"Knallvolle Schulbusse sind tickende Zeitbombe"

Politik
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Für den SPD-Landtagsabgeordneten Heinz Lotz (Steinau) stellen die knallvollen Schulbussen ein Gesundheitsrisiko dar. Der Landesregierung wirft er Versagen vor, weil es in den Sommerferien nicht gelungen sei, ein landesweites Konzept für eine bessere Schülerbeförderung zu erarbeiten. Bei der Organisation der Schülertransporte lasse das Land die Kreise im Stich, obwohl laut Lotz ein landesweites Konzept unumgänglich sei.



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„Man muss sich ernsthaft fragen, was die Landesregierung eigentlich in den Sommerferien gemacht hat. Die Schulen erarbeiten unter großen Mühen Hygienekonzepte für den Unterricht und nach Schulschluss drängeln sich die Schüler dann in vollgestopfte Busse. Diese knallvollen Busse sind der absolute Irrsinn.  Es war doch jetzt wirklich genug Zeit da, gangbare landesweite Lösungen zu erarbeiten, aber es ist im Grunde nichts passiert“, kritisiert Heinz Lotz am Rande der Plenarsitzung im Hessischen Landtag in Wiesbaden.

Nun kurzfristig zusätzlichen Reisebusse zu chartern sei kaum möglich, da es aus rechtlichen Gründen erst eine Ausschreibung geben müsse. Dabei hätte es am Geld laut Lotz nicht mangeln dürfen. „Die Landesregierung hat sich selbst einen Schattenhaushalt geschenkt und gibt gerade für alle möglichen Lieblingsprojekte Geld mit vollen Händen aus, selbst wenn der Corona-Bezug an den Haaren herbeigezogen wurde. Die Schülerbeförderung gehört definitiv nicht zu den zu den Lieblingsprojekten, auch wenn hier ganz klar Covid-19 eine tragende Rolle spielt. Der Landesregierung mangelt es grundsätzlich an einem Problembewusstsein, anders kann ich mir diesen Missstand nicht erklären“, ärgert sich Heinz Lotz. Eine häufig diskutierte Lösung sei die Idee von zeitversetztem Unterrichtsbeginn und -ende. Dafür müssten aber schon wieder die Schulen die Scherben auffegen, die von der Landesregierung verursacht wurden. „Warum kommt das Kultusministerium nicht auf die Idee, die überfüllten Busse zu entzerren, indem die Schülerinnen und Schüler schlichtweg andere Unterrichtszeiten haben? Sie könnten das ohne Probleme anweisen und damit wäre der Spielraum für die Schulen wesentlich größer“, sagte Heinz Lotz. Aber auch das hätte vor den Ferien in die Wege geleitet werden müssen, denn berufstätige Eltern bräuchten für ihre Planungen diese Vorlaufzeiten.

„Es macht für mich den Eindruck, dass bei Kultusminister Lorz das pure Chaos ausgebrochen ist. Die Kommunikationsprobleme zwischen Ministerium, staatlichen Schulämtern und Schulleitungen sprechen Bände. Was wir nun brauchen, sind schnelle und unbürokratische Lösungen für den Schülertransport. Gerade erst hat sich die Landesregierung selbst mit dem Corona-Sonderfond über 12 Mrd. Euro einen Schattenhaushalt eingerichtet und wird nicht müde, diesen immer weiter auszuweiten. Anstatt ihre eigenen Prestigeprojekte zu vergolden, sollen sie nun endlich dieses Geld nehmen, um Probleme wie diese zu lösen. Die knallvollen Schulbusse sind eine tickende Zeitbombe, die die Hygienekonzepte der Schulen völlig ad absurdum führen“, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Lotz.


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