Wächtersbach: Pläne für Ausbau des Fernwärmenetzes vorgestellt

Wächtersbach
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"Die SPD-Fraktion hat bisher Bürgermeister Andreas Weiher (SPD) immer darin unterstützt, wenn es darum ging, den Ausbau der Fernwärme voranzutreiben bzw. das Unternehmen Bioenergie zu unterstützen", so die Partei in einer Pressemitteilung.

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Und weiter: "Aus voller Überzeugung hat sich die SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung deshalb auch für eine Erhöhung der städtischen Beteiligung am Unternehmen eingesetzt. Nutznießer der Vorteile eines Anschlusses an das Fernwärmenetz waren bisher ausschließlich Bewohner der Innenstadt. Die Nachfrage nach einem Fernwärmeanschluss bestand allerdings auch von Bürgerinnen und Bürgern der übrigen Stadtteile. Bisher wurde dies unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit und aus Kostengründen nicht weiterverfolgt. Die Zeiten haben sich in Sachen Energieversorgung unter der politischen Situation des Krieges in der Ukraine und des Klimawandels dramatisch verschärft, so dass neu über die Versorgung mit Fernwärme für die Stadtteile nachgedacht werden muss. Für die Stadtwerke Wächtersbach war es deshalb wichtig, durch eine Studie zu untersuchen, ob und unter welchen Bedingungen sich eine Versorgung der Stadteile mit Fernwärme lohnen würde. Am 23.05. stellte der Ingenieur Jörg Lotz, der auch Geschäftsführer der Bioenergie Wächtersbach ist, die das Fernwärmenetz in der Innenstadt betreibt, das Ergebnis seiner umfangreichen Studie vor. Er erklärte, dass es hier nicht um die Erweiterung der bestehenden Wächtersbacher Bioenergie geht, sondern um mehrere neue Projekte. Jörg Lotz spricht hier von drei Teilnetzen: die 'Platte' mit Wittgenborn, Waldensberg und Leisenwald, von 'HWN' mit Hesseldorf, Weilers und Neudorf und von einem separaten Netz für Aufenau."

Für die „Platte“ biete sich als Standort für ein lokales Heizkraftwerk das Umfeld des Feuerwehrhauses von Wittgenborn an. Von dort könne man Waldensberg und Leisenwald recht gut erreichen, zumal die Leitungen über die Felder eingepflügt werden könnten. HWN sei über das Schwimmbad zu erreichen, eventuell müsste noch ein Block zugeschaltet werden. Aufenau habe eine Sonderstellung, denn dort liege auch eine Gasleitung, an die viele Haushalte angeschlossen seien. Dieser Stadtteil würde eventuell über die Industriestraße an das Netz angeschlossen werden können.

"Hinsichtlich der Kosten kommt Lotz auf eine Investitionssumme von circa 54 Millionen Euro: "Bei einer zurzeit 40 %-igen Förderung bleiben immer noch 33 Millionen Euro. Auf die etwa 1.250 Gebäude des Versorgungsgebietes umgerechnet, ergibt dies eine Summe von ca. 25.000 Euro je Gebäude, was deutlich günstiger als der Einbau einer Wärmepumpe sei – Fußbodenheizung oder neue Heizkörper nicht mitgerechnet, die man bei einem Fernwärmeanschluss nicht ersetzen muss. Ein Anschluss wird nach den Berechnungen von Jörg Lotz etwa zwischen 5.000 und 10.000 € kosten. Um eine schnelle Umsetzung des Fernwärmenetzes zu ermöglichen, sei die Beteiligung von Bürgern wünschenswert, etwa über eine Inhaberschuldverschreibung, die auf jeden Fall verzinst werde. Dieses Verfahren hatte Jörg Lotz in den Anfängen bereits bei der Bioenergie erfolgreich praktiziert. Letztendlich entscheidet das konkrete Interesse darüber, ob in den drei Bereichen ein Fernwärmenetz aufgebaut wird oder nicht. Der Anschluss von 65 % aller Gebäude ist erforderlich, um mit den konkreten Planungen für den Ausbau zu beginnen. Da viele Bürgerinnen und Bürger noch nichts von diesen Ausbauplänen gehört haben, will die SPD sowohl auf der Platte als auch im Tal jeweils eine an der Sache orientierte Veranstaltung organisieren, um Interessenten, Unentschlossenen und Befürwortern die Möglichkeit zu geben, miteinander ins Gespräch zu kommen. Es ist das Ziel der Veranstaltung, Erfahrungen auszutauschen bzw. über offene Fragen ins Gespräch zu kommen. Gleichzeitig gilt es Überlegungen anzustellen, wie das Quorum von 65 % der erforderlichen Anschlüsse erreicht werden kann. Für die Platte ist ein Termin am 28.06.2023 im DG Waldensberg und für HWN und Aufenau am 29.06.23 im DG Neudorf jeweils um 19:30 Uhr geplant. Jeder, der in den nächsten Jahren über eine Erneuerung seiner Heizung nachdenkt oder sich unabhängiger von fossilen Brennstoffen machen will oder einfach nur einen Beitrag zur Energiewende leisten will, ist herzlich eingeladen", so die SPD abschließend.


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