Heimatmedaille geht an drei Preisträger

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Die diesjährigen Träger der Medaille für Heimatpflege und Geschichtsforschung sind Ralf Eltner (Großkrotzenburg), Ernst Müller-Marschhausen (Schlüchtern) sowie der Waldenserverein Waldensberg (Wächtersbach).



Der Kreisausschuss hat einen entsprechenden Beschluss gefasst. „Damit zeichnen wir herausragendes Engagement im Bereich der Heimatforschung aus, das mit dafür sorgt, dass die Regionalentwicklung historisch verstanden und lebendig gehalten wird“, sagte Landrat Thorsten Stolz (SPD). Die Verleihung findet am Dienstag, 17. Dezember, um 18 Uhr im Main-Kinzig-Forum statt.

Die Auszeichnung gilt für Privatpersonen, Heimat- und Geschichtsvereine sowie Vereinigungen, die sich herausragende Verdienste um die Heimatpflege und Geschichtsforschung erworben haben. Bis zu drei Personen beziehungsweise Gruppen können jährlich ausgezeichnet werden; für diesen Schritt hat sich der Kreisausschuss erneut entschieden.

Ralf Eltner gehört seit 1986 dem Geschichtsverein Großkrotzenburg an. Er bekleidet das verantwortliche Amt des Museumsleiters seit vielen Jahren und ist beständig für Sanierung, Ausstattung und Konzeption des Museums federführend engagiert. „Es gibt einen Themenschwerpunkt von Ralf Eltner, die Römerzeit, mit dem er gerade das Großkrotzenburger Museum an historischer Stätte, am Verlauf des Grenzwalls Limes, großartig unterstützt und inhaltlich enorm stärkt“, so Landrat Stolz. Eltner führt interessierte Gruppen durch den römischen Rundgang im Museum. Er ist Mitgründer der römischen 4. Vindeliker-Kohorte, die als historische Gruppe Museumsfeste und ähnliche Veranstaltungen mit kompetentem Wissen zum römischen Leben stets anschaulich zu bereichern weiß. Auch für die Limesroute engagiert sich Eltner zusammen mit dem Main-Kinzig-Kreis.

„Ein Blick in die Geschichte wirkt erhellend, wenn es um die Frage geht, welche Verbindungen und Parallelen wir Menschen im Rhein-Main-Gebiet und in Deutschland mit Menschen in weiter entfernten Regionen haben. Das ist Teil der kontinuierlichen, guten Arbeit des Waldenservereins“, begründete Landrat Stolz die Ehrung des Waldensberger Vereins. Der 1999 gegründete Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte der Entstehung des Dorfes Waldensberg zu erforschen und die Pflege von Tradition sowie Aufarbeitung der Heimatgeschichte voranzutreiben. Auch die sich seit 1987 ankündigende und seit 2005 offizielle Pflege der Partnerschaft zu Bobbic Pellice (Italien) mit Leben zu erfüllen, gehört zu den erklärten Zielen mit der Absicht, Verbindung und Verbundenheit in einem zusammenwachsenden Europa, Wiederaufspüren eigener religiöser Tradition und Identität sowie produktive Auseinandersetzung mit dem Thema „Vertreibung, Flucht, Asyl – neue Heimat“ zu erwirken. 1999 feierte Waldensberg sein 300-jähriges Bestehen. Die Feierlichkeit hierzu organisierte und gestaltete der Verein.

Ernst Müller-Marschhausen aus Schlüchtern erhält ebenfalls die Heimatmedaille. Er war bis 2010 Mitglied des Heimat- und Geschichtsvereins Schlüchtern. In dieser Zeit und auch danach forschte er zu Themen wie Flucht, Vertreibung und insbesondere zur jüdischen Geschichte seiner Heimat – besonders des Bergwinkels. „Bereichert kann sich schätzen, wer von ihm über den jüdischen Friedhof Altengronaus geführt wurde. Herr Müller-Marschhausen geht sowohl zur Gemeindeentwicklung wie auch bei den Einzelschicksalen detailreich und empathisch in die Tiefe“, urteilte Landrat Thorsten Stolz. Ernst Müller-Marschhausen hat zudem zahlreiche Aufsätze zu regionalgeschichtlichen Themen veröffentlicht, darunter die Beiträge „Schlüchterner Bürgermeister in der Besatzungszeit“, die „Gründung der Europäischen Akademie in Schlüchtern“, das „Lager Mottgers: Ankunft und Aufnahme der Heimatvertriebenen im Kreis Schlüchtern“, der „Judenfriedhof in Altengronau“, das „Christliche Jugenddorfwerk Deutschland – Geschichte des CJD-Instituts Schloss Hausen in Bad Soden-Salmünster“ und einige mehr.


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