Freie Wächter informieren sich über Trinkwasser

Leisenwald
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Kürzlich informierte der Leisenwalder Ortsvorsteher Thomas Lindt sechs Mitglieder der „Freien Wächter“ über die Trinkwassergewinnung und Landwirtschaft „auf der Platte“ in Leisenwald und Waldensberg.

Anzeige
Anzeige


trinkawsseleisenw.jpg

Auf dem Programm standen eine gemeinsame Besichtigung des landwirtschaftlichen Betriebes der Familie Lindt und Infos zum Ablauf der Trinkwassergewinnung. „Die Landwirte in Leisenwald unternehmen große Bemühungen, um den Nitratwert im Trinkwasser nach unten zu drücken“, berichtete Lindt. Oberflächenwasser und Bodenproben würden in regelmäßigen Abständen entnommen und analysiert. Weitere Maßnahmen zum Schutze der Oberflächengewässer und des Grundwassers werde mit einem Ingenieurbüro, der unteren Wasserbehörde und den Stadtwerken regelmäßig abgestimmt. Dazu Lindt: „In den neunziger Jahren hatten wir noch mit einem steigenden Nitratwert zu kämpfen. Inzwischen konnte durch den gemeinsamen Einsatz der Anstieg des Nitratwertes gestoppt und sogar umgekehrt werden.“ Der Ortsvorsteher verdeutlichte, dass Änderungen in der Arbeitsweise sich nicht sofort auf die Werte auswirkten, da sich der Nitratwert nur über längere Zeiträume verändere.

Hans Alex ist Mitglied der „Arbeitsgruppe Umwelt“ der Freien Wächter. Er lobt den Informationsaustausch: „Ich habe gelernt, dass in der modernen Landwirtschaft nicht einfach nur gedüngt wird, sondern dass die notwendigen Düngemittelmengen exakt berechnet werden. Auch der Eindruck, dass Landwirte Gülle ausfahren, um das Zeug einfach loszuwerden, ist falsch. Das konnte uns Herr Lindt glaubhaft aufzeigen und erklären.“ Und weiter: „Gesetzesänderungen, Formulare und Aufzeichnungen nehmen immer mehr Raum bei der Arbeit eines Landwirtes ein. Trotzdem haben wir den Eindruck gewonnen, dass Herr Lindt ein sehr engagierter Ökologe ist. Sein Herz gehört der Landwirtschaft und den Menschen ´auf der Platte´.“ Die Freien Wächter ergänzen: „Die Stadt sollte transparenter mit den Nitratwerten umgehen, weil die Landwirte hier eine große Arbeit leisten. Fakt ist natürlich auch, dass der Nitratgehalt des Wassers nicht für Babynahrung geeignet ist, was ebenfalls transparenter kommuniziert werden sollte, um junge Eltern zu unterstützen.“

Neben der Art und Weise des Düngens interessierten die Freien Wächter auch die weiteren Umweltbemühungen in Leisenwald. In der Nachbarschaft zum Betrieb des Ortsvorstehers betreibt ein Landwirt eine Biogasanlage. Die Gebäude der Familie Lindt und weitere Häuser in der Nachbarschaft werden von dieser Anlage mit Wärme versorgt. Zum Abschluss des Besuchs unterstrich Thomas Lindt seine Gesprächsbereitschaft in Sachen Landwirtschaft und Nitratwerte: „Gerne zeige ich interessierten Gruppen den Landwirtschaftsbetrieb. Insbesondere für Schulklassen kann das interessant sein.“ Auch Praktika oder eine Lehre sind beim zertifizierten Ausbildungsbetrieb möglich. Die Freien Wächter waren von dem Besuch begeistert. Anja Piston-Euler zog das positive Fazit: „Die AG Umwelt und die Freien Wächter bedanken sich von Herzen für die Einladung und den informativen und konstruktiven Austausch.“

Foto: Vorstandsmitglieder, Umweltinteressierte und Lokalmatadoren der „Freien Wächter“ informierten sich zur Trinkwassergewinnung in Leisenwald (von links): Monika Heil, Frank Hilliger, Ronny Eckert-Storch, Ortsvorsteher Thomas Lindt, Hans Alex, Ulrike Talmon.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de