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Just zum runden Geburtstag gab es einen kleinen Bruch mit der Tradition, dass die Veranstaltung üblicherweise anlässlich des Weltfrauentags im März stattfindet. Bedingt durch die Einschränkungen im Frühjahr und eine wetterbedingte Absage im Juli, erfolgte die Ehrung diesmal im September. Dafür konnten sich die gepflanzten Linden für Doris Söder-Müller und Ruthild Schnell bereits fest in der Erde verwurzeln.

Zum 21. Mal rückte die Ehrung im Frauenhain Maintalerinnen in den Mittelpunkt, die sich vielfältig für die Gemeinschaft engagieren und dabei oft im Hintergrund wirken. „Frauen üben ihr Ehrenamt oft leise aus, aber mit einem eindrucksvollen Einsatz“, sagte die Maintaler Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Annika Frohböse. Zwei von ihnen sind Ruthild Schnell und Doris Söder-Müller. Auch für Gabriele Preuß wurde in diesem Jahr ein Baum gepflanzt. „Aber gerade das Engagement, für das sie heute geehrt werden sollte, verhindert ihre Teilnahme. Sie erhält daher ihre Linde im Rahmen der nächsten Ehrungen“, so Frohböse. Bis dahin wird ihr Bäumchen weiter wachsen, in guter Nachbarschaft zu den Linden von Doris Söder-Müller und Ruthild Schnell.

Wer gerne das Kirchencafé zur Marktzeit in der evangelischen Kirche Bischofseim besucht, für den ist Ruthild Schnell ein vertrautes Gesicht. Seit 2011 organisiert sie das offene Angebot, das Raum für Begegnungen schafft. „Das Kirchencafé ist ein Ort, an dem Menschen ins Gespräch kommen können - mit Freunden, Bekannten oder auch mit Fremden. Hier kann man entschleunigen und Ruhe finden“, so Hanne Gensch in ihrer Laudatio. Im Namen des Kirchenvorstands der evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim dankte sie Ruthild Schnell für deren unermüdlichen Einsatz, „der so weit geht, dass Sie sogar schon mit Krücken hinter der Theke standen“.

Rührig ist auch Doris Söder-Müller, deren ehrenamtliches Engagement im Spielkreis der evangelischen Kirchengemeinde Hochstadt begann und sich mit dem Aufwachsen ihrer drei Kinder weiter verzweigte, wie Laudatorin Marion Eyerkaufer skizzierte: von der Müttergruppe in der Kita, die zur Weihnachtszeit ein Märchen aufführte, über Aktivitäten im Eltern- und Schulelternbeirat der Fritz-Schubert-Schule, wo sie den ersten Flohmarkt organisierte, bis hin zu einem regen Engagement in verschiedenen Vereinen. So leitete Söder-Müller seit den 90er Jahren bis zur Corona-Pause Kurse der Jugend-Musik- und Kunstschule zur musikalischen Früherziehung. Mehr als ein Vierteljahrhundert war sie im Jugendausschuss der Käwern aktiv. 2005 übernahm sie das Eltern-Kind-Turnen des TV Hochstadt, ist mittlerweile außerdem Leiterin des Lauftreffs und eines Kurses für Wirbelsäulengymnastik. „Vielen Dank, liebe Doris, für dein großartiges Wirken und herzliche Glückwünsche zu dieser schönen Würdigung deiner Ehrenämter“, so Eyerkaufer.

Bürgermeisterin Monika Böttcher würdigte die Geehrten und betonte: „Ich bin sehr dankbar für dieses vielfältige bürgerschaftliche Engagement in unserer Stadt. Diese Aktivitäten, ob im Bereich des Sports, der Kultur oder des sozialen Miteinanders, sind eine unersetzbare Bereicherung für unsere Gesellschaft. Der Frauenhain ist ein sichtbares Zeichen dieses Engagements, das sich – wie die Bäume – verzweigt und weiter wachsen möge.“ Denn auch der ist nach 20 Jahren Baumpflanz-Aktion „er-wachsen“. Die Linden, die dort gepflanzt wurden, stehen für weibliche Kraft und Gemeinschaft.

„Leider geht der Klimawandel auch an unserem Frauenhain nicht spurlos vorüber“, merkte Frohböse an. So breite sich seit einiger Zeit der Lindenprachtkäfer im Frauenhain aus und bedrohe den Baumbestand. „Wir müssen daher das Konzept des Frauenhains weiterentwickeln und werden in Zukunft nicht mehr ausschließlich Linden pflanzen. Denn je mehr Linden wir haben, desto wohler fühlt sich der Lindenprachtkäfer“, erklärte die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte.

Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung, die Rafael Lukjanik und Romeo Gennaro von der der Jugend-Musik- und Kunstschule musikalisch begleiteten, gab es Zeit und Raum, um die Picknickdecken im Schatten der Bäume auszubreiten und auf die besondere Auszeichnung anzustoßen. Außerdem lud eine kleine Ausstellung mit Fotografien der Künstlerin Gisela Kohn-Mwema zum Betrachten und Austausch ein. Kohn-Mwema verbindet Kunst mit ehrenamtlichem Engagement und setzt sich als Künstlerin seit vielen Jahren für soziale Belange ein. Mit ihrer fotografischen Arbeit „Der Baum ist weiblich“ hat sie Bäume von ihrer weiblichen Seite portraitiert.

Foto: Ehrenamtliches Engagement ist vielfach weiblich. Im Frauenhain am Mainufer wird es sichtbar. Hier ehrten Bürgermeisterin Monika Böttcher (links) und die städtische Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Annika Frohböse (rechts) kürzlich Ruthild Schnell (Zweite von links) mit ihrer Laudatorin Hanne Gensch (Dritte von links) sowie Doris Söder-Müller (Dritte von rechts) mit ihrer Laudatorin Marion Eyerkaufer. Foto: Stadt Maintal


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