Bundesverdienstkreuz für Elisabeth Huhn aus Maintal

Maintal
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Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung hat Justizstaatssekretär Thomas Metz das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Elisabeth Huhn überreicht.



„Das Verdienstkreuz am Bande ist eine hohe Auszeichnung, die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur Würdigung außergewöhnlicher Verdienste vergeben wird. Elisabeth Huhn hat über Jahrzehnte hinweg ein unermüdliches Engagement für Menschen mit Multipler Sklerose gezeigt. Dafür verdient sie unseren ganzen Respekt – und diese außerordentliche Auszeichnung“, so Justizstaatssekretär Thomas Metz anlässlich der heutigen Übergabe des Ordens.

Elisabeth Huhn ist 1940 geboren und arbeitete bis zur Geburt ihres dritten Kindes als Beamtin in der Oberpostdirektion in Frankfurt am Main. Sie ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Im Jahr 1976 erkrankte Frau Huhn selbst schwer, so dass sie ihr Vorhaben, das Abitur nachzuholen, aufgeben musste.

„Frau Huhn ist eine Persönlichkeit, die sich ganz selbstlos für eine gute Sache mit außergewöhnlichem Ehrgeiz und großer Ausdauer einsetzt. Durch Zufall hörte sie im Jahre 1979 einen Rundfunkaufruf der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) zur ehrenamtlichen Mitarbeit. Spontan meldete sie sich und gründete bereits im Jahr 1980 in Hanau (Klein-Auheim) die MS-Selbsthilfegruppe ,Hanau und Umgebung – Die MainSchwäne‘ als eine der ersten drei MS-Selbsthilfegruppen in Hessen, obwohl sie selbst von dieser schicksalhaften Erkrankung nicht betroffen ist“, sagte Staatssekretär Metz.

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche, neurologische Erkrankung mit unterschiedlichen Verlaufsformen. Die circa 240.000 MS-Erkrankten in Deutschland erleben täglich, wie die Krankheit ihr Leben einschränken kann, aber auch gleichzeitig durch zielgerichtete Therapie und vielerlei Aktivität, Lebensqualität zu erreichen ist.

„Elisabeth Huhn hat mit ihrem Engagement immer geholfen, den von der Krankheit Betroffenen, ein Stück weit normales Leben zu vermitteln. Anfangs besuchte sie die Betroffenen zu Hause, später trafen sich die Gruppenmitglieder in angemieteten Räumen, u.a. hier in der ‚Lebenshilfe‘. Sie organisierte Ausflüge in Museen und Theater, mehrere Freizeitausflüge und diverse Grillfeste,“ beschreibt Staatssekretär Metz die Arbeit von Frau Huhn.

Wichtiger Bestandteil ihres Engagements waren die regelmäßigen Gruppentreffen im Gärtnerhaus der Lebenshilfe Hanau e.V.. Bis zum Jahr 2016, in dem Frau Huhn altersbedingt als Gruppenleiterin ausschied, fanden unter ihrer Federführung Gruppentreffen statt. Alle vierzehn Tage kam es zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch der Mitglieder, oftmals verbunden mit medizinischen Fachvorträgen, Lichtbildvorträgen oder einem gemeinsamen Singen. Einmal im Monat organisierte sie die Kegelgruppe und die Gesprächsrunde für Berufstätige.

„Diese Vorhaben konnten nur durch rege Spendenleistungen umgesetzt werden. Frau Huhn sammelte unermüdlich Spenden für die eine Aufgabe der Selbsthilfegruppe: Sie sicherte die Fahrdienste, damit die Betroffenen, die häufig auf Gehhilfen oder Rollstühle angewiesen sind, zu den Gruppentreffen kommen konnten“, erläuterte Thomas Metz.

„Ich bin über alle Maße beeindruckt, dass Frau Huhn sich völlig selbstlos für Menschen mit einer Krankheit engagiert, von der sie selbst nicht betroffen ist. Auch heute noch ist sie für die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft als stellvertretende Gruppenleiterin, Delegierte und Mitglied im erweiterten Vorstand aktiv“, erläuterte Staatssekretär Thomas Metz.

„Seit über 35 Jahren hat Frau Elisabeth Huhn sich unermüdlich für Menschen mit Multipler Sklerose engagiert. Sie wird für ihr Einfühlungsvermögen und ihre Hilfestellung in praktischen Fragen im Umgang mit dieser Erkrankung, ob in der Telefonsprechstunde oder in den Gruppentreffen, weithin geschätzt. Sie ist Vorbild mit ihrer Empathie für Menschen, ihrer positiven Lebenseinstellung, ihrer Tatkraft und ihrer Ausdauer. Heute überreiche ich ihr im Namen des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier deshalb mit Freude und Dank das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“, so Justizstaatssekretär Thomas Metz abschließend.


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