Vandalismus, illegale Müllentsorgung und Kriminalstatistik diskutiert

Maintal
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Einen Aktionstag am Main veranstalten, noch mehr Präsenz vor Ort zeigen und auf die Menschen zugehen: Das sind die Ansätze, die für die Mitglieder des Maintaler Präventionsrates geeignet scheinen, um die Sicherheit in Maintal zu erhöhen.



Das Gremium mit Vertreter*innen der Polizei, Verwaltung und Bürgerschaft tagt zwei Mal im Jahr und kam kürzlich zusammen.

In den letzten Monaten wurde am Dörnigheimer Mainufer ein Kunstprojekt wiederholt beschädigt, eine Skulptur sogar entwendet. Hinzu kommen weitere Zerstörungen, unter anderem an einem Pavillon, sowie an Bänken und Mülleimern. „Sicherlich sind Vandalismus und illegale Graffiti keine speziellen Maintaler Problemfelder“, sagt Bürgermeisterin Monika Böttcher. „Überall gibt es Menschen, die keinen Respekt vor fremdem Eigentum haben und dieses mutwillig zerstören. Besonders tragisch finde ich es bei Objekten, die – wie bei der Kunstgalerie am Main – engagierte Bürger*innen aufgestellt haben, um den öffentlichen Raum aufzuwerten. Deshalb haben wir im Präventionsrat beschlossen, vor Ort noch mehr Präsenz zu zeigen – auch, wenn schon heute unsere Ordnungspolizei mehrmals täglich, auch abends und am Wochenende, dort ist.“

Die Teilnehmer*innen des Präventionsrates sind sich einig: Vandalismus kann nicht vollständig verhindert, vielleicht aber reduziert werden. Ideen sind der Einsatz von Streetworker*innen, bessere Beleuchtung und eine stärkere soziale Kontrolle durch die Nachbarschaft. Gegen illegale Graffitis könnten die Begrünung von Flächen oder der Einsatz eines Lackes, der die Anhaftung der Farbe verhindert, Lösungen sein. „Als erste konkrete Maßnahme wollen wir zeitnah ein öffentliches Treffen am Main vereinbaren. Dabei können Interessierte und Betroffene ihre Anregungen für eine sichere Stadt einbringen und mit allen handelnden Personen ins Gespräch kommen“, berichtet die Bürgermeisterin.

Ein weiteres Thema war die illegale Müllentsorgung – denn ein sauberes Stadtbild erhöht auch das Sicherheitsempfinden. Die Mitglieder des Präventionsrates diskutierten über achtlos weggeworfene Verpackungen ebenso wie eine tonnenweise Ablagerung von Bauschutt. Sie wünschen sich, dass Bürger*innen über die Möglichkeiten zur legalen und oft sogar kostenfreien Abfallentsorgung verstärkt informiert, zu Müll-Sammel-Aktionstagen eingeladen oder für die Reduzierung von Plastik-Müll sensibilisiert werden. Erster Stadtrat Ralf Sachtleber ergänzt: „Seitens der Verwaltung wollen wir illegale Ablagerungen schneller als bisher beseitigen. Damit verhindern wir, dass andere Täter*innen an diesen Stellen ebenfalls abladen.“

Bei der Sitzung des Präventionsrates hat Markus Adam, der stellvertretende Leiter der Maintaler Polizeistation, die Kriminalstatistik 2018 vorgestellt. Sie zeigt, dass im Vergleich zum Vorjahr die Anzahl registrierter Fälle um 312 in Maintal gestiegen ist. Besonders die Betrugsdelikte (+98), die Rauschgiftkriminalität (+53) und Diebstahldelikte (+67) nahmen zu. Erfreulich sei hingegen laut Adam, dass sogenannte „Rohheitsdelikte“ wie Raub, Erpressung und Körperverletzung um 51 Straftaten abgenommen haben und die Anzahl junger Tatverdächtiger um 50 gesunken sei. „Insgesamt ist Maintal kein Kriminalitäts-Schwerpunkt und zeigt keine Auffälligkeiten hinsichtlich einzelner Arten von Straftaten oder Orten, an denen Straftaten häufig passieren“, erklärt Adam. Er weist darauf hin, dass in den letzten zehn Jahren die Straftaten sogar zurückgegangen seien. Während 2.361 Straftaten im Jahr 2008 erfasst wurden, waren es 2.053 Fälle in 2018. Die Zahl der Fälle, die zur Anzeige gebracht wurden, lag 2017 allerdings schon einmal niedriger, nämlich bei 1.741 Fällen.

Alle im Präventionsrat diskutierten Themen und Maßnahmen werden von Polizei und Verwaltung weiter bearbeitet – auch im Rahmen des Projektes KOMPASS, der Sicherheitsinitiative des Landes Hessen, an der Maintal als Modellkommune von Anfang an teilnimmt. „Nur gemeinsam wird es uns gelingen, Maintal noch sicherer zu machen“, sagt Bürgermeisterin Monika Böttcher.

Foto: Kürzlich tagte der Maintaler Präventionsrat. Mit dabei waren Vertreter*innen der Polizei, Verwaltung und Bürgerschaft. Foto: Stadt Maintal


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