Kreis verkauft Gelände am Hanauer Hafen an Spedition

Politik
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Der Kreistag hat einem Verkauf eines Grundstücks am Hanauer Hafen an die Thomaidis Gewerbepark Hanau GmbH einstimmig zugestimmt.



Für die 35.000 Quadratmeter in der Gemarkung Großauheim erhält der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft einen Betrag von 3,695 Millionen Euro. Das Unternehmen hat sich verpflichtet, auch für eventuelle Altlasten auf dem Gelände aufzukommen.

Der Kreis hatte das Grundstück im Jahr 1996 erworben und wollte dort ursprünglich eine kreiseigene Abfallbehandlungsanlage errichten. Diese Pläne scheiterten an den Protesten der Hanauer Bürgerschaft, anschließend fand sich keine geeignete Verwendung mehr für das Gelände. „Es gab viele Interessenten, aber niemand ist zum Zug gekommen“, seien laut der Ersten Kreisbeigeordneten Susanne Simmler (SPD) in den vergangenen Jahren alle Verhandlungen gescheitert, auch weil es sich unter anderem wegen des Schienenanschlusses um ein nicht ganz einfaches Gelände handele. „Gut für Hanau, gut für den Hafen und es entstehen auch einige Arbeitsplätze“, habe sich das Unternehmen zudem verpflichtet, sämtliche Schallschutzbestimmung hinsichtlich der Nähe zum Stadtteil Steinheim einzuhalten.

Der Kontakt zum zukünftigen Eigentümer, eine internationale Spedition mit circa 80 Lkw, sei Ende 2016 zustande gekommen. Das Unternehmen habe sich für den Standort interessiert, weil dieser für neu geplantes Vorhaben geeignet sei. Der Kaufvertrag sei dann mit dem Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Ende Oktober dieses Jahres abschlussreif ausverhandelt worden. Die Thomaidis Gewerbepark Hanau GmbH trete in der Rechtsform einer luxemburgischen S.A.R.L auf, was mit einer deutschen GmbH vergleichbar sei. Die knapp 3,7 Millionen Euro und somit circa 100 Euro pro Quadratmeter entsprechen laut Simmler dem derzeit üblichen Marktpreis für Gewerbegrundstücke in dieser Größe.

Kritik kam in der Kreistagssitzung nur von der AfD: Laut Günter Tappen habe der Kreis vor über 20 Jahren das Gelände für 9,5 Millionen DM gekauft, mehr, als jetzt erzielt werden würden. „Ein Verlustgeschäft bei Grundstücksverkaufen ist heutzutage schwer zu schaffen“, kritisierte er zudem die damaligen Verhandlungen zwischen Kreis und Stadt Hanau. So habe sich die damalige Oberbürgermeisterin Margret Härtel (CDU) zunächst dafür eingesetzt, dass der Kreis dort einen Abfallentsorgungsbetrieb aufbaue, und sei dann bei den Demonstrationen dagegen in der ersten Reihe mitmarschiert. „So ging Politik im Main-Kinzig-Kreis ohne die AfD“, unterstellte er dabei sogar eine Art Deal zwischen Härtel und dem damaligen Landrat Karl Eyerkaufer (SPD). Tappen sprach zudem von der Ansiedlung einer Gefahrenspedition, „dieses Unternehmen wird die Bevölkerung in Hanau nicht unwesentlich beeinflussen.“ Dennoch kündigte er die Zustimmung der AfD zum Grundstücksverkauf an, was für lautes Gelächter in den Kreistagsreihen sorgte. Das Schlusswort gehörte Bert-Rüdiger Förster (Kommunale Allianz), auch Stadtverordneter für die Republikaner in Hanau: „Wichtig ist, dass der Käufer alle möglichen Risiken auf dem Gelände übernehmen muss. Daher: Ende gut, alles gut.“


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