Eröffnung der Kampagne gegen sexuellen Missbrauch

Schöneck
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Am Donnerstag, 25.01.2024, nahmen zahlreiche interessierte Besucher an der Auftaktveranstaltung zur Ausstellung „Schieb die Verantwortung nicht weg“ im Rathaus Kilianstädten teil.



Die Gemeinde Schöneck lud zu diesem Anlass Vertreter der Feuerwehren, von Sportvereinen, Schulen, Kindertagesstätten, Politik, der Kirche, des DRK und interessierte Bürger ein. Nadine Chaudhuri vom Verein Lawine eröffnete die Ausstellung mit einem Vortrag zum Thema sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Der Verein Lawine e.V. mit Sitz in Hanau bearbeitet jährlich etwa 250 Fälle von sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Deutschlandweit liegt die Zahl der angezeigten Fälle jährlich etwa bei 17.000. Die Dunkelziffer ist, laut Chaudhuri, jedoch erheblich höher. Von den unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) wurde ermittelt, dass in jeder Schulklasse 1-2 Kinder Opfer von sexueller Gewalt sind. In Grund- und Förderschulen sind die Zahlen höher, denn diese Kinder können sich in der Regel noch weniger wehren. Jedes dritte bis fünfte Mädchen und jeder achte bis zehnte Junge ist vor dem achtzehnen Geburtstag mindestens einmal betroffen. Die genannten Zahlen erschrecken. Diese Übergriffe finden nur selten spontan statt, sondern werden von den Tätern meist langfristig geplant und vorbereitet, die Opfer werden gezielt ausgesucht, berichtet Chaudhuri. Sexuelle Gewalt an Kindern ist kein Versehen oder Ausrutscher, sondern ein Verbrechen. Es betrifft jede gesellschaftliche Schicht und jedes Alter.

Wie können wir unsere Kinder schützen, fragt ein Gast aus dem Publikum. Dazu erklärt Chaudhuri, dass laut einer Umfrage von Forsa 85% der Befragten denken, sexuelle Gewalt gibt es in ihrer Familie nicht. Bei 95% der Fälle sind die Täter dem Opfer bekannt und nur 5% sind Fremdtäter, erklärt Chaudhuri. Um Kinder zu schützen, müsse man genau hinschauen und den Gedanken an ein Verbrechen in Betracht ziehen. Wichtig ist es Kinder stark zu machen, damit sie in der Lage sind „Nein“ zu sagen. Chaudhuri ermutigt die Gäste im Publikum, sich bei Lawine e.V. zu melden, sollte es einen Verdacht von sexueller Gewalt geben. Sie nahm den Zuhörern die Sorge, dass jeder Anruf gleich zum Jugendamt weitergeleitet würde. Ein vages Gefühl reiche, um sich bei den Mitarbeitern zu melden. Man schaue sich den Fall zunächst in Ruhe an und entscheide dann gemeinsam über die nächsten Schritte.

Im Anschluss an den Vortrag gab eine Diskussionsrunde, bei der Fragen aus dem Publikum umfänglich beantwortet wurden. „Wir freuen uns, wenn wir mit dieser Aktion unsere Bürger in Schöneck für dieses wichtige Thema sensibilisieren und es uns damit gelingt, unsere Kinder und Jugendlichen zukünftig besser vor sexueller Gewalt zu schützen“, schließt Bürgermeisterin Conny Rück den Abend ab. Die Ausstellung gastiert noch bis zum 9. Februar im Foyer des Rathauses Kilianstädten. Broschüren und Infomaterial mit Adressen von Hilfestellen liegen zur Mitnahme aus.

kampaschoenlawi az


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