Wächtersbach: Schlägerei nach Faschingsumzug

Wächtersbach
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Es sollen mindestens zehn Personen beteiligt gewesen sein, vielleicht aber auch 20 oder noch mehr: Nach dem Faschingsumzug in Wächtersbach in diesem Jahr flogen auf jeden Fall die Fäuste, auch schmerzhafte Tritte wurden reichlich verteilt. Mittendrin: Zwei 21 und 18 Jahre alte Wächtersbacher, sich wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Schöffengericht im Amtsgericht Gelnhausen verantworten mussten.

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Für den Älteren endete die Verhandlung mit einer zweijährigen Haftstrafe ohne Bewährung, die Verteidigung hat allerdings bereits Berufung gegen dieses Urteil eingelegt.

Trotz erdrückender Zeugenaussagen dauerte es lange, bis der 21-Jährige überhaupt den Ansatz eines Geständnisses lieferte, die Aussage „kann sein, dass ich einen getreten habe“ wirkte auf das Gericht allerdings nicht besonders beeindruckend. Mehrere junge Leute aus Gründau, Linsengericht und Gelnhausen hatten in der Verhandlung von der wüsten Keilerei berichtet und beide Angeklagten im Gerichtssaal wiedererkannt. Demnach hatte sich die Gruppe gerade vom Faschingsumzug entfernt, als sie an der Ausfahrt des Globus-Parkplatzes zunächst verbal („Die könnten auf die Fresse vertragen“) angegangen wurde. Wenig später ging es rund: Ein 24-jähriger Linsengerichter wurde von hinten gepackt, ins Gebüsch geworfen und mit einem Fußtritt versehen. Der junge Mann war kurz bewusstlos, er soll Opfer eines großen Mannes mit Glatze und Jogginghose geworden sein.

Seine Attacke war wohl auch der Startschuss für die Angeklagten, wer wen geschlagen und getreten in der Auseinandersetzung hatte, ließ sich im Detail nicht mehr aufdröseln. Die jungen Damen warfen sich zum Schutz auf ihre Freunde, dennoch machten die Angreifer zunächst weiter. Ihr Schlachtruf soll dabei nicht zu überhören gewesen sein: „Man legt sich nicht mit den Wächtersbachern an!“ Erst als zufällig ein Krankenwagen vorbeikam, löste sich der Tumult auf.

Wenig später dann aber die Überraschung: Der 21-Jährige kam plötzlich mit einem 18-Jährigen aus Bad Soden-Salmünster wieder angelaufen, die jungen Leute erkannten ihn sofort wieder. Die Polizei nahm die Verfolgung auf, schnappte aber nur den 18-Jährigen, der offenbar an der Schlägerei zuvor nicht beteiligt war. Die beiden Angeklagten ermittelten die Zeugen dann eigenständig via Facebook. „Ich habe hundertprozentig keinen gehauen“, sagte der ältere Angeklagte zu Prozessbeginn und relativierte diese Aussage später. Sein wortkarger Platznachbar schloss sich dem an.

Zu wenig für ein milderes Urteil: Das Schöffengericht verurteilte den 21-Jährigen unter Einbeziehung einer Vorverteilung zu einer zweijährigen Jugendstrafe ohne Bewährung, das Verfahren gegen den 18-Jährigen wurde zunächst eingestellt.


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