Hessen absolviert bei Hebammen nur Pflichtprogramm

Politik
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Bei der Hebammenversorgung in Hessen gebe es viel Luft nach oben, konstatiert die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Müller.



Die Gesundheitspolitikerin, im Bundestag zuständige Fachberichterstatterin ihrer Fraktion für die Hebammen, reagiert damit auf die jüngste Landtagsdebatte zur Lage der Geburtshilfe in Hessen.

"Mit der angekündigten Umsetzung der neuen akademischen Hebammenausbildung bis 2023 hat die schwarz-grüne Landesregierung lediglich die Pflicht erfüllt, nicht mehr", so Müller. Schließlich habe der Bundestag mit der Reform der Hebammenausbildung die Länder gesetzlich verpflichtet, ab 2023 nur noch die hochschulische Variante der Ausbildung anzubieten. Die bis zu dem Stichtag an den alten Hebammenfachschulen begonnenen Ausbildungen können dort aber bis 2027 auch noch abgeschlossen werden. Damit durch das Warten auf den Beginn der hochschulischen Ausbildung keine zu große Lücke bei den Ausbildungszahlen entstehe, müsse das Land den Absolventinnen der altrechtlichen Ausbildung eine zusätzliche Perspektive bieten. Bettina Müller: "Bei der Reform der Hebammenausbildung haben wir den Ländern Gestaltungsspieltraum zur Regelung der akademischen Nachqualifizierung gelassen." Auf diese Weise könnten Hebammen mit herkömmlicher Ausbildung den künftig möglichen Bachelor-Abschluss nachholen. Bis nach dem regulären Start der neuen Ausbildung frühestens 2026 die ersten akademisch ausgebildeten Hebammen in die hessischen Kreißsäle kommen, verließen noch schließlich noch sechs Jahrgänge mit fachschulischer Ausbildung die Hebammenschulen, so Müller. Zur Kür der Landesregierung gehöre es daher, deutlich zu machen, dass dies keine Hebammen zweiter Klasse sind.

Bettina Müller: "Die SPD hat sich in ihrem Wahlprogramm für die Umsetzung der 1:1-Betreuung im Kreißsaal ausgesprochen. Für die dafür notwendige Personaldecke brauchen wir jede ausgebildete Kraft." Die Ausbildungszahlen dürften bis zum Start der Akademisierung daher nicht einbrechen. Ohnehin sei eine bessere Personalbemessung nur zu erreichen, wenn neben der attraktiveren Ausbildung auch die Arbeit im Kreißsaal wieder attraktiver werde. Mit der kürzlich vom Bundestag beschlossenen Einführung von Hebammenassistenzkräften zur Entlastung von Routinearbeiten und Bürokratie sei ein erster Schritt erfolgt. Weitere müssten aber folgen. Bettina Müller: "Wie bereits das Pflegepersonal, müssen auch die Hebammen aus dem Fallpauschalensystem herausgelöst werden, um die Bezahlung zu verbessern." Bessere, familienfreundlichere Arbeitsorganisation durch Teilzeit, mehr Personal und bessere Bezahlung - nur so könne dem Hebammenmangel in den Krankenhäusern wirksam begegnet werden, erklärt die Abgeordnete.


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