Corona-Lage: „Gute Gründe für Zuversicht“

Politik
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Zum Start der regionalen Impfzentren in Hanau und Gelnhausen hat Landrat Thorsten Stolz (SPD) an die Bürgerinnen und Bürger appelliert, „dass Vorsicht und Zuversicht auch für die nächsten Wochen geboten sind“.



„Vorsicht, weil wir in der Tat aufpassen müssen, die Erfolge durch die bisherigen Kontaktbeschränkungen und Maßnahmen nicht wieder leichtfertig aufs Spiel zu setzen“, so Stolz. Nach wie vor gebe es im Landkreis ein Infektionsgeschehen auf hohem Niveau, man müsse daher aufpassen, nicht durch zu frühe und zu breit angelegte Lockerungen einen weiteren Rückschlag zu erleiden. „Zuversicht deshalb, weil auch bei uns im Main-Kinzig-Kreis die Zahl der Neuinfektionen sinkt, der Inzidenzwert rückläufig ist, die Zahl der stationären Aufnahmen in unseren vier Krankenhäusern seit dem Jahreswechsel abgenommen hat und wir auch beim Impfen – natürlich im Rahmen des zur Verfügung stehenden Impfstoffes – erste Erfolge verzeichnen. Nun haben auch die beiden Impfzentren in Hanau und Gelnhausen geöffnet. Dafür haben wir in den zurückliegenden Wochen gekämpft und jetzt geht es, neben den mobilen Impfteams, endlich los“, erklärte der Landrat.

Nach langen Wochen im Lockdown habe er großes Verständnis dafür, „dass bei vielen Menschen einfach die Nerven blank liegen und die Sorge vorherrscht, dass das alles noch lange andauern könnte“: in den Unternehmen und Betrieben, die von der Schließung direkt betroffen sind und unter Existenzangst leiden, ebenso in den Familien, in denen Eltern Betreuung, Homeschooling und Beruf unter einen Hut bekommen müssen. „Es ist genau das eingetreten, was ich bereits im vergangenen Jahr ganz oft gesagt habe: Die Pandemie stellt uns nicht nur vor eine medizinische Herausforderung, sondern ist auch eine Herausforderung für uns als Gesellschaft. Zusammenhalt, Solidarität und gegenseitiger Respekt werden auf eine enorme Belastungsprobe gestellt“, sagte Stolz. Nicht zu vergessen die Vereinslandschaft, der eine Perspektive fehle.

Wie lange die Einschränkungen aber noch gelten müssen, vermag niemand einzuschätzen. Die Corona-Pandemie sei mit nichts in der deutschen Nachkriegsgeschichte zu vergleichen, für diese Situation gebe es keinen Masterplan. Dennoch solle man sich bei aller Sorge und notwendiger Vorsicht die guten Gründe für Zuversicht vergegenwärtigen. Fast 10.000 Menschen sind im Main-Kinzig-Kreis schon geimpft. Der Impfbetrieb in den Impfzentren sei gut angelaufen und werde mit mehr Impfstoff noch deutlich an Fahrt aufnehmen.

„Genau deshalb – aus dem Blickwinkel von Vorsicht und Zuversicht – ist es auch notwendig, dass die Bundesländer eine gemeinsame Öffnungsstrategie entwickeln, und zwar für alle Berufs- und Lebensbereiche. Das erwarte ich auch als Landrat des Main-Kinzig-Kreises von der Landesregierung in Hessen. Dabei muss diese Öffnungsstrategie nicht nur die Fallzahlen und Inzidenzwerte im Blick behalten, sondern auch die freien Kapazitäten in der medizinischen Versorgung und den Fortschritt bei den Impfungen. Es ist zwingend notwendig, dass wir den Menschen Halt, Orientierung und eine Perspektive geben. Gerade auch deshalb, weil die nächsten Wochen weiterhin nicht einfach sein und in ganz vielen Bereichen eine Belastung darstellen werden“, sagte Thorsten Stolz.

Bei aller Belastung und auch den Dingen, die kritikwürdig sind, bat Landrat Stolz eindringlich um einen respektvollen Umgang, gerade auch in den sozialen Netzwerken, wo unter dem Stichwort Corona unter Klarnamen wüste direkte Beschimpfungen, Beleidigungen und auch Drohungen ausgesprochen würden. Den respektvollen Umgang brauche man, „trotz gerne auch unterschiedlicher Auffassungen in der Sache“: „Denn auch nach Corona leben wir miteinander und wollen uns gegenseitig in die Augen schauen können. Das gilt im Großen wie im Kleinen. Ich bin an dieser Stelle ganz bei unserem Bundespräsidenten, der in diesen Tagen gesagt hat: Gelingt uns der Kampf gegen das Virus, gewinnen alle. Verlieren wir ihn, verlieren alle.“


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