Neuer Fahrplan: RMV hat Angebot überarbeitet

Nidderau
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Mit neuen und überarbeiteten Angeboten startet der RMV am Sonntag, 09. Dezember ins Fahrplanjahr 2013.



Um die Finanzierung der Regionalbuslinien besser zu sichern, werden einzelne Fahrten mit zu geringer Nachfrage gestrichen.

Mehr Komfort auf gleich mehreren Linien

Auf der Niddertalbahn (Bad Vilbel – Nidderau – Glauburg-Stockheim) werden sukzessive bis August 2013 moderne und leise Dieseltriebwagen die bislang dort verkehrenden lokbespannten Doppelstockzüge weitgehend ersetzen. Die Triebwagen vom Typ Desiro verfügen über eine Klimaanlage. Die verbleibenden Doppelstockwagen werden nach und nach modernisiert und voraussichtlich ab Dezember 2014 von emissionsärmeren Dieselloks gezogen.

„Wir haben uns als kommunale Vertreter auf den neuen Fahrplan samt neuem Betriebskonzept gefreut, die Vorteile des neuen Konzeptes sprachen für sich. Was uns nicht klar war, dass mit dem Einsatz der Triebwagen des Typs Desiro Probleme mit der Einstiegshöhe auftauchen“, kommentierte Erste Stadträtin der Stadt Nidderau Monika Sperzel, „weder die Bahn, noch der RMV haben in dem ganzen Vergabeverfahren angedeutet, dass die Bahnsteighöhe nicht zu dem Triebwagentyp passt. Hier ist ein Problem festzustellen, dass es gemeinsam mit dem RMV als Besteller zeitnah zu lösen gilt.“

Auch auf der Linie 33 Gießen – Friedberg – Hanau soll künftig mehr Komfort geboten werden. Die neuen Elektrotriebwagen der Baureihe „Talent 2“ haben einen hellen, freundlichen Innenraum, Mehrzweckbereiche für Kinderwagen, Fahrräder, Gepäck oder Rollstühle sowie eine Toilette, die auch für Rollstuhlfahrer geeignet ist. Automatische Durchsagen und Displays sorgen für beste Information während der Fahrt. Bis zum Einsatz der Talent 2 werden noch die jetzigen Fahrzeuge vom Typ ET 425 eingesetzt. Sie weisen weitestgehend dieselben Ausstattungskriterien auf. Aufgrund der bequemeren Sitze, Steckdosen in der 1. und 2. Klasse sowie Tischen in der 1. Klasse sind die neuen Talent 2-Triebwagen insgesamt allerdings deutlich komfortabler.

Unabhängig davon, ob der Talent 2 zum Fahrplanwechsel im Einsatz sein wird, werden die Regionalbahnen Gießen –Friedberg und Friedberg – Hanau zu einer durchgehenden Linie vereinigt. Ein Umstieg in Friedberg ist somit nicht mehr erforderlich. Dank des durchgehenden Fahrzeugeinsatzes können nun auch sonntags zwischen Friedberg und Hanau alle zwei Stunden Züge angeboten werden.

Anpassungen im regionalen Busverkehr

In den vergangenen Jahren konnte der RMV die Zahl der beförderten Fahrgäste deutlich steigern. Entsprechend wurden auf vielen Linien zusätzliche Fahrten eingerichtet und stark nachgefragte Züge mit mehr Waggons angeboten. Es hat sich aber auch gezeigt, dass sich die Fahrgastnachfrage unterschiedlich entwickelt. Nicht zuletzt der Rückgang des Schülerverkehrs hat in ländlicheren Regionen zu einem Rückgang der Fahrgastnachfrage geführt. Um sowohl die Mittel des RMV als auch der Kreise und Kommunen, die die Verkehrsleistungen mit finanzieren, zu schonen, werden zum Fahrplanwechsel nach enger Abstimmung mit den lokalen Verbundpartnern einzelne Fahrten nicht mehr angeboten. Betroffen sind jedoch lediglich sehr schwach nachgefragte Fahrten in unterschiedlichen Landkreisen im RMV-Gebiet. Alle Linien bleiben erhalten.

Zitate anlässlich der Pressekonferenz zum RMV-Fahrplanwechsel

Erster Beigeordneter des Main-Kinzig-Kreises und amtierender Vorsitzender des RMV-Aufsichtstrates, Dr. André Kavai: „Wenn der RMV seinen Kundinnen und Kunden mehr Qualität bieten will, ist er nicht nur abhängig von den Finanzen und dem Ausbau der Gleise. Wie wir heute – nicht zum ersten Mal sehen – müssen auch die Fahrzeuge pünktlich genehmigt und geliefert werden. Unabhängig vom Detail, woran es jetzt hängt beim Talent 2: Ich sehe hier ganz klar auch den Bund gefordert, das Zusammenwirken der Unternehmen und der Genehmigungsbehörden besser zu koordinieren und zu straffen. Denn unter den jetzigen Umständen, werden immer diejenigen verunsichert, die mehr Komfort bieten möchten – und über das Image des Wirtschaftsstandortes Deutschland auf diesem Sektor mache ich mir auch Sorgen.“

Leiterin DB Regio Hessen, Charlott Lutterbeck:

„Was die Lieferprobleme bei den Fahrzeugen betrifft, sind wir bei der DB flexibel genug und gut vorbereitet, den vom RMV bestellten Fahrplan auf jeden Fall umzusetzen, einschließlich der Durchbindung Gießen – Friedberg – Hanau. Schade wäre es allerdings, wenn wegen der Probleme mit dem einen Fahrzeugtyp übersehen würde, dass wir auf den anderen Linien ja auf jeden Fall nach und nach modernisierte und auch fabrikneue Züge einsetzen und damit den Komfort für die Fahrgäste verbessern.“


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