Keine Schaffung eines Freizeitgeländes durch die Hintertür

Nidderau
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Die FWG steht nach wie vor zu den am 19.05.2017 einstimmig gefassten Beschluss, eine Flurbereinigung im Zusammenhang mit der Nidderquerung zu beantragen.



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"Der entsprechende Flurbereinigungsbeschluss stammt vom 06.09.2018. In der Sitzung des Umweltausschusses am 25.06.2020 erfolgte unter dem TOP Verschiedenes eine Präsentation von Erstem Stadtrat Vogel zum Flurbereinigungsverfahren Nidderau-Uferrandstreifen. Laut Niederschrift der Sitzung vom 25.06.2020 stellt die Präsentation erste Planungsgedanken und Vorschläge zu dem Verfahren vor. Die Flurbereinigungsbehörde prüft die Vorschläge und bewertet deren Machbarkeit. Die Präsentation ist ein erster gedanklicher Austausch in das Thema. Weiter heißt es in der Niederschrift auf die Frage nach wassergebundenen Wegen: 'Es wird davon ausgegangen, dass auf den geplanten Rundwegeschleifen ein relativ hoher Freizeitdruck entsteht, da das Gebiet von Bebauung fast eingegrenzt ist. Der Freizeitdruck entsteht über eine vielfältige Nutzung: nahmobile Nutzung durch Rad, E-bike, Spaziergänger mit unterschiedlichen Ansprüchen an die Wegegestaltung zum Beispiel: mobilitätsbeschränkte Personen sowie Familien und als Hauptgruppe auch  Mehrfachnutzer oder regelmäßige Nutzer wie „Gassigänger“ Durch die Asphaltierung wird eine hohe Attraktivität geschaffen, die eine deutliche Lenkung erzielt. Eine erfolgreiche Lenkung und Attraktivitätssteigerung hat eine hohe Nutzung und demzufolge hohen Reinigungsdruck für die Stadtreinigung zur Folge. Das alles wird erleichtert durch eine Asphaltierung. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die landwirtschaftliche Nutzung, die in der Aue bei Schotterwegen oder Graswegen ein Zerfahren und Zerfurchen der Wegeparzelle nach sich ziehen kann. Ist der Weg kaputt gefahren verliert der Rundweg an Attraktivität und bedingt regelmäßige kostenintensiven Wartungsarbeiten. Der Rundweg ist eine große Bereicherung für Nidderau, die Aue ist ein Kleinod. Die Idee der Nidderquerung ist schon 30 Jahre alt Zeitschiene für den Abschluss des gesamten Verfahrens: Es wird geschätzt, dass die Fertigstellung mindestens 8-10 Jahre dauern kann, wenn alles gut läuft. Erster Stadtrat Vogel hält die Umsetzung der Nidderquerung für 2024 durch die vorzeitige Schaffung des Baurechts im Rahmen eines Flurbereinigungsverfahrens für realistisch. Bisher hat die Untere Naturschutzbehörde die Nidderquerung immer kritisch gesehen aktuell haben sich die Rahmenbedingungen geändert. Die UNB könnte Ihre kritische Haltung geändert haben, denn ein Flurbereinigungsverfahren hat für die UNB den Vorteil, dass mehrere Konfliktpunkte in einem ortsnahen Auengebiet gleichzeitig gelöst werden können. Das ist etwas anderes als eine Querung als Einzelverfahren genehmigen zu müssen. - Das Thema Nahmobilität hat heutzutage eine ganz andere Gewichtung als in der Vergangenheit, durch die Fertigstellung der neuen Mitte wird der Besucherdruck der ortsnahen Aue größer. - eine konkrete Besucherlenkung in die Randbereiche der Aue dient zum besseren Schutz der gewässernahen Bereiche. - Das Hauptargument für die Nidderquerung sollte nicht die Steigerung der nahmobilen Verbindung zum Bahnhof sein, sondern zum Naherholungsgebiet zum Wingert und die Lenkung der Spaziergänger auf die befestigten Wege', so die FWG in einer Pressemitteilung.

Auf Nachfrage sei mitgeteilt worden, dass man erst einmal diese Planung einreichen wolle und zu einem späteren Zeitpunkt auch wassergebundene Wege in Betracht zu ziehen könne. "Im Wiederspruch dazu steht die vom Ersten Stadtrat Vogel gegenüber den Landwirten bereits kommunizierte Aussage, die Wege würden asphaltiert. Die Wiesen werden zudem lediglich zwei- bis dreimal im Jahr gemäht. Übermäßig viel landwirtschaftlicher Verkehr findet de facto nicht statt.
In Anbetracht der Tatsache, dass es sich hier zudem um Überschwemmungsgebiet handelt, sieht die FWG die vollständige Erschließung als Freizeitgelände mittels asphaltierter Wege äußerst kritisch. Durch den in der Niederschrift beschriebenen Freizeitdruck wird aus dem Kleinod Aue ein viel frequentiertes Gelände. Inwiefern das Kleinod Aue dann noch aufrechterhalten werden kann, ist fraglich. Der in dieser Angelegenheit, kritisch geführte Schriftverkehr mit dem Ersten Stadtrat ging aus Gründen der Transparenz an alle Fraktionsvorsitzenden. Innerhalb kürzester Zeit erfolgte eine Pressemitteilung der SPD sowie eine Umfrage auf Facebook. Der geführte Schriftverkehr hatte allerdings den Hintergrund, eine Diskussion in der Stadtverordnetenversammlung zu erreichen, da diese keineswegs in die eingereichte weitergehende Erschließungsplanung einbezogen war. Nach Ansicht der FWG handelt es sich hier um eine so tiefgreifend verändernde Planung, dass die Stadtverordnetenversammlung zumindest über das Vorhaben informiert werden muss. Die FWG hat daher Herrn Ersten Stadtrat Vogel gebeten, eine solche Beteiligung prüfen zu lassen, da die Erschließung als Freizeitgelände weit über das normale Ziel einer Flurbereinigung hinausgeht. Die von dem designierten Bürgermeister Bär initiierte Facebook Umfrage lässt zudem Zweifel aufkommen, dass auch die Bürger mehrheitlich einer Erschließung als Freizeitgelände zustimmen können. Eine transparente Behandlung des Themas ist daher sinnvoller als die Schaffung eines Freizeitgeländes durch die Hintertür. Einer Minimallösung in Form eines nicht zwingend asphaltierten Weges in Richtung Wingert/Bahnhof steht die FWG insgesamt positiv gegenüber", so die FWG abschließend.


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