Die Nutzung von Medien wird digitaler. Ob die Lektüre der Zeitung, die Recherche von Informationen oder die Ausleihe von Büchern – immer mehr Menschen nutzen dafür das Internet. Dieser Wandel wird auch in den Maintaler Büchereien sichtbar. Weil die Standorte Hochstadt und Wachenbuchen nur noch schwach frequentiert werden, werden sie Anfang Mai geschlossen. Im Gegenzug sollen die Büchereien in Dörnigheim und Bischofsheim gestärkt werden.
Es waren zuletzt nur noch einzelne Besucher*innen, die während der Öffnungszeiten in die Büchereien in Wachenbuchen und Hochstadt kamen. Nicht genug, um Personal, Räume und Medien weiterhin vorzuhalten. Die Stadtverordnetenversammlung hat deshalb im Rahmen der Beschlüsse zum Haushalt 2024 entschieden, dass die Standorte Hochstadt und Wachenbuchen ab 2024 aufgegeben werden sollen.
Die beiden Büchereien schließen deshalb Anfang Mai. Letzter Öffnungstag ist Donnerstag, 2. Mai. Damit ausgeliehene Medien rechtzeitig wieder im Bestand sind, ist ab Donnerstag, 18. April, nur noch die Rückgabe möglich. Ab diesem Datum können in Wachenbuchen und Hochstadt keine Medien mehr ausgeliehen werden. Büchereinutzer*innen können mit ihrem Leseausweis aber jederzeit das Angebot in Dörnigheim und Bischofsheim nutzen.
Nach der Schließung wird das Bücherei-Team die in Hochstadt und Wachenbuchen vorhandenen Medien sichten und entscheiden, welche in den Bestand der Büchereien in Dörnigheim und Bischofsheim übernommen und welche für kleines Geld veräußert werden. „Die Schließung der Standorte in Hochstadt und Wachenbuchen bedeutet nicht, dass wir unsere Büchereien nicht für zukunftsfähig halten. Im Gegenteil. Im Zuge der Digitalisierung möchten wir das Angebot an den beiden großen Standorten dem sich wandelnden Nutzungsverhalten anpassen“, kündigt der Erste Stadtrat Karl-Heinz Kaiser an.
Eines der Zukunftsprojekte wird die Einführung des Open Library-Konzeptes am Standort Dörnigheim sein. Ziel ist es, Leser*innen zeitlich flexibel den Besuch der Bücherei zu ermöglichen, ohne dass sich Personal vor Ort befinden muss. Die Größe des Leserkreises und die perspektivisch geplante Vergrößerung der Fläche am Standort Dörnigheim erlaubt es, die für dieses Projekt notwendigen Umbauten für die Zugangskontrolle, sowie ein geeignetes System für Ausleihe und Rückgabe von Medien einzurichten.
Schließlich sind Büchereien öffentliche Treffpunkte, sowie Freizeit- und Lernorte für alle Altersgruppen und alle sozialen Schichten. Die Angebote unterstützen die Sprach- und Leseförderung, schulen die Recherche- und Medienkompetenz, fördern den sozialen Austausch und schonen durch die Ausleihe von Medien anstelle des Erwerbs wertvolle Ressourcen. Diese Bedeutung für Bildung, Begegnung und Nachhaltigkeit gilt es zu stärken.
„Auch für die Räumlichkeiten in Hochstadt und Wachenbuchen gibt es bereits Ideen. Uns erreichen immer wieder Anfragen von Vereinen, sodass die Räume nicht lange leer stehen werden“, ist Kaiser überzeugt. Man werde die Gespräche mit den interessierten Vereinen nun intensivieren.
Informationen zu Öffnungszeiten und Angeboten der Büchereien gibt es auf der städtischen Webseite www.maintal.de/buechereien.
