"Wir sind Wächtersbach": Spricht die SPD im Pluralis Majestatis?

Wächtersbach
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Auf einen Werbeflyer der SPD in Wächtersbach reagieren die Grünen mit einer Pressemitteilung.

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„'Wir' sind also Wächtersbach. Das sagt nun aber nicht etwa ein Bündnis aus diversen Vereinen und Verbänden, nicht die Sportvereine, nicht die Musikvereine, nicht die Kulturvereine. Man könnte mutmaßen, die Wächtersbacher Stadtteile würden nun zusammenrücken und ein Signal des Lokalstolzes nach außen senden. Doch weit gefehlt. 'Wir sind Wächtersbach' erklärt die SPD Wächtersbach in ihrem achtseitigen Werbeflyer. Nun ist man geneigt, es den Genossinnen und Genossen abzunehmen: Dass sie nämlich genau das glauben. Spricht also die SPD im Pluralis Majestatis? Aber nein, sie zeigt noch deutlicher, wer in ihren Augen wirklich Wächtersbach ist. Nämlich das Triumvirat aus Bürgermeister Andreas Weiher, dem ersten Stadtrat Oliver Peetz und dem Fraktionsvorsitzenden Harald Krügel. Was diese drei Männer durchsetzen wollen – beauftragt vom Wählerwillen, so ihr Verständnis – das ist gut und richtig für Wächtersbach. Und 'dafür stehen wir mit unserem Namen', betonen sie in Anlehnung an den Werbeslogan eines Babybrei-Herstellers", so die Grünen.

Und weiter: "Lassen wir uns das auf der Zunge zergehen. 'Wir sind Wächtersbach' heißt es auf dem Titelblatt, danach folgen die Beteuerungen, wie wichtig doch der SPD die Bürgerbeteiligung ist. Was derweil in den letzten Jahren häufiger aus den Reihen der SPD zu hören war als der Forderung nach mehr 'Bürgerbeteiligung' war: 'Wir machen das schon'. Aufkommende Widerstände wurden niedergeschlagen mit der 'Wählerwillen'-Keule. Wer ihnen Arroganz der Macht unterstellt, der wird der Unfairness bezichtigt. Warum? Weil der Wähler schließlich der SPD den Auftrag gegeben hat, genau weiter so zu regieren wie schon immer. Also wer will es der armen SPD oder gar ihrer Führung verübeln, wenn sie völlig davon überzeugt sind, tatsächlich für Wächtersbach zu sprechen? Schließlich hat sie sich ihre Position als Alleininhaber der Entscheidungsgewalt in den letzten sieben Jahrzehnten hart erarbeitet. Da kann man schon einmal vergessen, dass auch Andere die Stadt geprägt haben. Die oben erwähnten Vereine beispielsweise. Oder ehrenamtliche Helfer in den Sozial- und Pflegediensten, der Feuerwehr, der Polizei. Freiwillige, die in liebevoller Arbeit dafür sorgen, dass die Stadt Wächtersbach lebenswert und schön bleibt – etwa der Verein Schloss und Park. Natürlich auch die Unterstützer der hiesigen Schulen. Oder die Veranstalter kultureller Events. Wir erinnern uns – kürzlich erst wurde das Schloss rot angestrahlt, um auf die leidende Veranstaltungsbranche aufmerksam zu machen. Ein Bild von jenem rot leuchtenden Schloss ziert nun den SPD-Flyer. Weil rot ja die Farbe der SPD ist. Der Gedanke, dass hier eine Aktion völlig aus dem Kontext gerissen und als Parteiwerbung umgemünzt wurde, ist selbstverständlich ganz weit hergeholt. Weil: 'Wir' sind ja Wächtersbach."


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