Landrat: „Nidderau zum Mittelzentrum heraufstufen“

Nidderau
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Landrat Thorsten Stolz (SPD) hat sich über den Hessischen Landkreistag dafür ausgesprochen, die Stadt Nidderau zum Mittelzentrum heraufzustufen.



Seit dem Jahr 2008 ist dies schon das Ansinnen der Stadt. Da nun die Zentralitätsstrukturen in Hessen überprüft werden sollen, sieht der Main-Kinzig-Kreis die Chance gegeben, dass die gewachsene Bedeutung Nidderaus für das Umland entsprechend gewürdigt wird. „Die ungebrochen hohe Entwicklungsdynamik in Nidderau zeigt doch, dass das Gewicht der Stadt und auch die Versorgungskapazität für die umliegenden Orte in den nächsten Jahren eher noch zunehmen werden. Wenn eine Neuordnung des Zentrale-Orte-Systems vorgenommen wird, dann sollte dies mit einer Heraufstufung Nidderaus zum Mittelzentrum verbunden sein“, erklärt Landrat Thorsten Stolz.

Aktuell gibt es im Main-Kinzig-Kreis sieben Mittelzentren mit den Städten Bad Orb, Bad Soden-Salmünster, Bruchköbel, Gelnhausen, Maintal, Schlüchtern und Wächtersbach sowie das Oberzentrum Hanau. Durch das starke Wachstum des Rhein-Main-Gebiets muss die Stadt Nidderau bereits heute zentralörtliche Funktionen für das Umland übernehmen. Dazu zählen die Deckung des dringenden Wohnraumbedarfs, die Vorhaltung einer sinnvollen und nachhaltigen Nahversorgung und anderer zentraler Infrastruktureinrichtungen, einschließlich der bedeutenden Anbindung an den ÖPNV.

Hintergrund der Stellungnahme des Landrats ist, dass das Land Hessen seine Zentralitätsstrukturen auf den Prüfstand stellt. Aus Sicht des Main-Kinzig-Kreises ist die geltende Struktur nicht mehr zeitgemäß. Nur noch vier Bundesländer, darunter auch Hessen, haben überhaupt noch ein vierstufiges Zentrale-Orte-System, das aus den 1930er Jahren stammt. Die meisten anderen Länder greifen heute auf ein dreistufiges System mit Ober-, Mittel- und Grundzentrum zurück. „Heute ist es immer noch wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger ortsnah gut versorgt sind mit Einzelhandelsgeschäften und medizinischen Angeboten“, stellt Landrat Stolz heraus. „Aber die Veränderungen in der Mobilität der Menschen und nicht zuletzt die Digitalisierung bedeuten einen ganz wesentlich anderen Alltag als vor einem halben Jahrhundert. Auch eine Unterscheidung zwischen Unter- und Kleinzentren macht aus heutiger Sicht wenig Sinn.“

Der Main-Kinzig-Kreis plädiert daher im Hessischen Landkreistag für ein strafferes System mit neuen Kriterien für die Einstufung einzelner Städte und Gemeinden. Zu den Kriterien sollte die Ausstattung einer Kommune mit bestimmten dauerhaften, gut erreichbaren Einrichtungen des täglichen Lebens gehören.
„Mittelzentren spielen eine herausragende Rolle als Ankerpunkt für die Bürgerinnen und Bürger, etwa als Versorgungsort oder durch eine hohe Zahl an Arbeitsplätzen. Es ist völlig klar, dass im immer dichter besiedelten Westteil des Kreises neue starke Zentren entstehen und auch notwendig sind. Mit Nidderau hat sich über Jahre hinweg ein echter Ankerpunkt für die umliegenden Kommunen entwickelt und etabliert, was entsprechend honoriert gehört“, so Landrat Thorsten Stolz. Eine Reform der Zentralitätsstrukturen solle aufgrund der Verantwortung eines künftigen Mittelzentrums für das nähere Umland auch mit einer stärkeren finanziellen Anerkennung des Landes Hessen verbunden sein.


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