10. Hilfsreise nach Nepal: Ein neues Haus für drei Waisenkinder

Schlüchtern
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Das ist die Geschichte von Sandip, Sandipa und Sanjit. Sie verloren ihre Mutter im Mai 2017, als sie sechs, vier und zwei Jahre alt waren.

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Die Mutter war beim Durchqueren eines Flusses - mit einem großen Holzbündel auf dem Rücken - gestürzt und ertrunken, der Vater verließ die Kinder (brachte sich dann ein Jahr später ums Leben) und so blieben die Kinder eine Weile beim Großvater, der aber das wenig verdiente Geld eher für Alkohol ausgab. So kamen die drei Waisen am 12. September 2017 in das Kinderheim von Aama, dass Hartmut Darmstadt aus Schlüchtern schon seit 2016 unterstützt hatte und lernte die drei kleinen Waisenkinder auf seiner dritten Hilfsreise im November 2017 kennen. Seitdem versorgte er sie und die anderen Kinder des Heims regelmäßig mit Schulmaterial, Kleidung und Lebensmitteln. Da das Waisenhaus Anfang Mai dieses Jahres geschlossen werden musste, lebten die Drei wieder in der armseligen Hütte bei ihrem Großvater. Hinter der Behausung befand sich eine halb verfallene Toilette direkt am Rand des Dschungels, sodass die Kinder hier auch vor Schlangen und anderen wilden Tieren in Gefahr waren. Vor einigen Monaten fragte Nadine, die deutsche Patin von Sandip, ob man nicht mit einem Spendenaufruf ein neues Haus für die drei Kinder bauen könnte.

Mit diesem Hintergrund startete Hartmut Darmstadt am 04. Oktober 2023 seine 10. Hilfsreise nach Nepal. Gleich nach seiner Ankunft in Kathmandu, am 05. 10., traf er seine Helfer Dilip und Subash sowie den jungen Deutschen Max Stitz, der sich noch in der Ausbildung als „staatlich geprüfter Erzieher“ befindet und als Follower von Josua Wirth auf Hartmut Darmstadt aufmerksam wurde. So konnte er ihm schon vor einigen Monaten eine Praktikumstelle bei seinem Freund Shir Lal Pariyar in Sauraha/Chitwan vermitteln, um dort für eine Woche in einer privaten Englischschule und einem Kinderhostel mitzuarbeiten.

Bei seiner letzten Reise im März 2023 hatte Hartmut Darmstadt das große Glück, über den Geburtstags-Spendenaufruf seines Freundes Josua Wirth, der nun seit über einem Jahr ohne Flugzeug von Deutschland zu seiner Freundin nach Thailand (immer noch) unterwegs ist, fast 23 000 Euro Spenden zu erhalten. Dieses Geld wurde inzwischen weitgehend für die besonders arme Chepang Region im Dhading Distrikt verwendet für die Ausstattung von vier Schulen, Bau von zwei neuen Schulküchen und zur Unterstützung besonders armer Menschen mit Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung.

Am zweiten Tag begann dann auch die gleich die Vorbereitung für das erste Projekt „Auf Josu‘s Spuren“. Am 06.10. wurden für ca. 1700 Euro Schulmaterial, Sportartikel und Spielzeug für eine fünfte Grundschule im Dhading Distrikt gekauft, die noch auf Unterstützung wartete und am 07.10. morgens begann die Reise mit einem Allrad-Kleintransporter (ähnlich einem Viehtransporter), Max mit den zwei nepalesischen Helfern auf der Ladefläche. Alles war wieder bestens organisiert. Irgendwo an der Hauptstraße stieg noch Dilips 92-jährige Großmutter zu. Etwas außerhalb von Kathmandu waren die Schulsachen in großen Paketen am „Highway“ deponiert und wurde noch aufgeladen und dann fuhren sie in ca. sieben Stunden, die letzten zwei auf abenteuerlicher Piste, hinauf zum Gehöft von Dilips Eltern, wo sie herzlich zum Abendessen und zur Übernachtung eingeladen wurden.

Am nächsten Morgen brachen sie frühzeitig auf zur fünften und zugleich größten Grundschule dieser Region mit fünf Klassen, verteilten unterwegs noch Lebensmittel an zwei besonders bedürftige Familien und erreichten ihr Ziel mit großer Mühe auf eigentlich unbefahrbarer Piste. Nach einer Begrüßungszeremonie in Anwesenheit des Distriktministers mit viel Blumenschmuck überreichten sie dann den anwesenden SchülerInnen (insgesamt 117) jeweils einzeln die 1200 Schulhefte, 120 Malblöcke, 600 Kulis, 720 Bleistifte, 120 Päckchen Malstifte, einige Fuß- und Volleybälle, Badminton und viele Spielsachen. Die riesengroße Freude steigerte sich dann noch bei einem anschließenden Fußballspiel und einzelnen Tanzvorführungen.

Auf dieser Tour konnten sie auch die zwei neuen Schulküchen, die Umzäunung eines Schulhofs und eine Waschbeckenanlage in Augenschein nehmen, die seit März mit dem Geburtstagsspendengeld von Josua gebaut und inzwischen fast fertiggestellt werden konnten.

Nach zwei Tagen Aufenthalt in Kathmandu reisten Hartmut Darmstadt und Max Stitz am 11. Oktober mit dem Bus nach Sauraha, wo sie bei Shiri im Hotel Parkside direkt am Chitwan Nationalpark wohnen konnten. Die beiden Brüder Shiri und Sher wurden vor vielen Jahren von ihrem deutschen Ziehvater Heinz Kintzl unterstützt beim Bau dieses Hotels und über den Verein „Nepal Hilfe Direkt e.V.“ wurden eine private Englischschule, eine Augenklinik und inzwischen auch ein Hostel für Kinder aus den Chepang-Bergen errichtet, die wegen zu großer Entfernung keine Schule besuchen können.

Gleich nach ihrer Ankunft hatten die zwei Reisenden die Gelegenheit, auf einer Jeeptour das Dschungelleben zu erkunden und nach einer Kanutour am nächsten Morgen begannen auch gleich die Vorbereitungen für das nächste Projekt. Denn am Freitag, 13.10., fand ein größeres Health Camp am Fuß der Chepangberge statt, von Shiri bestens organisiert. Über 100 Menschen der Region konnten so von ca. 20 jungen Ärzten und Krankenschwestern des „College of Medical Sciences“ in Bharatpur untersucht werden und erhielten alle notwendigen Medikamente kostenlos. Da die Ärzte ohne Bezahlung arbeiteten, brauchte nur die Medikamente und einige Nebenkosten finanziert werden. Bei 15 Patienten wurde der Graue Star festgestellt, drei von ihnen konnten bereits zwei Tage später an einem Auge für etwa je 100 € mit dem Spendengeld operiert werden.

Hartmuts Begleiter Max blieb fünf Tage für sein Praktikum hier, um in der Green Society Public School und dem dazugehörigen Hostel mitzuarbeiten und gestaltete am letzten Tag sogar ein eigenes Projekt, bei dem er für alle Kinder des Hostels neue Schulschuhe, Hefte, Stifte und einige „Storybooks“ anschaffte und damit die Kinder riesig erfreute.

Natürlich besuchten sie in Sauraha wieder die Mahout-(Elefantenführer-)Familie und konnte die sechs Kinder mit Unterrichtsmaterialen versorgen und auch das „Rise Up“-Waisenhaus in Bharatpur und kauften für die 15 Kinder dort verschiedene Sportartikel wie Fuß-, Volleyball, Badminton und Tischtennisschläger sowie einige Lebensmittel.

Und wie ging die Geschichte weiter mit Sandip, Sandipa und Sanjit?

Während seines achttägigen Aufenthalts in Sauraha besuchte Hartmut Darmstadt gleich am zweiten Tag die drei Waisenkinder in ihrer einfachen Lehm-/Schilfhütte, wobei die Kinder anfangs noch sehr verstört wirkten. Als er am nächsten Tag mit Binod, dem Sohn der ehemaligen Heimmutter, über den Bau eines neuen Hauses sprach, war dieser sofort begeistert, fand am selben Tag noch vier Arbeiter und konnte das gesamte Baumaterial sofort bestellen. So wurden in den nächsten zwei Wochen das Haus und eine Außentoilette für knapp 2000 Euro gebaut, im Preis inbegriffen auch viele Gegenstände für die Inneneinrichtung sowie neue Kleidung, Lebensmittel und Schulgeld für zwei der Kinder.

Nach einem Einladungsbesuch in der Deutschen Botschaft in Kathmandu war Hartmut Darmstadt noch zu den Hauptfesttagen des Dashain Festivals bei Dilips Familie in den Bergen eingeladen und anschließend mit Dilip noch drei Tage in Pokhara am Fuß der Annapurnakette und besuchten dort auch das Kinderdorf des Freundeskreises Nepalhilfe, das von Alexander Schmidt vor etwa 30 Jahren gegründet wurde.

Und das nächste Projekt ist bereits in Planung: der Bau eines kleinen Hostels bei Dilips Eltern für einige Kinder, die auch hier wegen zu großer Entfernung keine Schule besuchen können. Dazu könnte ein schon bestehender Neubau um ein bis zwei Zimmer erweitert werden und Dilips Eltern würden sich bestimmt liebevoll um die Kinder die Woche über kümmern.

Wer sich an diesen Hilfsprojekten finanziell beteiligen möchte, kann gerne folgendes Spendenkonto benutzen:

Hartmut Darmstadt
IBAN: DE52 5306 0180 0002 1156 62
Stichwort: „Nepalhilfe“
(VR Bank Fulda, BIC: GENODE51FUL)

Weitere Informationen unter www.hartmutdarmstadt.de

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