„Betreuungsverein“ Kinderbrücke schließt seine Pforten

Wächtersbach
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Etwas Wehmut schlich durch die Heinrich-Heldmann-Halle bei der letzten Jahreshauptversammlung des Fördervereins der „Kinderbrücke“ am 29. Juni als der Kassierer Thomas Janik am Ende seines Berichtes die alles entscheidende Frage stellte: „Wer stimmt der Auflösung des Vereins zu?“.

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Mit einer Enthaltung wurde die Auflösung des Vereins beschlossen, obwohl alle anwesenden Mitglieder mit der Arbeit des Vereins und des Vorstandes hoch zufrieden waren. Vorangegangen waren mehr als 20 Jahre erfolgreiche Vereinsarbeit von engagierten Eltern, die mit viel Herzblut die Betreuung der Grundschüler an der „Kinderbrücke“ organisiert und gestaltet haben. Harald Krügel, Mitbegründer des Vereins und mehrere Jahre verantwortlich tätig in der Vorstandsarbeit zollte am Ende der Sitzung dem scheidenden Vorstand seinen tiefen Respekt für die geleistete Arbeit und bedankte sich für das Durchhalten bis zum geregelten Übergang der Betreuung in den „Pakt für den Ganztag“.

Vor zwanzig Jahren standen Mütter und Väter der Gründergeneration des Vereins vor dem Problem, dass an einen Halbtagsjob nicht zu denken war, da es weder verlässliche Unterrichtszeiten am Vormittag in der Schule gab noch gab es im städtischen Hort genügend Kapazität. Aufgrund des neuen Rechtsanspruches der Eltern auf einen Kindergartenplatz war es zudem schwierig, hier noch zusätzliche Hortplätze zu schaffen. Deshalb nahmen es engagierte Eltern selbst in die Hand und gründeten den „Betreuungsverein“ – Förderverein „Kinderbrücke“. Die Landesregierung hat mehrere Anläufe gebraucht, um jetzt endlich auch nur in die Nähe einer richtigen Ganztagsschule zu kommen. Das Konstrukt, dass die hessische Landesregierung und der Schulträger des Main-Kinzig-Kreises in einer Kooperation jetzt unter dem Namen „Pakt für den Ganztag“ umsetzen wollen, ist nicht ganz gelungen. Es fehlen Personal und zwischen 20.000 und 30.000 Euro. Am Personal wird noch gearbeitet, denn alle, die bisher beim Förderverein der Kinderbrücke beschäftigt waren, haben die Gelegenheit im Pakt für den Ganztag weiter zu arbeiten. Die Finanzierungslücke ist allerdings beseitigt, denn die Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer letzten Sitzung auf Initiative der SPD einstimmig beschlossen, dass die Stadt Wächtersbach der Schule eine Zahlungsgarantie für die fehlende Summe gibt, obwohl es Aufgabe des Landes und des Schulträgers wäre, für die vollständige Finanzierung zu sorgen. Die Schulleitung der Grundschule „Kinderbrücke“ ist dankbar für die Entwicklung, ist damit doch der Start des Paktes für den Ganztag gesichert. Auch Mitbegründer des Vereins Harald Krügel zeigt sich zufrieden „Wir haben bei der Gründung des Vereins damit gerechnet, dass es wohl drei bis vier Jahre dauern wird, bis ein tragfähiges Konzept für den Ganztag an der Schule installiert ist – aber mit zwanzig Jahren hat keiner gerechnet.“

Der scheidende Vorstand hatte zuletzt ein Budget von über 100.000 € zu verwalten und die Verantwortung für 12 angestellte Betreuerinnen getragen. Zuletzt wurden 60 Kinder vertraglich betreut, davon hatten 39 Kinder Essensverpflegung gebucht. Das Essen wurde von der Kindernest-Küche in Ronneburg bezogen – auch dies lag im Verantwortungsbereich des Vorstandes. Dem scheidenden Vorstand: 1. Vorsitzende Dr. Raluca Rossi (seit 2013), 2. Vorsitzende Britta Hellenkamp (seit 2016), Kassenwart: Thomas Janik (mit Unterbrechung seit 2008), Schriftführerin Kathrin Henning (seit 2018) und den Beisitzern Martin Horst (seit 2014), Cindy Berger (seit 2018) und Peter Fischer (seit 2016) gebührt ein herzliches Dankeschön für dieses ehrenamtliche Engagement. „Bleibt zu hoffen, dass das Land Hessen und der Schulträger es schaffen, die Finanzierungs-lücke in Zukunft zu schließen und es nicht den Kommunen zu überlassen, für einen vollständigen Ganztagsbetrieb an den Schulen zu sorgen.“ so der Mitbegründer des Fördervereins „Kinderbrücke“ Harald Krügel abschließend.


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