Plakataktion: „Konflikte lösen ohne Gewalt“

Politik
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Mit einer neuen Plakataktion für die Männer-Gesprächsgruppe "Konflikte lösen ohne Gewalt" werben Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) und  Bürgermeisterin Sylvia Braun (FDP) aus Bruchköbel gemeinsam mit Susanne Wetzel, Präsidentin des Landgerichts und Vorstand der Förderung der Bewährungshilfe in Hessen e.V. sowie den Vertreterinnen der Frauenbüros für eine Männergesprächs- und Therapiegruppe.



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Ab sofort werden die Plakate in Hanau, Bruchköbel und in weiteren Gemeinden des Main-Kinzig-Kreises an prominenter Stelle in der Öffentlichkeit zu sehen sein. "Die Aktion ist eine gute Sache, um Männern einen Weg zur Bewältigung von Konflikten aufzuzeigen", sind sich Braun und Kaminsky einig. In Zeiten von Corona sei die Gewaltbereitschaft in Familien leider angestiegen, bestätigt die städtische Frauenbeauftragte Monika Kühn-Bousonville, daher sei es umso wichtiger hier gegenzusteuern.

Kühn-Bousonville hatte die Plakataktion gemeinsam mit der Kollegin Claudia Krämer vom Frauenbüro Bruchköbel und den zuständigen Ansprechpartner*innen für die Gruppe "Konflikte lösen ohne Gewalt" ins Leben gerufen. Sie soll aufmerksam machen, auf eine bereits seit Jahren existierende Gesprächs- und Therapiegruppe für Männer, die häusliche Gewalt ausgeübt haben. Gestaltungspädagoge Harald Scheffl und sein Kollege Volker Nimrich haben ein Trainingsprogramm als Maßnahme gegen häusliche Gewalt entwickelt und arbeiten seit vielen Jahren mit gewalttätigen Männern im Main-Kinzig-Kreis. Die Gruppe ist ein Arbeitsbereich des Vereins zur "Förderung der Bewährungshilfe in Hessen", gefördert vom Land Hessen und der Landeskoordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt. Seit 2006 bis heute haben 235 Männer daran teilgenommen. 180 davon nahmen mit Auflagen des Gerichts oder Bewährungsweisungen an der Gruppe teil.

"Mit der Anwendung von Gewalt schädigen die Männer nicht nur ihre Opfer, die Gewalt schädigt auch die Täter. Die Täter befinden sich in einer Spirale von Gewaltanwendung, Selbstausgrenzung und Frustration, die es zu durchbrechen gilt", erläutert Scheffl.  Die Arbeit mit Gewalttätern diene erstrangig dem Opferschutz, primäres Ziel sei daher die Beendigung jeglicher Gewalt und die Verhinderung weiterer Gewalttaten, erklärt er. Dazu solle in einem ersten Schritt erreicht werden, dass die Täter ihr Verhalten überhaupt als gewalttätig wahrnehmen und die Bereitschaft entwickeln, sich in Einzelgesprächen oder einem Gruppentraining damit auseinander zu setzen.

"Fast alle Gewalttäter in unseren Trainings waren früher selbst Opfer körperlicher oder seelischer Misshandlungen. Trotz dieser eigenen Gewalterfahrungen wird das gewalttätige Verhalten häufig später selbst übernommen", berichtet Scheffl. Solange das biografisch erworbene Problem der Anerkennung und Selbstachtung nicht gelöst werde, blieben die gewaltbereiten Verhaltensmuster in Kraft, so der Trainer. Der Zugang zu den eigenen verdrängten Gefühlen und die Entwicklung von Empathie für die Opfer seien die zentralen Lernziele.

Für Männer, die Gewalt in der Beziehung ausgeübt hätten oder kurz davor waren, sei die Gruppe der richtige Ort, um hier den Ausstieg aus der Gewaltspirale zu finden, so Scheffl. Die meisten Männer wünschen sich Harmonie und Liebe in Partnerschaft und der Familie. Einige scheitern jedoch an der Bewältigung ihrer Konflikte. Durch Bedrohung und körperliche Gewalt zerstören sie die Grundlage für Liebe, Vertrauen und Nähe. Sie fügen, den Menschen, die sie lieben Leid zu und grenzen sich selbst zunehmend damit selbst aus. Das Angebot richte sich an Männer, die diesen Teufelskreis durchbrechen wollten. "Wir freuen uns über jeden Mann, der den Weg zu uns findet und bereit ist, sich helfen zu lassen und damit am Ende natürlich vor allem seiner Partnerin und seiner Familie hilft!"

Termine und Ort:
Die Gruppe findet vierzehntägig derzeit nur digital (in Hanau) statt. Ein Einstieg in die laufende Gruppe ist jederzeit möglich. Hier können Männer sich informieren und anmelden: H. Scheffl: Telefon: 0172-6645551, Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und V. Nimrich, Telefon: 0176-70801658, Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Foto: Eines von drei Motiven der Plakataktion gegen häusliche Gewalt.
Foto (von links): Claudia Krämer Frauenbeauftragte Stadt Bruchköbel, Susanne Wetzel, Präsidentin des Landgerichts Hanau, Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Bewährungshilfe Hessen, Monika Kühn-Bousonville, Frauenbeauftragte der Stadt Hanau, Harald Scheffl, Trainer der Gruppe, Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Volker Nimrich, Trainer der Gruppe, Sylvia Braun Bürgermeisterin in Bruchköbel.
Fotos: Stadt Hanau


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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