In Würde leben bis zum Schluss

Schlüchtern
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In Würde leben bis zum Schluss: Auf der Palliativstation der Main-Kinzig-Kliniken in Schlüchtern wird dieser Leitsatz groß geschrieben.



Erst im Dezember öffnete die neue Einrichtung in einem modernen Anbau ihre Pforten; fünf Einzelzimmer und zwei Doppelzimmer stehen dort für Patienten mit einer unheilbaren Krankheit und begrenzter Lebenserwartung zur Verfügung. Bei einem Besuch informierte sich die CDU-Kreisvorsitzende Dr. Katja Leikert über das Konzept. Begleitet wurde sie dabei von Jürgen Heil, Fraktionsvorsitzender der CDU Schlüchtern.

Die Ärztliche Leiterin Dr. Diana Mäser, Geschäftsführer Dieter Bartsch und dessen Stellvertreter Ralph Ries führten die Gäste durch die Station. Auch zwei Patienten berichteten sehr persönlich über ihre Erfahrungen. Mit rund 1,9 Millionen Euro hat der Main-Kinzig-Kreis das Vorhaben gefördert; die restlichen Investitionen erfolgten aus Eigenmitteln.

Ein multiprofessionelles Team, bestehend aus Ärzten, Pflegekräften, Psychoonkologen, Physio-, Ergo- und Musiktherapeuten, aber auch Seelsorgern, kümmert sich um die Patienten. Bei der ganzheitlichen Betreuung steht stets der Mensch im Mittelpunkt. Die modernen, freundlichen und großzügig geschnittenen Räume unterscheiden sich deutlich vom normalen Krankenhausalltag. Das gemeinsame „Wohnzimmer“ ist liebevoll eingerichtet, inklusive gemütlicher Couchlandschaft. An einem großen Esstisch können die Patienten – soweit es ihnen möglich ist – mit ihren Angehörigen sitzen und – ja, auch das gibt es – auf Wunsch feiern. Der „Raum der Stille“ lädt zur inneren Einkehr ein. In der Gemeinschaftsküche können die Lieblingsspeisen der Patienten zubereitet werden. Familie und Freunde sind jederzeit willkommen und können auch kostenlos vor Ort übernachten.

Ein Wermutstropfen sei die uferlose Bürokratie, die Seitens der Krankenkassen hineingetragen wird und die auch vor den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Palliativstation nicht Halt mache, berichtete Dieter Bartsch. Die Misstrauenskultur und Kontrolldokumentation im Gesundheitswesen stelle Ärzte, Pflegekräfte und Verwaltung immer wieder vor Herausforderungen. Von der Politik wünscht sich Bartsch noch mehr Unterstützung, um dieses Spannungsfeld aufzulösen. Katja Leikert sicherte dem Krankenhausteam gerne ihre Hilfe zu und verwies darauf, dass einige wichtige Punkte bereits in Angriff genommen worden seien. So wurde die Palliativversorgung mit dem Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung, das 2015 in Kraft getreten ist,  ausdrücklich Bestandteil der Regelversorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung, sprich der Aufenthalt ist für die Patienten kostenlos. Weitere Schritte müssten folgen.

„Ich habe selten eine so eine zugewandte, fürsorgliche und - trotz der traurigen Situation - positive Atmosphäre in einem Krankenhaus erlebt. Die Gespräche mit Patienten haben meinen Eindruck bestätigt. Danke an Diana Mäser und Dieter Bartsch für die Einblicke. Ich will mich als CDU-Kreisvorsitzende, aber auch als Bundestagsabgeordnete, gerne weiter dafür einsetzen, dass die Palliativmedizin mehr Aufmerksamkeit und Ressourcen für ihre wichtige Arbeit erhält“, so Leikert. „Ich bin stolz, dass es hier bei uns eine solche Einrichtung gibt“, fasste Jürgen Heil seine Eindrücke zusammen. Die Palliativstation in Schlüchtern sei ein Beispiel, das an möglichst vielen Krankenhausstandorten Schule machen sollte.

Foto (von links): Jürgen Heil, Dr. Katja Leikert, Dr. Diana Mäser und Dieter Bartsch.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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