Kreistag: AfD punktet bei der Schweinepest

Politik
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Das nennt man dann wohl einen Punktsieg: Die AfD hat lange nach Zuneigung im Kreistag gesucht, die eigenen Anträge wurden von den anderen Fraktionen bisher aber meist gnadenlos abgeschmettert.



Diesmal gab es aber ein Thema, bei dem die AfD dank ihres Kreistagsabgeordneten Edwin Michel eindeutig im Vorteil war - die Afrikanische Schweinepest (ASP) und ihre Auswirkungen auf die Bejagung des heimischen Schwarzwildes.

„Ich bin vom Fach“, sagte Michel bereits vor Beginn der Sitzung und das sollte sich in der Debatte auch bestätigen. Das Thema auf die Tagesordnung gebracht hatte die FDP, demnach sollte der Main-Kinzig-Kreis ab sofort auf die Erhebung von Gebühren für Trichinenproben von Wildschweinen verzichten, „um Anreize für deren Bejagung zu schaffen“ und die Jäger finanziell zu entlasten. Michael Göllner (SPD) unterstützte dies, machte allerdings deutlich, dass auch Teile der Jägerschaft kritisch betrachtet werden müssten, da in einigen Revieren nicht ausreichend zur Reduktion des erhöhten Schwarzwild-Bestandes beigetragen werde.

Dass allerdings die Entnahme von Trichinenproben hinsichtlich der Afrikanischen Schweinepest nicht reicht, machte dann Michel während der Debatte deutlich: Laut seiner Aussage kann das Virus nämlich nur in einer Schweißprobe nachgewiesen werden, die zusätzlich entnommen werden müsste. Nur dadurch sei eine Überwachung (Monitoring) möglich. Zwar landete diese Schweißprobe dann nicht im beschlossenen Antragstext, allerdings sagte die für das Veterinäramt zuständige Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (SPD) zu, dass die Verwaltung eine entsprechende Handhabe übernehmen werde. Zudem soll die Untere Jagdbehörde bei den Jägern darauf hinwirken, dass vor allem bei Totfunden eine so genannte „Tropfenprobe“ entnommen wird. Ganz klar: Diesmal ein Punktsieg für die AfD.


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