Mit diesen Worten beendete Nidderaus Bürgermeister Andreas Bär (SPD) einen Schweige-Rundgang in Erinnerung an die Reichspogromnacht am 9. November 1938. Stationen waren die vom Künstler Gunter Demnig verlegten Stolpersteine in Ostheim, die an das Schicksal geflohener, deportierter und ermordeter jüdischer Mitbürger erinnern.

In einer Gedenkveranstaltung der Stadt in der evangelischen Kirche im Beisein von Pfarrer Dr. Lukas Ohly hatte Dr. Ralf Grünke zuvor ein Stück dunkler Ortsgeschichte Revue passieren lassen. Als in Windecken und Heldenbergen die Synagogen geplündert und angezündet wurden, sei auch in Ostheim Jagd auf jüdische Mitbürger gemacht worden. Aber es habe auch Beispiele von Zivilcourage gegeben: Als Männer das Anwesen der Familie Levi in der Kirchgasse stürmen wollten, habe sie der Nachbar Zinndorf mit erhobener Mistgabel zurückgedrängt. Anhand der Geschichte der Familie Isaak und Pauline Haas aus Heldenbergen erinnerte Grünke an das Schicksal von Menschen, welche die Verfolgung der Nationalsozialisten überlebten. Eine Statistik der Opferzahlen könne nicht abbilden, was sich an Grauen ereignet habe.

Die Zahl der Opfer der NS-Diktatur sei nicht allein an der Zahl der Toten zu messen, knüpfte Bürgermeister Bär an. Opfer seien auch die Menschen gewesen, denen körperliches und seelisches Leid zugefügt worden sei oder die ihre Heimat verloren hätten. Bär appellierte, mit offenen Augen durch das Leben zu gehen und sich Hass, Gewalt und Unrecht entgegenzustellen.

Der Schweige-Rundgang mit dem Friedenslicht war Teil einer Reihe von Veranstaltungen, mit der in Nidderau der Reichspogromnacht gedacht wurde. Schülerinnen und Schüler der Bertha-von-Suttner-Schule erinnerten an den Stolpersteinen in Heldenbergen an die Schicksale jüdischer Mitmenschen, die zudem mit einer musikalischen Lesung und einer Ausstellung in der Schule gewürdigt wurden. An den ehemaligen Standorten der Synagogen wurden Gedenkkränze niedergelegt.

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