Wie werden Waffenbesitzer im MKK überprüft?

Politik
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„Wie viele Reichsbürger und wie viele Personen mit extremistischen Neigungen besitzen im Main-Kinzig-Kreis eine Waffe?“



Dies ist eine der Fragen aus einem umfangreichen Fragenkatalog, den die Grüne Kreistagsfraktion an die Verwaltung des Main-Kinzig-Kreises gestellt hat. Denn: „Nach dem rassistischen Anschlag von Hanau wurde der Ruf nach strengeren Kontrollen von Waffenbesitzern laut“, sagt Reiner Bousonville, Fraktionsvorsitzender der Grünen Main-Kinzig. „Fakt ist, dass Tobias R. als Sportschütze legal eine Waffe besessen hatte, seine rechtsextremistische Neigung aber beispielsweise auf einer eigens eingerichteten Website deutlich nachzuvollziehen waren. Wir möchten deswegen unter anderem wissen, wie viel Prozent der Waffenbesitzer in den vergangenen fünf Jahren kontrolliert wurden.“

Außerdem sei der Umfang der Kontrolle ein wichtiges Thema: „Wird nur die Aufbewahrung von Waffen und Munition überprüft, oder wird auch überprüft, ob der Waffenbesitzer psychisch in der Lage ist, eine scharfe Waffe zu besitzen?“ In Deutschland sei eine psychologische Prüfung nur bis zum 25. Lebensjahr notwendig, „wir hoffen, dass spätestens nach dem Anschlag von Hanau hier mehr Augenmerk auf die psychische Komponente gelegt wird“, betont Bousonville.

Auch, ob die Zugehörigkeit zu extremistischen Gruppen, eine extremistische Neigung oder die Zugehörigkeit zu den sogenannten Reichsbürgern kontrolliert wird, findet sich im Fragenkatalog der Grünen: „Dabei geht es auch darum, herauszufinden, ob die Arbeit der Waffenbehörde mit der aktuellen Personalsituation zu stemmen ist oder ob, besonders im Bereich der psychologischen Überprüfung der Waffenbesitzer, hier zusätzliche Stellen notwendig sind.“ Die Kontrolle sollte aber nicht nur vor der Erlangung der waffenrechtlichen Erlaubnis stattfinden, sondern auch noch nach dem Erwerb: „Idealerweise werden alle Waffenbesitzer regelmäßig kontrolliert, ob die Waffe richtig aufbewahrt wird und ob dem Waffenbesitz beispielsweise eine Radikalisierung entgegensteht“, so der Fraktionsvorsitzende.

Nur müsse dies auch gestemmt werden können: „Wir fragen den Kreisausschuss deswegen direkt, ob hier zukünftig Veränderungen zu erwarten sind, auch in Bezug auf das hiesige Waffenrecht und die Möglichkeit der Sportschützen, ihre Waffen zu Hause aufzubewahren.“ Klar sei es, dass etwas verändert werden müssen: „In welchem Ausmaß und an welchen Stellschrauben gedreht werden muss, dies möchten wir mit unserer Anfrage herausfinden.“ Dass die Verwaltung derzeit nicht in vollem Umfang besetzt ist, ist der Grünen Fraktion bewusst: „Wir hoffen aber auf Grund der Aktualität auf eine baldige Beantwortung der Anfrage.“ Gleichzeitig lobt Bousonville die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung: „Sie leisten in schwierigen Zeiten einen wichtigen Beitrag für jeden einzelnen der über 420.000 Menschen im Main-Kinzig-Kreis. Dafür vielen Dank!“


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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