Raser in der Ortsdurchfahrt: Schlüchterner Stadtteil Herolz wehrt sich

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Herolz
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"Der Blitzer an der Schule im Schlüchterner Stadtteil Herolz, der vor einem Jahr installiert wurde und nun seit einigen Wochen  nun zwischen 7 und 17 Uhr aktiv ist (vorher nur bis 14 Uhr), hat zu einer gewissen Beruhigung der Verkehrssituation im Ortskern gebracht. Das ist offenbar eine vielseits geäußerte Meinung im Stadtteil und darüber hinaus. Doch die Bürger fragen uns, warum der Blitzer danach nicht mehr 'aktiv' sein darf?", so die Anlieger- und Bürger-Allianz in einer Pressemitteilung.

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Und weiter: "Darf man abends und nachts weiter durch Herolz rasen dürfen? Warum bremsen Landstellen die Städte und Gemeinden an den Landstraßen aus? Nur bei uns Schlüchtern, eventuell hessenweit? Ist der Blitzer in den Ferienwochen 'scharf' oder 'tot'? Und Anwohner berichten weiter von abendlichem sowie nächtlichem Lärm und viel zu schneller Durchfahrt. Bisher gab es dazu keine Information aus dem Rathaus - wir werden recherchieren und auch in Wiesbaden nachfragen oder nachfragen lassen. Die im Ortsbeirat im Mai von uns gestellte Frage an die Stadt, welche Kosten diese Blitzer-Säule erforderte und welche Ordnungswidrigkeitsgebühren seither das Ordnungsamt binnen 12 Monaten kassieren konnte, ist noch nicht beantwortet."

Insbesondere im Osten des Ortsteils Richtung oder von Sannerz sei der Ärger über Lärm und viel zu oft zu schnelles Fahren weiter an der Tagesordnung: "Hier wird von Anwohnern einhellig und teilweise in drastisch-sarkastischen Bemerkungen, der Einsatz des mobilen Blitzgerätes durch die Stadtpolizei gefordert, auch und gerade in den Tagesrandstunden. Denn warum wurde das teure nachtaugliche Gerät überhaupt  gekauft, wenn es nicht zum Einsatz kommen darf? In anderen hessischen Städten und Gemeinden wird auch abends und nachts der Verkehr mit der vorhanden Technik ständig kontrolliert und Verstöße sanktioniert. Und wir sind der Meinung: Lärmen und Rasen auf unseren Straßen- es ist kein Menschenrecht!"

Aber auch die Anwohner der Ahlersbacher und am Gerlingsberg würden es tagtäglich erleben: "Unangepasstes Fahren und risikoreiche Begegnungen von Fahrzeugen, so wurde uns berichtet. In den Sommermonaten sind Motorradfahrer oftmals die Krachmacher, aber auch hochgezüchtete Sprtwagen und Quads sind unterwegs, mit viel 'wumms' - was immer der Motor bereits vor dem Ortschild  hergibt. Insbesondere auf der 'Rennstrecke" nach Sinntal. Und es wurde bisher noch nie kontrolliert, beschweren sich die Anwohner immer wieder."

Daher erhielten die Anlieger entlang der Durchfahrtsstraße von der Allianz Ende Juli ein Flugblatt, indem um eine schriftliche Stellungnahme zur Situation gebeten beziehungsweise wie der Verkehr vor deren Wohnhäusern eingeschätzt wird: "Wir bitten hiermit die Anlieger, uns auch weiter ihre Stellungnahmen und Kommentare bis Ende August zuzuleiten, denn jede Bürgerstimme hat Gewicht, entweder in Schriftform an die genannten Adressen oder per mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Die Ereignisse der Befragung werden später veröffentlicht werden. Und die  jüngst uns zugeleitete Korrespondenz, em Ortschronisten und Archivar  Gerhard Lauer sei hier gedankt, zwischen dem früheren Herolzer Bürgermeister Wilhelm Falk mit dem Schlüchterner Landratsamt aus dem März 1953 zeigt, daww die Herolzer Ortsdurchfahrt seit 70 Jahren von den Ämtern seither bestenfalls als niederrangiges Thema gehandelt wurde. Uns sind die bis dato geltenden Zuständigkeiten bei Verkehrsfragen durchaus bekannt; umso mehr hoffen wir auf die Gesetzesänderungen auf diesem Feld die inzwischen auf den Weg gebracht wurden. Wir fordern nachdrücklich die nötige Beinfreiheit für die örtlichen Ordnungsämter zur nachhaltigen und wirkungsvollen Einhegung der lokalen  Verkehrsströme und Einsätze gegen lärmende Fahrzeuge. Das  ist gewiss auch im Interesse auch unserer Kreisverwaltung."

Zugleich startet die Allianz einen Aufruf an alle Ortsteile und Gemeinden im Main-Kinzig-Kreis, in denen Aktionen gegen Lärm und Raserei laufen oder geplant sind, diese zu bündeln, um noch vor der Landtagswahl gegenüber der Landestraßenverwaltung in solidarisch-starker Form die Forderungen gemeinsam vorzutragen. Kontaktaufnahme ebenfalls über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

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Blitzersäule an der Herolzer Kirche.


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