Nach Mittelfinger-Protest: Wiedersehen im Kreistag

Politik
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Mini-Eklat im Kreistag: Den Beitrag eines AfD-Kreistagsabgeordneten bezeichneten viele Parlamentsmitglieder als „unglaublich“ oder auch „zum Fremdschämen“, die Reaktion aus der Linken-Fraktion hingegen rief dann sogar den Kreistagsvorsitzenden auf den Plan. Am Ende standen zwei Fraktionsmitglieder von AfD und Linke Seit an Seit am Rednerpult – und das war nicht die erste Begegnung von beiden.



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Die CDU hatte den Antrag eingebracht, in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit eine Jugendberufsagentur im Main-Kinzig-Kreis aufzubauen, die unter anderem Jugendliche und junge Erwachsene bei der Berufswahl beraten und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützen soll. Für den AfD-Kreistagsabgeordneten Peter Schmidt aber offenbar nur ein Vorwand, um Kosten für die Integration von Flüchtlingen zu verschleiern. Seine Ausführungen hierzu sorgten für reichlich Kopfschütteln innerhalb der übrigen Fraktionsreihen.

Tobias Huth (DIE LINKE) hingegen machte seinen Unmut anschließend am Rednerpult kund: „Ich könnte im Strahl kotzen“, so sein wörtlicher Kommentar, was wiederum den CDU-Fraktionsvorsitzenden Michael Reul auf den Plan rief. Eine derartige Ausdrucksweise sei einer parlamentarischen Debatte nicht würdig, was auch der Kreistagsvorsitzende Carsten Ullrich (SPD) unterstützte. Der AfD ging der schlichte Hinweis auf eine bessere Ausdrucksweise nicht weit genug: Ulrich Langenbach trat ebenfalls nach vorne, forderte Ullrich dazu auf, bei einem weiteren Verstoß eine Rüge auszusprechen und stand plötzlich direkt neben Huth.

Und so nah waren sich beide schon einmal gekommen: Im August des vergangenen Jahres demonstrierte Huth vor dem Bürgerhaus in Wächtersbach gegen eine dortige AfD-Veranstaltung und zeigte damals den berühmten Mittelfinger in Richtung der anwesenden AfD-Mitglieder. Einer davon war Ulrich Langenbach, der sich vorher mit Huth ein Wortgefecht geliefert hatte. Dass sich beide beim erneuten direkten Aufeinandertreffen nicht sonderlich wohlfühlten, war ihnen anzumerken, zum Austausch weiterer „Höflichkeitsfloskeln“ gab es dann aber nicht.


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