Richard Schneider: „Ein Ehrenamtler durch und durch“

Sterbfritz
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Für sein außerordentliches und jahrzehntelanges gesellschaftliches Engagement ist Richard Schneider aus Sinntal mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt worden.



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In einem ausschließlich coronabedingt kleinen, aber feierlichen Rahmen überreichte Landrat Thorsten Stolz (SPD) gemeinsam mit Sinntals Bürgermeister Carsten Ullrich (SPD) dem 75-Jährigen die Auszeichnung. An der Feierstunde im Brüder-Grimm-Saal des Main-Kinzig-Forums nahmen auch Richard Schneiders Ehefrau Gerlinde und weitere Familienmitglieder teil.

Landrat Thorsten Stolz erklärte, den früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck zitierend, Bürger seien „nicht nur Konsumenten, sondern Gestalter, Mitgestalter“. Wem Teilhabe möglich sei und wer darauf verzichte, vergebe eine der schönsten und größten Möglichkeiten, Verantwortung zu leben. „Diese Sätze passen zu Ihnen, Herr Schneider. Sie sind ein Mensch, der Verantwortung übernimmt und lebt, ein Ehrenamtler durch und durch.“ Wie ein roter Faden ziehe sich sein großes Herz für soziale Themen durch Richard Schneiders Leben.

In Sterbfritz aufgewachsen, absolvierte Schneider nach seinem Schulabschluss eine Ausbildung zum Spengler und Installateur. Bis zu seiner Rente war er in verschiedenen Unternehmen als Spengler, im Heizungsbau, als Rohrschlosser sowie als Abteilungsleiter tätig. Neben seinem Beruf übernahm der Sinntaler schon früh gesellschaftliche Verantwortung. So wurde er bereits 1967 aktives Mitglied im Deutschen Roten Kreuz. 35 Jahre lang hatte er die Funktion des Bereitschaftsleiters des DRK Sterbfritz inne. Über einen Zeitraum von 26 Jahren bekleidete er das Amt des Rotkreuzbeauftragten im damaligen DRK Kreisverband Schlüchtern. Er war somit für den Katastrophenschutz verantwortlich und trug dazu bei, dass sich dieser vor Ort fortwährend weiterentwickelte. An der Erstellung der Rettungskonzepte zur Absicherung der ICE-Trasse von Würzburg nach Fulda wirkte er ebenfalls mit.

Besonders hob Landrat Thorsten Stolz das Engagement im Sozialverband VdK hervor. Seit 1989 ist der Geehrte in seinem Heimatort im VdK aktiv, zunächst 13 Jahre lang als Schriftführer, anschließend 14 Jahre lang als Vorsitzender. Auch auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene übernahm Richard Schneider vielfältige und wichtige Aufgaben. Der VdK war es auch, der Richard Schneider für das Bundesverdienstkreuz vorschlug, in dem Fall der Landesverband Hessen-Thüringen. Daneben ist Richard Schneider förderndes Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr Sterbfritz. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern des Fördervereins „Mittelpunkt Generation Mensch“, der sich die Förderung der Gemeindepflegestation und der Seniorenbetreuung in der Gemeinde Sinntal auf die Fahnen geschrieben. Zudem wirkt er als Vertreter verschiedener Vereine in der Arbeitsgemeinschaft Sterbfritzer Vereine mit.

„Sie sind in Sinntal, im Bergwinkel unglaublich verwurzelt und aktiv. In Zeiten wie diesen ist das wichtiger denn je. Wichtig ist es auch, Menschen wie Ihnen, die sich über Jahre und Jahrzehnte engagieren, Dank und Anerkennung auszusprechen“, so Thorsten Stolz. Für seinen großen ehrenamtliche Einsatz für die Gesellschaft hat Richard Schneider bereits einige Ehrungen entgegengenommen. Neben dem Ehrenbrief des Landes Hessen im Jahr 2003 und der Ehrenurkunde seiner Heimatgemeinde Sinntal im Jahr 2009 erhielt er 2006 eine Ehrenurkunde der Stadt Frankfurt für sein Engagement als Sicherheitsbeauftragter bei der Fußball-Weltmeisterschaft. „Der Main-Kinzig-Kreis wiederum hat Richard Schneider vor 14 Jahren verdientermaßen eine Urkunde für die Typisierung der Deutschen Stammzellendatei verliehen“, ergänzte der Landrat und fuhr fort. „Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes ist nun sozusagen das Tüpfelchen auf dem i.“

Carsten Ullrich attestierte dem Geehrten, er habe Gespür und Leidenschaft für Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen: „Wir kennen uns seit mehr als 17 Jahren und ich kann mit Fug und Recht sagen: Richard Schneider handelt stets aus innerster Überzeugung.“ Dabei seien die vielfältigen Aufgaben, die Richard Schneider übernehme, für diesen keine Belastung, sondern gäben ihm offensichtlich viel. „Das Verdienstorden ist eine große Wertschätzung und zeigt die Hochachtung, die Richard Schneider für sein Engagement auch gebührt.“ Der Geehrte selbst richtete seinen ausdrücklichen Dank an seine Familie, die ihn immer nach Kräften unterstützt habe. „Für die Zukunft habe ich drei Wünsche“, führte er abschließend aus. „Zum ersten Frieden auf Erden, damit niemand mehr aus seiner Heimat fliehen muss. Zum zweiten immer genügend Ehrenamtliche, die sich zum Beispiel in den Hilfsorganisationen engagieren. Und zum dritten wünsche ich mir, dass die Pandemie verschwindet und alles wieder seinen gewohnten Gang geht.“

Foto: Landrat Thorsten Stolz (rechts im Bild) und der Bürgermeister von Sinntal, Carsten Ullrich (links), überreichten Richard Schneider das Bundesverdienstkreuz am Bande in Vertretung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Der 75-jährige Sinntaler erhielt die Auszeichnung für sein ebenso außergewöhnliches wie langjähriges ehrenamtliches Engagement.


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