Niddertalbahn: Kreise und Kommunen fordern Ausbau

Politik
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Im Rahmen der zweiten Niddertalbahnkonferenz im Main-Kinzig-Forum haben Anrainerkommunen und -kreise erneut ein Plädoyer für einen qualitativen und quantitativen Ausbau der Bahnverbindung Frankfurt-Glauburg gehalten.



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Gemeinsam mit dem RMV und der Deutschen Bahn diskutierten sie die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie für eine Elektrifizierung der Niddertalbahn. Zwischen der ersten und dieser zweiten Niddertalbahnkonferenz, die der Main-Kinzig-Kreis einberufen hat, liegen vier Jahre. Diese Zeit wurde zur Konkretisierung der Bedarfe und Möglichkeiten der Region genutzt. „In dieser Zeit hat sich aber auch der Verkehr noch einmal verdichtet, im Umland um Frankfurt sind neue Wohngebiete bebaut worden und die starke wirtschaftliche Entwicklung im Rhein-Main-Gebiet hat sich fortgesetzt“, führte Verkehrsdezernent Winfried Ottmann (CDU) zu Beginn in das Thema ein. Es bestehe daher erheblicher Handlungsbedarf. „Wir sollten Verbesserungen in einem überschaubaren Zeitraum erreichen, nicht nur in einer fernen Zukunft“, so Ottmann.

Den Handlungsbedarf sehen auch Dr. André Kavai, Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV), und Thomas Busch, Geschäftsbereichsleiter Planung beim RMV. „Heute fahren 788 Millionen Fahrgäste im Jahr auf den Linien des RMV. Die Nachfrage steigt. In den letzten 15 Jahren gab es aber keine nennenswerten Inbetriebnahmen neuer Gleisstrecken. Wir fahren mit deutlich mehr Fahrgästen auf der Infrastruktur von gestern“, sagte Kavai. Busch schloss sich mit ersten Ergebnissen aus einer Machbarkeitsstudie zur Niddertalbahn an, die im Sommer in der Schlussfassung vorliegen soll, und verwies unter anderem auf die nachgewiesene hohe Auslastung in den Hauptverkehrszeiten. Der RMV empfehle auf Basis dieser Studie, die Planung für eine Elektrifizierung weiterzuverfolgen.

Auch wenn der Verkehrsvertrag für die Strecke erst im Jahr 2027 ausläuft, müsste eine Elektrifizierung etwa bis 2023 vorbereitend geplant sein. Welche Schritte nun kurzfristig nötig sind, stellten Anke Münker-Tiedge, Referatsleiterin im Hessischen Wirtschaftsministerium, und der RMV vor. Die Machbarkeitsstudie müsse zunächst im Ministerium geprüft werden. Das Land wiederum melde dann den Förderbedarf beim Bund an. Zudem müsse ein Planungsvertrag zwischen dem Land Hessen mit der DB Netz AG geschlossen werden.

Aufgrund dieses Zeitdrucks schlugen einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor, nicht alleine die Elektrifizierung in den Blick zu nehmen, sondern auch kurzfristige Verbesserungen und Kapazitätserhöhungen. Dafür sprächen die Rückmeldungen und parlamentarischen Beschlüsse aus den Kommunen, um die Attraktivität der Bahnverbindung zu erhalten, wie einige Bürgermeister äußerten. Dagegen argumentierten die Verkehrsverbünde, die ohne Elektrifizierung keine Chancen sehen, ausreichend mehr Züge auf die Strecke zu bringen. Rüdiger Krenkel, Geschäftsführer der KreisVerkehrsGesellschaft (KVG) untermauerte dies mit den zu erwartenden Zunahmen bei den Pendlerströmen in den nächsten Jahren.

Kurzfristigen Änderungen auf der Strecke, um Kapazitäten zu erhöhen, gaben der RMV und das Verkehrsunternehmen DB Regio Mitte um Regionalleiter Frank Klingenhöfer wenig Aussichten auf Umsetzbarkeit: Der am stärksten nachgefragte Zug fahre bereits mit der maximalen Zahl an Doppelstockwagen, die an die Bahnsteige passen. Zudem sei es nicht einfach möglich, die einstöckigen Triebwagen auf anderen Fahrten durch Doppelstockzüge zu ersetzen, weil dafür mehr Doppelstockzüge angeschafft werden müssten. Diese seien jedoch weder schnell zu beschaffen, noch finanzierbar. „Gerne würden wir mehr tun, aber leider setzt die Infrastruktur uns Grenzen“, so Kavai. Gleichwohl stieß die Konferenz einige Ideen an, um den Service und alternative Antriebstechnologien auch in kurzer Zeit zu verbessern. Parallel zueinander sollen die Elektrifizierungspläne mit Hochdruck vorangetrieben und gleichzeitig die Möglichkeit von Kreuzungsbereichen geprüft werden.

Foto: Diskutierten über die Zukunft der Niddertalbahn: Dr. André Kavai (RMV), Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann, Michael Creß (Kreisverwaltung), Rüdiger Krenkel (KVG) und Frank Klingenhöfer (DB Region Mitte, von rechts).


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