MSC Wittgenborn: Grüne und Linke fordern Baustopp

Wittgenborn
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"Eine Motorsportanlage aus frühen Zeiten des Wittgenborner MSC wird lange Zeit sich selbst überlassen, so lange, dass sich in aller Ruhe ein Biotop und Rückzugsort für Pflanzen und Tiere entwickeln kann", melden sich die Wächtersbacher Grünen gemeinsam mit der Links-Partei mit einer Pressemitteilung zu Wort.

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Und weiter: "Es verfügt über genügend Rückzugsorte für das Wild, die selten und rar und deshalb von herausragender Wichtigkeit in unserer Zeit geworden sind. Dort gibt es inzwischen sowohl geschützte Pflanzen als auch alte Baumbestände. Dem Pächterverbund rund um dieses Kleinod wurde zugesichert, dass dieses Gelände dauerhaft von einer Nutzung ausgeschlossen wird. Es erfolgte aufwändige Hege- und Pflegearbeit. Unter anderem wurde im Außenbereich ein Wildacker mit 'Hasenapotheke' angelegt. Diese beinhaltet Wildkräuter zur Gesunderhaltung der Tiere. Über das Gelände wogen unzählige zum Teil geschützte Blühpflanzen und eine Vertiefung dient als Retentionsfläche, eine natürliche Mulde, in der das Wasser sich bei Starkregen und in der nassen Jahreszeit sammeln kann."

Nun habe der MSC Wittgenborn angefangen, den Naturboden wegzuschieben, was die Pächter und Naturfreunde aufschreckte: "Eine Auskunft der Unteren Naturschutzbehörde, wonach das Gelände in seinem Naturzustand verbleiben solle, wurde innerhalb einer Woche widerrufen. Seit Längerem sind eine wachsende Anzahl Wittgenborner Bürger skeptisch gegenüber dieser Motorsportanlage. Seit dem Wechsel 2013 vom DMV zum ADAC wird das Gelände zunehmend kommerziell genutzt. Die Rennen finden nun nicht mehr nur am Wochenende statt. Stattdessen ist bereits unter der Woche (teils mehrmals) das laute Gebrumm der Maschinen weithin, sogar bis Hesseldorf, zu hören."

Am Wochenende sei der Parkplatz vor dem Gelände von Wohnmobilen belegt, welche zum Teil den Inhalt ihrer Chemietoiletten widerrechtlich in der freien Natur entsorgen würden: "Hier ist zu überlegen, wie der MSC sicherstellen kann, dass die Wohnmobilbesitzer ihre Chemietoilette nur in die (für diese Anlage vorgeschriebene) Entsorgungsstation entleeren und der Chemiecocktail nicht in die freie Landschaft gelangt. Der MSC Wittgenborn beruft sich auf eine Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz, die schon seit längerem erteilt wurde. So eine Genehmigung gilt aber nicht unbefristet."

Um all diese Bedenken näher zu beleuchten, haben sich die Linke und die Grünen dazu entschlossen, einen sofortigen Baustopp zu beantragen. Jetzt sollen in aller Ruhe die gesetzlichen Gegebenheiten und Möglichkeiten geprüft werden.


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