"Der 8. Mai muss endlich Feiertag werden"

Politik
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Am 8. Mai 1945 wurde das Nazi-Regime durch den militärischen Sieg der Anti-Hitler-Koalition – der Streitkräfte der Alliierten, der Partisan*innen und Widerstandskämpfer*innen – über die Wehrmacht zerschlagen.



"Wir erinnern an die Befreiung Europas vom deutschen Faschismus und an die Befreier. Mit besonderer Dankbarkeit erinnern wir an die mutigen Männer und Frauen, die dem Nazi-Regime auch in Deutschland Widerstand geleistet haben. Terrorherrschaft, Vernichtungskrieg und Völkermord hatten mehr als 60 Millionen Menschen das Leben gekostet. Ihrer aller gedenken wir an diesem Tag. Wie in jedem Jahr finden in diesen Tagen viele Gedenkveranstaltungen statt, an denen wir uns nach Kräften beteiligen. Dabei ist uns wichtig, dass Erinnerung und Gedenken nicht folgenlos bleiben dürfen. Gemeinsam müssen wir Nazis und Rassist:innen entschieden entgegentreten – auf der Straße, in den Parlamenten und in den Institutionen! •Gemeinsam mit den Angehörigen der Ermordeten von Hanau und anderer Opfervon Nazi-Gewalt fordern wir: Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung,Konsequenzen!•Wir fordern systematische unabhängige Aufklärung über rechte Netzwerke inPolizei, Bundeswehr und Geheimdiensten.•Wir fordern erneut das Verbot und die Auflösung aller (neo-)faschistischenOrganisationen und die sofortige Auflösung von Ersatzorganisationen!", so Horst Koch-Panzner, Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Main-Kinzig.

Seine Forderungen:

• "Wir treten für die Stärkung der internationalen Institutionen ein, die nach derNiederringung des Naziregimes durch den Sieg der Anti-Hitler-Koalitionentstanden sind, allen voran die UNO, in deren Vollversammlung jedes Land eineStimme hat. Sie muss eine wichtige Rolle bei der Lösung aktueller undkommender Krisen und Konflikte spielen.•Mit unseren Freund:innen in der FIR setzen wir uns ein für ein Europa, dasfür eine Friedenspolitik eintritt, die nicht auf hegemonialer Dominanz in der Außenpolitik, sondern auf nichtmilitärischer Konfliktlösung beruht. Das schließt die Militarisierung der EU aus."
• "Wir fordern die Auslandseinsätze der Bundeswehr und den Export von Waffen,Waffentechnologie und -Fabriken zu beenden. Dies gilt auch für multinationaleProduktionen."
• "Wir fordern ein Ende der Abschottung Europas gegen Menschen auf der Flucht.Das beginnt mit der Aufnahme von Geflüchteten aus Griechenland in den Städtenund Gemeinden, die sich dazu bereiterklärt haben, mit der Auflösung derElendslager auf den Inseln und dem Verzicht auf Abschiebehaft. Frontex mussaufgelöst und durch Seenotrettung ersetzt werden."
• "In einer Welt, in der alle Grenzen für Waren- und Kapitalverkehr offen stehen,müssen auch die Grenzen für Menschen in Not offen sein. Wir arbeiten mit allenzusammen, die dafür eintreten."

Koch-Panzner abschließend: "Für uns bleibt das Vermächtnis der Überlebenden der Konzentrationslager, wie sie es im 'Schwur von Buchenwald' formuliert haben: 'Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln, Schaffung einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit', eine politische Verpflichtung für heute und morgen: einzutreten für umfassende politische und soziale Menschenrechte, für Frieden, Freiheit und Demokratie. In diesem Sinne fordern wir gemeinsam mit unserer Ehrenpräsidentin Esther Bejarano: 'Der 8. Mai muss ein Feiertag werden! Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann. Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten. Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschlagung des NS-Regimes.' Mehr als 125.000 Menschen haben diesen Appell bereits unterstützt und unsere Petition unterschrieben: Change.org/8Mai Der 8. Mai muss Feiertag werden!"


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