Main-Kinzig-Kliniken: 6,8 Millionen Euro für neue OP-Technik

Politik
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Schwarze Zahlen trotz hoher Investitionen – das verkündeten Landrat und Aufsichtsvorsitzender Thorsten Stolz (SPD) sowie Geschäftsführer Dieter Bartsch bei der Bilanzierung des Geschäftsjahres 2017 der Main-Kinzig-Kliniken. Bis voraussichtlich 2022 werden insgesamt zirka 75 Millionen Euro in die beiden Standorte in Gelnhausen und Schlüchtern investiert, doch damit soll nicht Schluss sein.



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Der Aufsichtsrat hat am Mittwoch weitere 6,8 Millionen Euro für das Projekt „OP der Zukunft“ freigegeben. Die 75 Millionen Euro setzen sich aus Zuschüssen von Land (14,5 Millionen Euro) und Kreis (17 Millionen Euro) zusammen, der Rest wird über Darlehen finanziert.

Am 10. August wird im Beisein des hessischen Sozialministers Stefan Grüttner Richtfest am Neubau in Gelnhausen gefeiert, bis dahin soll das letzte Stockwerk ebenfalls im Rohbau stehen. In Schlüchtern sind die ersten Projekte sogar schon abgeschlossen, am 20. Oktober wird ein Anbau und die neue Palliativstation mit einem Tag der offenen Tür eingeweiht. Noch in diesem Herbst soll dort anschließend mit der Erweiterung der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie um eine weitere Station begonnen werden. Auch insgesamt 17 Doppelapartments, acht in Gelnhausen und neun in Schlüchtern, sollen noch in diesem Jahr bezugsfertig werden.

Letzteres ist ein Beitrag zu einem der derzeit wichtigsten Themen an den MK-Kliniken. „Wir stehen im Wettbewerb um junge, motivierte Fachkräfte und müssen diesen auch bezahlbaren Wohnraum bieten“, kündigte Stolz auf der Bilanzpressekonferenz an, dass er in Bälde mit weiteren Investitionen auch ein politisches Signal in Sachen Pflegeausbildung setzen werde. 24 neue Ausbildungsplätze werden zudem an der Akademie der Gesundheit angeboten, erstmals werden in Gelnhausen ab diesem Jahr auch vier Hebammen ausgebildet, außerdem zukünftig auch anästhesietechnische Assistenten und eine pflegerische Teilzeitausbildung. Neues Personal sucht das Unternehmen derzeit vor allem in Serbien und stellt sich dort auf Messen vor. 15 Mitarbeiter kommen laut Bartsch bereits von dort, die gleiche Anzahl soll noch folgen. Zufrieden sind beide auch mit den Patientenbewertungen: In Gelnhausen würden 87 Prozent das Krankenhaus weiterempfehlen, in Schlüchtern 91 Prozent. Zwar ist die Gesamtzahl um 800 auf 32.600 stationäre Patienten zurückgegangen, ein deutlicher Anstieg, Bartsch spricht von zirka 300 jährlich, wird zukünftig allerdings in der Altersmedizin und den über 80-Jährigen erwartet.

Dass trotz der hohen Investitionen und der daraus folgenden Abschreibungen für 2017 ein zumindest kleiner Gewinn in Höhe von 86.000 Euro vermeldet werden kann, bezeichnete Stolz als „kleine Sensation“, kündigte aber zugleich an, dass eben wegen dieser Maßnahmen in Zukunft auch das ein oder andere Minusjahr zu erwarten sei. Das noch von Alt-Landrat Erich Pipa (SPD) auf den Weg gebrachte Projekt „Gesunde Kliniken 2020“ wurde inzwischen erweitert und soll auch in den Folgejahren fortgeführt werden. Nach der Eröffnung der Erweiterung der Frauen- und Kinderklinik in Gelnhausen im vergangenen Jahr sollen nun ab 2019 „alle Voraussetzungen für einen weiteren Technologiesprung geschaffen werden“, so Stolz. Im „OP der Zukunft“ soll dann Technik der neuesten Generation sein und davon Patienten, aber auch die Mitarbeiter profitieren. Details hierzu sollen noch in diesem Sommer verkündet werden.

Zahlen & Fakten Geschäftsjahr 2017 (in Klammern die Vergleichszahlen aus 2016)
Umsatz: 141 Millionen Euro (137)
Ertrag: 86.000 Euro (641.000)
Patienten stationäre/teilstationär: 32.600 (33.400)
Patienten ambulant: 50.300 (53.700)
Mitarbeiter: 2.157 (2.099)
Geburten: 1.654 (1.714)
Ambulante Operationen: 3.543 (3.188)


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