Aus dem Herzen gemalt

Wächtersbach
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„Mit der Kunstroute haben Sie etwas ganz Tolles geschaffen“, lobte Elfie Kessler den Altstadtförderverein Wächtersbach.

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Die Künstlerin aus Hailer war am Samstag, 10. Februar, im Altstadtcafé Kinzz Gast beim „Stammtisch mit Charakterköpfen“ des Altstadtadtfördervereins und freute sich schon auf die diesjährige Kunstroute, bei der sie vom 18. August bis 1. September wieder unbedingt als Ausstellerin dabei sein will.

Zum Stammtisch hatte die 1952 in Gelnhausen geborene Künstlerin einige ihrer Acrylgemälde mitgebracht, darunter auch ein Porträt der Frida Kahlo, außerdem einige Puppen aus Keramik. Mit diesen Puppen, so berichtete sie, habe ihre künstlerische Betätigung angefangen. Schon in ihrer Grundschulzeit an der Philipp-Reis-Schule habe einer ihrer Lehrer ihre Begabung entdeckt, die sich anfangs auf Bleistiftzeichnungen beschränkte. Dann kamen die Keramikpuppen und Teddybären hinzu. Während ihrer Ausbildung und ihrer beruflichen Betätigung in der Personalabteilung der Veritas in Gelnhausen blieb für das Malen keine Zeit. Von 1977 bis 1987 engagierte sie sich außerdem in einem Rock’n’Roll-Tanzclub in Gelnhausen und brachte etlichen Kindern das Tanzen bei. 2018, so erinnerte sich Elfie Kessler, sei ihre Enkeltochter auf sie zugekommen, ob sie nicht ein Bild mit afrikanischen Motiven für sie malen könnte. Gemeinsam machten sie sich ans Werk in Gestalt eines Elefanten. 2019 stellte die Gelnhäuserin zum ersten Mal bei der Kunstroute aus. Auch bei einer Ausstellung in der Gelnhäuser Kunstherberge wirkte sie mit.

Sie habe nie Malunterricht gehabt, berichtete sie, sondern sie habe sich alles selbst beigebracht. Das habe einen Grund: „Ich muss alleine sein beim Malen.“ Sie habe viel experimentiert, vor allem mit Acrylmalerei. „Ich male aus dem Herzen und nicht auf Auftrag“, bekannte sie. Frauen und Tiere sind ihre bevorzugten Motive, und sie wirkte auch bei einem Kalender des Vereins „Frauen helfen Frauen“ mit. Die porträtierten Frauen entspringen in der Regel ihrer Fantasie. Ausnahmen waren die Frida Kahlo – anhand eines Fotos – und die Prinzessin Auguste von Hanau nach einem Kupferstich. Ihr schärfster Kritiker und zugleich ihrer größter Fan sei ihr Ehemann.

Zirka 130 Gemälde sind so in den letzten Jahren entstanden. Eine Auswahl kann man auf Elfie Kesslers Instagram-Account bewundern unter elfie.s-kreative-kunst. „Und so lange es geht, mache ich weiter.“ Sie freue sich schon auf die nächste Kunstroute, gerne werde sie wieder dabei sein, möglichst wieder im Schaufenster der Firma Stein und Lieder. Sie sei sehr überwältigt von der positiven Resonanz.

Vorsitzende Enesa Aumüller ging auf diese Veranstaltung des Altstadtfördervereins näher ein. In diesem Jahr wird die Kunstroute vom 18. August bis 1. September in der Altstadt stattfinden. Es werden Kunstwerke von bereits teilnehmenden Künstlern und Künstlerinnen in den Schaufenstern der Altstadtgeschäfte zu sehen sein, aber auch neue Aussteller sind herzlich willkommen. Unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! können sich alle Interessierten gerne bewerben. Es werde auch wieder eine Modenschau und eine Straßenmusikerszene geben. Die Organisatoren freuen sich ganz besonders über die Teilnahme der Schulkinder und Kindergartenkinder, die wieder bei der Dekoration des Altstadtbrunnens mitwirken werden. Das Thema für die diesjährige Kunstroute wird „Natur und Umwelt“ sein. Gerne dürfen sich die ausstellenden Künstler bei ihren neuen Werken davon inspirieren lassen. Neben dem dekorierten Brunnen wird es zum Einläuten der Kunstroute eine weitere Attraktion in der Bachstraße geben. Auf eigene Essensstände will der Verein weiterhin verzichten. Damit sich die Besucher der Altstadt erst mal in den umliegenden Restaurants und Cafés stärken können, wird die Vernissage auf nachmittags 14 Uhr gelegt. Nach der Begrüßungsansprache und einem gemeinsamen Rundgang zu den Schaufenstern können die Besucher ganz entspannt die Modenschau genießen und bei musikalischer Untermalung die Kunstroute ausklingen lassen.

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Elfie Kessler mit einer ihrer Puppen sowie Elfie Kessler und Enesa Aumüller. Fotos: Altstadtförderverein/Schäfer


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