128 Wartbaum-Pfadfinder im Altmühltal

Windecken
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In der fünften Woche der Sommerferien heißt es traditionell „Sommerlager“ bei den Pfadfindern vom Stamm Wartbaum in Windecken. 



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In diesem Jahr verbrachten die Pfadis zehn Tage in Pfünz nahe Eichstätt im Altmühltal auf einem großen Zeltplatz oberhalb des Ortes, umgeben nur von Wiesen, Feldern und hohen Bäumen.

Mit zwei großen Reisebussen ging es nach einem Reisesegen in der evangelischen Kirche samstags los, wobei ein fünfzehnköpfiges Aufbau- und Küchenteam bereits am Freitagmorgen aufgebrochen war. Schließlich bauen sich Aufenthalts-, Küchen- und Materialzelte nicht von alleine auf, wollen 80 Getränkekisten verräumt, müssen Einkäufe erledigt, Holz herangeschafft und Festzeltgarnituren aufgestellt werden. Da für den Anreisetag Regen angekündigt war, wurden kurzfristig auch noch die Zelte für Wölflinge, so werden die Kleinsten im Alter ab sieben Jahren genannt, vorbereitet.

Wie in jedem Jahr bilden die Tageswanderung, Praktiken mit Angeboten wie Knoten üben, Kräuterküche, Schilde, Schwerter und Lederbeutel basteln oder Improvisationstheater, der Trupptag mit Versprechensfeiern, die Nachtwanderung und das Geländespiel die ganz besonderen Programmpunkte eines Sommerlagers. Vier gemeinsame Mahlzeiten, Abendrunden mit Spiel und Gesang am großen Lagerfeuer sowie die Nachtwache rundeten die zahlreichen Aktivitäten mit wiederkehrenden Elementen ab. Natürlich fand auch ein Gottesdienst im Lager statt, zu dem Pfarrer Dr. Ifeanyi Emejulu eigens die knapp vierstündige Fahrt auf sich genommen hat, wofür ihm natürlich herzlich und mehrfach mit einem lauten Trullalla gedankt wurde.

Diesjähriges Motto war indes „Mittelalter“, weshalb nicht nur das Abschlussfest entsprechend gestaltet wurde, sondern auch zahlreiche andere Programmpunkte diesen Faden aufgenommen hatten und beispielsweise Hartweizengries mit Tomatenstampf auf dem Speiseplan zu lesen war, anstatt der üblichen Nudeln mit Gemüsesauce.

Trotz Temperaturen weit über 30 Grad sowie andauernder Trockenheit konnten größere Ausfälle aufgrund des Wetters vermieden werden. Schürfwunden, kleinere Schnitte und Splitter gehören aber zum Pfadfinder-Alltag, größere Verletzungen blieben glücklicherweise aus, wenn auch ein gebrochener Arm im Logbuch der Sanitätsabteilung zu verzeichnen gewesen ist. Eine Jungpfadfinderin war nachts ausgerutscht, aber ganz tapfer geblieben und konnte am nächsten Tag fast stolz einen Gipsarm im Lager präsentieren.

Emotionale Höhepunkte waren einmal mehr die Versprechensfeiern. Der auch altersbedingte Aufstieg in die nächste Stufe, beispielsweise vom Wölfling zum Jungpfadfinder oder vom Pfadfinder zum Rover, wird gemeinsam mit einem Versprechen gefeiert. Dabei muss der Anwärter eine kleine Prüfung wie besondere Knoten zu können, bestehen und dann vor den Leitern und dem ganzen Trupp ein Versprechen ablegen, was er zukünftig einbringen möchte. Auch die Leiterrunde bekam Zuwachs, da mit Eva, Catrin, Réka und Justin vier Learner, die in den letzten Monaten eine interne Ausbildung absolviert haben, nun auch ihr Leiterversprechen abgelegt haben. Dabei ließen die vier ihr Pfadileben teilweise in Reimform Revue passieren, was für heitere wie auch sentimentale Momente sorgte. Die anschließenden Feierlichkeiten bildeten einen würdigen Abschluss für einen tollen Abend. Ihr neu erlangtes, graues Halstuch mussten die Vier natürlich 24 Stunden um den Hals tragen, eine bei Kindern wie Leitern liebgewonnene Versprechens-Tradition.

Nach zehn Tagen ging auch das diesjährige Sommerlager nach einem schönen Abschlussfest, tollem Pagodenfeuer und vielen neuen Eindrücken zu Ende. Einige Kinder waren erstmals dabei, viele fahren seit Jahren ins Lager, die 35-köpfige Leiterrunde umfasst ausschließlich Ehrenamtliche, die selbst einmal als Wölflinge angefangen haben, was die starke Verbundenheit deutlich unterstreicht.

Verantwortung für sich und andere übernehmen, ohne Wettbewerbsgedanken die eigenen Stärken in die Gruppe einbringen, Hilfsbereitschaft, Toleranz, Abenteuerlust und ein besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl sind die Eckpfeiler des Pfadfinderlebens, die insbesondere in einem intensiven Sommerlager förmlich greifbar sind.

So war auch viel Wehmut dabei, als nach erfolgreichem Abbau, Zusammenpacken und Laden der Abschlusskreis gebildet und „Nehmt Abschied Brüder“ gesungen wurde. Das eigene Bett wurde natürlich gerne gegen Isomatte und Schlafsack eingetauscht – wohl wissend, dass es in der fünften Woche der Sommerferien 2019 natürlich wieder „Sommerlager“ bei den Wartbaum-Pfadfindern heißen wird, wobei die ältesten Trupps in ungeraden Jahren immer auf Auslandstour gehen und erst im Jahr 2020 wieder im großen Sommerlager sein werden.

Wer mehr zu den Windecker Pfadfindern wissen oder vielleicht sogar mal reinschnuppern möchte, findet weitere Infos auf der Stammes-Homepage unter www.wartbaum.de.

Foto: Sieben bis 18 Jahre, Jungs und Mädchen, unterschiedliche Interessen, verschiedene Religionen, die Herkunft ist unwichtig: ganz bunt präsentieren sich die Wartbaum-Pfadfinder nicht nur im Sommerlager 2018.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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