Verein ProWächtersbach: Andrea Euler bleibt Vorsitzende

Wächtersbach
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Einstimmig. Der Vorstand des Vereins ProWächtersbach e.V. wurde im Rahmen der zurückliegenden Jahreshauptversammlung am Dienstag im Aufenauer Gasthaus „Zur Quelle“ ohne Gegenstimmen gewählt.

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Weiterhin Vorsitzende ist Andrea Euler, Annika Herchenröther wird künftig das Amt der Schriftführerin ausüben. Ihr bisheriges Amt – das der Kassiererin – füllt Claudia Müller aus. Zu Beisitzern wurden Stephan Siemon und Paolo Pirillo gewählt. Wiedergewählt wurden die Kassenprüfer Sabrina Klein-Pursche und Fritz Feit. Die Wahlleitung übernahm Volker Laubenthal.

In ihrem Jahresrückblick erinnerte Andrea Euler an zahlreiche Veranstaltungen und Aktivitäten, mit denen sich der Verein im vergangenen Jahr befasst hatte: Eine Petition für mehr Lärmschutz an Bestandstrassen mit Podiumsdiskussion, Infostände in Aufenau und während der Wächtersbacher Messe, Ortsbegehungen, ein Vortrag von Gewässerökologe Gottfried Lehr. Anfang 2019 dann der Vortrag von Verwaltungsjuristin Joy Hensel und die Information zu den Alternativ-Vorschlägen der ARGE Bahndreieck, die Christian Behrendt beisteuerte. Zahlreiche Stammtische und mehr als 20 Vorstandstreffen komplettierten das Programm. Zufrieden zeigte sich der alte Vorstand damit, dass der Verein seiner Linie, ausschließlich auf Sacharbeit zu setzen, seit seiner Gründung treu geblieben ist.

Namhafte Geldspenden erreichten den Verein von Seiten der Linken auf Kreisebene und vom Verein der Linken im Bundestag. Fritz Feit überreichte dem Verein als Sachspende für die Arbeit einen Beamer. Das Zahlenwerk wurde von Annika Herchenröther vorgestellt, der Fritz Feit und Sabrina Klein-Pursche eine vorbildliche Kassenführung attestierten.

Einen künftigen Schwerpunkt in der Vereinsarbeit soll die Suche nach sinnvollen Ausgleichsmaßnahmen darstellen, die der Verein der Bahn präsentieren will. Im Zuge dessen wurde bereits im Januar an den Verein heran getragen, dieser möge als Ausgleichsmaßnahme fordern, dass der Ahler Stausee als Trockenbecken weiter betrieben werden solle. „Wir haben inzwischen sehr, sehr viele Stunden Arbeit investiert, um einen Vorstellung davon zu bekommen, ob das eine sinnvolle ökologische Forderung ist oder nicht“, erläuterte Euler, die zudem gleich betonte: „Wir haben festgestellt, dass wir nicht die Kompetenz besitzen, uns dazu zu positionieren.“ Zahlreiche Wissenschaftler, Forscher, Vorsitzende einschlägiger Vereine, Gutachter und ein Vertreter des Wasserverbands wurden um ihre Meinung befragt. „Die Auskünfte waren in sich alle schlüssig, stehen sich aber diametral gegenüber: Die einen befürworten einen solchen Vorstoß deutlich, die anderen wenden sich vehement dagegen.“ „Wir selbst können und wollen hier keine Position einnehmen. Das Thema ist derart komplex, dass hier Fachleute gehört werden müssen“, ist sich die Versammlung einig. „Zudem betrachten wir uns als Verein, der sich explizit für Wächtersbacher Belange einsetzt, auch nicht als die richtige Instanz für diese Frage. Wir wollen der Öffentlichkeit aber nicht vorenthalten, dass es diese Diskussion gibt“, erklärte Annika Herchenröther.

Eine weitere wichtige Entscheidung stand im Laufe der Sitzung noch an: Im Nachgang zu der Informationsveranstaltung des Vereins mit Christian Behrendt im Februar sollte das Plenum sich zu den Planungen der ARGE Bahndreieck positionieren. Mehrheitlich sprachen sich die Anwesenden dafür aus, die Bahn zu bitten, deren neueste Planungen vertieft zu prüfen. Großen Anklang fand auch der Wunsch, die Bahn darum zu bitten, lokale Spezialisten wie die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung bei der fachlichen Expertise zu den ökologischen Auswirkungen des Trassenbaus mit einzubeziehen. Im Senckenberg-Institut wurde in den zurückliegenden Jahren eine sehr große Artendatenbank für den Main-Kinzig-Kreis erarbeitet, die in den nächsten Wochen vorgestellt werden soll und für die weiteren Planungen wertvolle Informationen enthält. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum diese Experten für unseren Raum, die sich insbesondere den Themen Gewässerökologie und Naturschutzforschung verschrieben haben, nicht gehört werden sollten“, betonten Euler und Herchenröther. Für den Frühsommer sieht ProWächtersbach eine Veranstaltung vor, bei der interessierte Bürger ihre Wünsche, was die Bahn hier vor Ort als Ausgleichsmaßnahme realisieren könnte, darlegen können. Die Planungen dauern noch an.

Foto: Die neu gewählten Vorstandsmitglieder: Sabrina Klein-Pursche, Fritz Feit, Andrea Euler, Annika Herchenröther, Paolo Pirillo und Stephan Siemon.


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