Es grünt so grün – Märchen von paradiesischen Gärten

Steinau
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Margot Dernesch, Mariéle Syllwasschy und Brigitte Uffelmann haben als Märchenerzählerinnen das Frühlingswetter zum Anlass genommen, um am 13. März im Remisenkeller des Steinauer Brüder Grimm-Hauses Märchen von Gärten und Pflanzen vorzutragen.



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Der Erzählabend beginnt um 19.30 Uhr. Die Märchen überliefern unsere geistigen Wurzeln, sie sind ein umfassender Ausdruck menschlichen Seins. Sie geben Antworten auf viele existenzielle Fragen. Ihre Bilder und Symbole sind so weit gefasst, so tiefgründig, dass sie alle Orte der Seele erreichen. Und uns wie die Wurzeln eines Baumes in das Innere der Erde führen, wo wir Kraft und Nahrung schöpfen können.

Blumen, Pflanzen und Bäume hatten deshalb für die Menschen schon immer magische Eigenschaften oder waren mit allerlei Aberglauben behaftet. So ist es auch nicht verwunderlich, wenn sie auch entscheidende Bestandteile des Märchens sind. Die eindeutige Königin unter den Blumen ist im Märchen die Rose. Keine andere Blume findet so zahlreiche Erwähnung und Lobpreis aufgrund ihrer Schönheit. So vergleicht Andersen die Haut seiner kleinen Seejungfrau mit der Schönheit eines Rosenblatts. Die Rosendornen dagegen dienen zumeist als böse Stiefschwestern: Sie symbolisieren negative Eigenschaften, verletzen oder wachsen dem Helden in den Weg.

Bäume spielen schon in der Mythologie und der Religion eine wichtige Rolle. Da dürfen sie im Märchen natürlich ebenso wenig fehlen. Manchmal ist ihre Bedeutung auch religiös inspiriert. Besonders auffällig sind hierbei die Parallelen des Apfelbaums zur biblischen Schöpfungsgeschichte: So ist der Teufel in Das Mädchen ohne Hände nicht weit vom Apfelbaum, die Apfelfrucht erfüllt den Menschen mit Weisheit oder in Die weiße Schlange mit Liebe oder ist bei Das Erdmännchen mit einem Essensverbot belegt. Jedoch haben Bäume auch häufig die Eigenschaften weise zu sein, lösen Sehnsüchte nach der Heimat im Protagonisten aus und stillen mit ihren Früchten Hunger. Die Lebenszeit von Bäumen kann Tiere und Menschen weit überdauern, so wurden Bäume wie eine tausendjährige Linde gern zum Sitz der Ahnen erwählt. Seit der Frühzeit nutzen Menschen die Pflanzen, zuerst wurden sie gesammelt, dann als Kulturpflanzen angebaut.

Über Jahrhunderte ernährte sich der Mensch in der Hauptsache von Pflanzenkost. Dies gilt aber für viele Regionen in der Welt bis heute, wie die asiatischen Reiskulturen oder Menschen afrikanischer Abstammung. Der Ackerbau ist bei gleicher verfügbarer Nutzfläche der Viehzucht weit überlegen, da er zehn- bis zwanzigmal mehr Menschen ernähren kann. Über Jahrtausende haben die meisten Menschen in der Landwirtschaft gearbeitet, Aussaat, Wachstum und Ernte bestimmten den Jahreskalender und die Jahresfeste. Bei den Erntedankfesten wird die tiefe Verbundenheit, der Dank für die reichen Geschenke der Erde und der Segen für die kommende Ernte gefeiert.

Je nach Art der Nutzpflanzen, die in einem Land, einer Klimazone vorwiegend angebaut wurden entwickelten die Menschen ihren Lebensrhythmus und ihre Kultur. Die weltweit wichtigsten Nutzpflanzen und damit die Grundnahrungsmittel sind Weizen, Reis, Mais und Kartoffeln. In allen Mythologien bilden die Pflanzen den Ursprung, man denke nur an das Paradies, welches den unschuldigen Zustand, die Fülle und die Unendlichkeit darstellt. Aber auch jede Pflanze, soweit sie einen Namen hat, hat auch ein ganz eigenes Märchen, eine Legende oder kleine Geschichte. Karten für diesen besonderen Märchenabend gibt es zum Preis von 9,00 Euro im Steinauer Verkehrsbüro unter 06663/97388 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Interessenten sollten nicht vergessen, sich im Vorfeld eine Karte reservieren zu lassen.


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