneter der Wahlalternative Maintal – Soziale Gerechtigkeit (WAM).

Und weiter: "Es wurden bei vorgesehenen etwa 1300 neuen Einwohnern keine Sozialeinrichtungen vorgesehen. Auch ein Spielplatz suchte man im vorgelegten Plan vergebens, ganz zu schweigen von anderen Freizeitmöglichkeiten.  Ebenso  spielten Überlegungen zum Verkehr, der nur über die jetzt schon überlasteten Hauptverkehrsachsen Kennedy- bzw. Berliner Straße führen könnte, in den Überlegungen aus dem Rathaus der zweitgrößten Stadt des Main-Kinzig-Kreises überhaupt keine Rolle. Die Liste der Missstände ließe sich noch um weitere Punkte fortsetzen. Man beachte auch die Vorstellungen zu dem Lichteinfall sogar in der von der Rathausspitze vorgelegten Zeichnung selbst, um zu sehen, dass für ein Großteil der Bebauung ein schwarzes Loch im Osten des Stadtteil Dörnigheim ohne gute Frischluftzufuhr entstehen würde. Dazu soll es gegenüber in zwei angrenzenden Gebieten (Richtung Honeywell und am Opeleck) zu weiteren Neubebauungen in kommen. Maintal würde mit dieser Entwicklung zur absoluten Schlafstadt von Frankfurt werden. Zum Glück stieß dieses Vorhaben im Stadtparlament auf einhellige Ablehnungen, da diese Vorstellung selbst vorausgegangenen Beschlüssen zur Stadtentwicklung total widerspricht. Mit zukunftsgerechter, sozialer Stadtgestaltung hat das ganze absolut nichts zu tun. Sondern das ist Stadtplanung aus einer weit zurückliegenden Zeit des vorigen Jahrhunderts als man solch autogerechte Trabantensiedlungen am Rande der Großstädte als Schlafstätten hochzog. Die mannigfaltigen Probleme, die dabei entstanden sind, und mit denen sich nicht nur Maintal heute noch herumschlagen muss, sind hinlänglich bekannt."


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