Zauberhafte Marimbaklänge in der Andreaskirche

Musik
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Mit einem ganz besonderen Abonnementskonzert gingen die „Büdesheimer Schlosskonzerte“ in die Sommerpause.



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Am Sonntag, 10. Juni 2018 hatten der „Förderkreis der Büdesheimer Schlosskonzerte“ und die Musikschule Schöneck-Nidderau-Niederdorfelden den japanischen Weltklasse-Marimbisten Fumito Nunoya in der Büdesheimer Andreaskirche zu Gast. Der mit einer Vielzahl von Auszeichnungen versehene und an der Musikhochschule Detmold lehrende Nunoya zeigte meisterlich, welche Klangfülle das große, fünfeinhalb Oktaven umfassende und trotz afrikanischer Wurzeln in Guatemala weiterentwickelte Stabspiel aus der Familie der Malletinstrumente entwickeln kann. In seiner Begrüßung wies Musikschulleiter Christoph Möller auf die heutige Beliebtheit des Instrumentes in Japan hin, wo eine Vielzahl von speziellen Marimba-Musikschulen existieren.

Fumito Nunoya eröffnete das Konzert mit zwei 1980 komponierten Sätzen aus „From My Little Island“ von Robert Aldridge. Für die Komposition im Stile eines Perpetuum mobile stand auch Fumito Nunoya hinter seinem Instrument niemals still. Tomasz Golinski hat im folgenden „Luminosity“ aus dem Jahre 2010 im ersten mystisch anmutenden Satz die Dunkelheit und im zweiten Satz das strahlende Licht durch schnelles und virtuoses Spiel vertont.

Nach diesen beiden zeitgenössischen Werken gab der Solist eine Einführung in sein Instrument und erklärte auch den auffallend häufigen Wechsel der meist mit farbigen Köpfen versehenen Schlägel sowie deren Aufbau und die Haltung mehrerer Schlägel in einer Hand. Es schloss sich die eindrucksvolle „Chaconne“ aus der 2. Partita für Violine Solo BWV 1004 von J.S.Bach an. Obwohl vierzehn Minuten lang, herrschte während Fumito Nunoyas eigenwilliger Interpretation atemlose Stille im Kirchenraum.

„Deborah’s Theme“ aus Ennio Morricones Musik zum Film „Once upon a Time in America“, in einem eigenen Arrangement Fumito Nunoyas bildete das nächste Werk. In diesem ruhigen Stück besonders gut zu hören und zu sehen war die Technik der Tonwiederholungen, da auf der Marimba keine langen Töne möglich sind, muss dafür mehrfach auf die Klangplatten in Form eines Trillers geschlagen werden. Durch die Akustik der Andreaskirche entstanden dadurch gut spürbare Klangwellen.

Eine zauberhaftes Arrangement Robert Oetomos von Harold Arlens „Over The Rainbow“ wurde gefolgt vom Schlusswerk: „Rhythmic Caprice“ von Leigh Howard Stevens. Der Solist musizierte hier während langer Passagen mit den Stielen der Schlägel auf den Kanten der Klangplatten. Nach begeistertem Applaus und einer Zugabe ließen es sich einige Konzertbesucher nicht nehmen, mit Fumito Nunoya ins Gespräch zu kommen, mancher probierte auch aus, wie es sich anfühlt, selbst Marimba zu spielen.

Die nun folgende Sommerpause der Schlosskonzerte beendet Jan Gazdzicki mit Gästen am Sonntag, 23. September 2018 um 17.00 Uhr im Bürgerhaus Niederdorfelden mit seinem Gastspiel. www.musikschule.online


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