Für einen Kurzbesuch war dieser Tage der stellvertretende Direktor der Gedenkstätte Fort IX in Kaunas, Marius Peciulis, nach Maintal und Frankfurt am Main gekommen.
Er und seine Frau Ieva Peciuliene folgten damit einer Einladung des Vereins Brüder-Schönfeld-Forum e.V. aus dem letzten Jahr. Damals im April 2018 war in der litauischen Stadt ein Gedenkstein für die aus Frankfurt deportierten und im Fort IX erschossenen Juden enthüllt worden, unter ihnen die vierköpfige Familie Schönfeld aus Dörnigheim. Dazu hat der Verein eine umfangreiche Dokumentation erstellt.
Bürgermeisterin Monika Böttcher begrüßte die Gäste vor dem früheren Wohnhaus der Familie Schönfeld in der Frankfurter Straße 9, vor dem die „Stolpersteine“ für die getöteten Familienangehörigen zu finden sind. „Ich finde dieses Projekt wichtig und danke dem Verein für sein großartiges Engagement und für die Initiative, mit einem Gedenkstein in Kaunas an das Schicksal der Brüder Schönfeld zu erinnern“, sagt Bürgermeisterin Monika Böttcher
Auf dem weiteren Programm der Besucher standen unter anderem ein Altstadtrundgang in Frankfurt mit dem stellvertretenden Leiter des Jüdischen Museums, Michael Lenarz, sowie ein Besuch der Dauerausstellung im Bunker an der Friedberger Anlage, wo das jüdische Leben im Frankfurter Ostend dokumentiert wird.
Der Verein Brüder-Schönfeld-Forum e.V. ist nach eigenen Recherchen die einzige Organisation in Deutschland, die nach Opfern der Frankfurter Deportation nach Kaunas benannt ist. Daher sieht sich der Verein in der Verpflichtung, die Gedenkstätte Fort IX bei der inhaltlichen Weiterentwicklung zu unterstützen.