Mobilitätskonzept für den MKK notwendig

Politik
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„Effiziente Mobilität im urbanen Raum zu realisieren, ist in stark wachsenden Regionen eine erhebliche Herausforderung und kann nur durch eine gute Koordination zwischen Gemeinden, Landkreisen und den anderen zuständigen Stellen verwirklicht werden“, stellt der ehrenamtliche Kreisbeigeordnete und ehemalige Wirtschaftsdezernent der Stadt Hanau, Dr. Ralf-Rainer Piesold, fest.



Für die Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main und damit auch für den Main-Kinzig-Kreis gestaltet sich eine effiziente Mobilitätsplanung umso komplexer, da man in einem Landkreis mit einer so großen Fläche eine enorme Heterogenität und vollkommen unterschiedlich funktionierende Entscheidungsebenen vorfindet. „Die bisherigen Nahverkehrspläne reichen da nicht mehr aus“, erklärt der Vorsitzende der Kreistagsfraktion, Kolja Saß, und weist darauf hin, dass noch weitere Komponenten berücksichtigt werden müssen: „Neben der Fragestellung wo welche Formen der Mobilität präfriert werden, stellen sich auch Fragen der zukünftigen Verkehrsströme.“

Gerade durch die Digitalisierung gibt es hier erhebliche Veränderungen. Neben der Erweiterung durch neue Technologien, wie u.a. Smart Mobility oder autonomen Fahren, stellt sich die Frage, ob durch die Digitalisierung nicht auch Verkehrsströme durch Datenströme ersetzt werden. „Wir gehen davon aus, dass zur Konkretisierung einiger Infrastrukturprojekte Jahre benötigt werden. Insbesondere die älteren Überlegungen und Planungen müssen unbedingt neu bewertet werden. Beispielsweise basiert die Idee einer zusätzlichen Brücke über den Main auf Planungen, die teilweise über 40 Jahre alt sind“, erinnert Saß und ergänzt: „Wenn man aber eine umweltverträgliche Lösung finden kann und dadurch die Städte Hanau, Maintal und Mühlheim entlastet würden, sollten auch solche Überlegungen unbedingt neu geprüft und überdacht werden.“

Aus diesen Gründen ist eine Machbarkeitsstudie, die gemeinsam von den verschiedenen Partnern finanziert werden sollte, zwingend notwendig. Ergebnisoffen fordert die FDP-Kreistagsfraktion, dass verschiedene Standorte untersucht werden müssen und selbstverständlich auch Nutzen und Kosten entsprechend gegenübergestellt werden. Wesentlich futurologischer erscheint dem gegenübergestellt die Einbindung von sogenannten Seilbahnkonzepten, wie sie unlängst vom FDP-Landtagsabgeordneten und ehemaligen Staatsminister, Dr. Jörg-Uwe Hahn, und dem Verkehrsexperten und Maintaler FDP-Fraktionsvorsitzenden, Thomas Schäfer, vorgeschlagen wurde. Für sämtliche Ideen und Konzepte gilt jedoch, dass z. B. das House für Logistic and Mobility (HOLM), das im Rhein-Main-Gebiet angesiedelt ist, grundlegende Analysen und Bewertungen vornehmen könnte.

Dr. Piesold und Kolja Saß sind sich einig, dass zumindest auf absehbare Zeit auch der Individualverkehr weiterhin als fester Bestandteil in die Planungen einfließen muss. Insofern sind die Projekte wie der Riederwaldtunnel oder die Erweiterung der A3 dringend notwendig. Insgesamt muss die Metropolregion als eine Smart Region betrachtet werden. „Nur durch eine Abstimmung der verschiedenen Möglichkeiten und deren Integration, in ein schlüssiges Gesamtkonzept, kann der Verkehr effizienter gestaltet werden. Kleinkariertes Denken oder Insellösungen würden das Chaos nur noch vergrößern. Der durchschnittliche Verkehrsteilnehmer von heute optimiert seine Mobilität mit Hilfe seines Handys und den entsprechenden Applikationen, welche entsprechend auch die verschiedene Verkehrssysteme miteinander kombinieren“, weiß Dr. Piesold.

„Als FDP im Kreistag werden wir darauf drängen, dass der Main-Kinzig-Kreis Vorreiter in modernen Verkehrssystemen und -strukturen, in einer vernetzten Metropolregion Rhein-Main sein wird. Wir kämpfen für moderne und in die Zukunft gerichteten Konzepte, die über den Tellerrand, also unsere Kreisgrenzen, schaut“, schließt Saß.


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