Curt Cress „trommelt“ wieder seine Fans zusammen

Große Freude beim Wiedersehen (von rechts): Leslie Link, Heinrich "Heini" Mohn aus Langenselbold Curt Cress uns Hennes Stichel aus Neuenhaßlau, der die Musiker seit Ende der 1960er Jahren kennt.

Musik
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„Drum Talk“ mit Curt Cress, Folge 2 am 24. Februar 2024 im Internationalen Theater Frankfurt. Und auch diesmal, wie im März 2023, ausverkauft.



Sehr zu seiner Freude kamen auch „Alte Bandmitglieder“ Weggefährten und Freunde, die er eingeladen hatte. So begrüßte er unter anderem Leslie Link aus Hanau. begnadeter Gittarist mit eigenem Gitarrengeschäft in Hanau, sowie Heinrich „Heini“ Mohn, hervorragender Bassist aus Langenselbold. Sie waren unter anderem schon in den 1960er Jahren Bandmitglieder bei „Orange Peel“ und „Inspirations Six“. Aus seiner aktiven Zeit bei Klaus Doldingers  „Passport“ kam als Überraschungsgast der damalige Bassist Wolfgang Schmid auf die Bühne. Beide Musiker demonstrierten ihre jeweilige Weltklasse live an ihren Instrumenten.

Curt Cress wurde 1952 in Brachttal-Schlierbach geboren, ist später nach Erlensee gezogen und dann in die Nähe von München, wo er schon seit vielen Jahren wohnt und in München Tonstudios besitzt. Bereits mit 13 Jahren fing er an, in Hanauer US-Clubs zu trommeln. Bei Polizeikontrollen wurde er von Bandkollegen versteckt. Bekannt wurde er in den 1960er und 1970er Jahren in der hiesigen Region unter anderem mit den Bands „Orange Peel“ und „Inspirations Six.“ Damit begann seine einzigartige Karriere.

Curt Cress ist nicht nur einer der weltbesten Schlagzeuger (15 Mal Drummer des Jahres), sondern auch Fernseh- und Filmmusikkomponist, Produzent und Verleger in der Musikbranche. Circa 12.000 Aufnahmen auf über 400 Millionen verkauften Tonträgern, die Curt Cress einspielte, sind Grund genug für einen (oder weitere) zweiten Teil/e  „Drum Talk“ mit neuen Storys aus seiner Musik-Karriere. Diesen präsentierte er auch dieses mal wieder amüsant, spannend und professionell in einer fast dreistündigen Show vor ausverkauftem Haus am 24. Februar 2024 im Internationalen Theater in Frankfurt.

Moderiert erneut von seinem Freund und ebenfalls Schlagzeuger Werner Fromm aus Langenselbold, der ihm immer wieder Stichworte als Vorlagen für neue Erlebnisse vorgab, auf die dann Curt Cress näher einging und dazu eine Geschichte erzählte. Über viele Jahrzehnte wurden Stories und Begegnungen in Form von Videoclips, Fotos, Konzerten und von spannenden und verrückten Geschichten erzählt, die er rund um die Welt erlebte.

Und selbstverständlich auch mit Schlagzeugeinlagen live auf der Bühne. So beispielsweise die Story mit Ike und Tina Turner. Ike wollte Curt Cress für Studioaufnahmen als Drummer haben. Curt Cress, damals 21 Jahre jung, flog nach Los Angeles. Dort angekommen, kümmerte sich Ike jedoch fast gar nicht um ihn. "Tina kochte für mich", so Cress, "und  sie war sehr fürsorglich".

Die Namen der Bands, Gruppen und Sänger/innen lesen sich wie das „Who is Who“ der der Musikbranche. National und international. Wie beispielsweise Udo Lindenberg, bei dem Curt Cress auch teilweise gewohnt hat und mit dem er heute noch befreundet ist und ihn auch immer wieder mal besucht. Klaus Doldingers Passport, Udo Jürgens, Nina Hagen, Falco, Uwe Ochsenknecht, Nina Hagen, Scorpions, Saga, Alphaville, Warlock, Rio Reiser, Frank Farian (Milli Vanilli) und und, und…. sind nur einige wenige Namen auf seiner langen Liste.

Die amerikanische Schauspielerin Sydne Rome war in den 1980er Jahren die Ikone der Aerobicwelle. Die Musik dazu? Curt Cress steuerte seinen Anteil dazu bei. Bei Passport überließ übrigens der damalige Schlagzeuger Udo Lindenberg Curt die Drums. Seit dieser Zeit besteht auch die Freundschaft zwischen den Beiden und immer wieder mal treffen sie sich. Und auch für die Musik der Fernsehserie „Bergdoktor“ mit Hans Sigl war er aktiv und trifft sich demnächst mit dem Hauptdarsteller, um musikalische Themen zu besprechen.

Ehrfürchtig wird Curt Cress, wenn er von seiner Begegnung und Zusammenarbeit mit Freddie Mercury von Queen erzählt. „Körperlich ein kleiner Mann, auf der Bühne allerdings gefühlte drei Meter groß“, so Curt Cress. Besonders stolz ist er auch, als er als Drummer bei den Aufnahmen zum Album „Queen’s Rhapsody“ – The Hits of Queen – mit dem „Royal Philharmonic Orchestra“ am Schlagzeug saß.

Auch Titelmusiken für Film und Fernsehen komponierte Curt Cress, wie beispielsweise „Wetten, dass..?“, ARD-Sportschau, SK Kölsch, den Kinofilm „Die unendliche Geschichte“. Am Kino-Welterfolg von „Das Boot“ war er ebenfalls beteiligt. Mitglied war er auch bei den Gruppen Spliff, Snowball und seiner eigenen Gruppe „Curt Cress Clan“. Ebenso veröffentlichte er etliche Solo-Alben.

Viel mehr Infos erhielten die Besucher und Fans im völlig ausverkauften Theater. Zwischendurch immer wieder Applaus für die Vorführungen und Geschichten, die Curt Cress präsentierte. Standing Ovations zum Schluss und Zugabe-Rufe wurden dann nicht nur mit einem Lächeln von Curt Cress belohnt. Es gab sie, die Zugabe. Mit dem Musikstück „Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei“ von Stefan Remmler wurden die begeisterten Besucher verabschiedet. Auch bei diesem Stück hat er mitgewirkt.

Ein Ende allerdings hat „Drum Talk“ nicht. Weitere Veranstaltungen gibt es bereits und sind in der Planung. Auch ins Internationale Theater nach Frankfurt wird "CC" mit seinem „Drum Talk“ sehr wahrscheinlich wieder kommen. Ein Muss für Freunde und Fans nicht nur der Rockmusik.

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Seit Jahrzehnten befreundet ist Curt Cress mit Udo Lindenberg.

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Curt Cress mit dem Moderator und ebenfalls Schlagzeuger Werner Fromm aus Langenselbold (rechts).

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Auch mit ihm hat Curt zusammen gearbeitet - Udo Jürgens.

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Curt Cress bei der "Arbeit".

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Eine Aufnahme von 1988 - "Inspirations Six" spielten damals in der Klosterberghalle Langenselbold. Hennes Stichel im Gespräch mit Curt Cress, links Leslie Link.

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Große Freude beim Wiedersehen (von rechts): Leslie Link, Heinrich "Heini" Mohn aus Langenselbold Curt Cress uns Hennes Stichel aus Neuenhaßlau, der die Musiker seit Ende der 1960er Jahren kennt.

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Überraschungsgast - Wolfgang Schmid, Bassist seinerzeit bei Klaus Doldingers "Passport".

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Unvergessen: Curt Cress erinnerte auch an Freddie Mercury.

Text und Fotos: Hennes Stichel


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