Wie steht es um den Hochwasserschutz?

Politik
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Über 180 Menschen kamen bei der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Juli diesen Jahres ums Leben.



„Es ist davon auszugehen, dass die Extremwetterlagen in den kommenden Jahren zunehmen werden“, sagt Bernd Wietzorek, Sprecher für Hochwasserschutz der Grünen Kreistagsfraktion. „Das Hochwasser hätte auch uns treffen können, viele Menschen im Kreis leben ebenfalls in einem Tal. Außerdem standen erst zu Beginn des Jahres Teile des Kreises, besonders rund um Nidderau, unter Wasser. Umso wichtiger ist es, dass es im Kreis einen entsprechenden funktionsfähigen Hochwasserschutz gibt.“

Aus diesem Grund hat die Fraktion eine Anfrage an die Verwaltung gerichtet: „Im Umweltbericht des Kreises wird auch der Hochwasserschutz thematisiert.“ Dort wird von festgesetzten, also bei einem Hochwasserereignis schwer betroffenen Gebieten, und nicht festgesetzten Gebieten, bei denen die Auswirkungen nicht so schwer wären, gesprochen: „Das Hochwasser hat beispielsweise in Ahrweiler alle Rekorde gebrochen, deswegen muss sich Gedanken darum gemacht werden, ob die festgesetzten Gebiete ausgeweitet werden und die Hochwasserschutzmaßnahmen somit dort verstärkt werden, wo bisher von keiner großen Hochwassergefahr ausgegangen wurde“, so Wietzorek.

Ausgegangen wird bei der Betrachtung des ausreichenden Hochwasserschutzes immer von einem Jahrhunderthochwasser, einem sogenannten HQ100: „Das Hochwasser von Ahrweiler übertrifft sogar die Vorstellung des HQ100, deswegen fragen wir die Verwaltung, ob nach dem Hochwasser neue Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung getroffen wurden, besonders bei Extremhochwassern durch enorme Regenmengen in kurzer Zeit, die über HQ 100 hinausgehen, so wie dies in Ahrweiler geschehen ist. Auch den Sachstand bei dem Bau von Rückhaltebecken an Salz und Bracht möchten wir erfahren.“ Der bereits bestehende Hochwasserschutz ist ebenfalls Ziel der Anfrage der Grünen Kreistagsfraktion: „Es gibt in Biebergemünd, Bruchköbel, Gelnhausen und Hanau Schutzbauwerke. Hier möchten wir erfahren, ob diesen nach den jüngsten Ergebnissen verstärkt oder ausgebaut werden.“

Ein wichtiger Meilenstein beim Hochwasserschutz war der Beitritt zum Landespilotprojekt „Gewässerbezogener Hochwasserschutz Kinzig“ 2006. „Dort möchten wir wissen, welche Maßnahmen bereits umgesetzt wurden und an welchen aktuell gearbeitet wird.“ Schlussendlich richtet Wietzorek noch einen Appell an die Städte und Gemeinden des Kreises: „Welche Straßen oder Plätze besonders von Starkregen gefährdet sind, welchen Weg sich die Wassermassen durch die Städte und Gemeinden bahnen oder ob es kritische Bereiche wie Altenheime oder Krankenhäuser gibt, die dann besonders geschützt werden müssen, diese Fragen werden von einer hydrologischen Risikoanalyse beantwortet. Klima-Kommunen bekommen vom Land Hessen 100 Prozent der Kosten für die Erstellung erstattet, alle anderen Kommunen 80 Prozent der Kosten. Hier kann der Kreis aktiv werden und den Kommunen die nicht förderfähigen Kosten erstatten“, so Wietzorek abschließend.


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