Polizei im Main-Kinzig-Kreis vor Herausforderungen

Erfreulich sei, dass trotz der Nähe zu Frankfurt die Fallzahlen im Kreis mit Ausnahme der Stadt Hanau unter dem Landestrend lägen. Weiterhin begrüßt er, dass in den letzten Jahren kontinuierlich zusätzliche Polizeikräfte in der Polizeidirektion und den einzelnen Polizeistationen im Kreis aufgebaut wurden. „Allerdings könnte das KOMPASS-Projekt zur Zusammenarbeit von Polizei und Kommunen noch stärker ausgebaut werden“, bedauert Thomas Schäfer, dass erst die Hälfte der Kommunen im Kreis sich der Sicherheitsinitiative des Landes angeschlossen haben.

„Für mich ist unverkennbar, dass die Nachwirkungen des Anschlags vom 19. Februar 2020 noch überall zu spüren sind“, bewertet FDP-Landtagsvizepräsidenten Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn seine Eindrücke aus vielfältigen Gesprächen mit Polizeibediensteten im Kreis und den übergeordneten Polizeibehörden. Sowohl bei den Polizisten als auch bei der Bevölkerung spiele das Attentat noch immer eine Rolle. Dabei sind die meisten damals im Einsatz gewesenen Polizisten aktuell nicht mehr in ihren seinerzeitigen Funktionen aktiv.

„Sowohl nach dem Einsatz als auch jetzt im Untersuchungsausschuss wird mit den beteiligten Polizisten nicht angemessen umgegangen“, führt der Innenpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Hahn aus. Im Nachhinein könne keine wesentliche Kritik an dem Einsatz der Polizei bei dem Attentat gerade in der Tatnacht geübt werden. Wichtiger wäre es gewesen, dass die politische Führung bis hin zu Innenminister Peter Beuth sich sichtbarer hinter die Polizei gestellt hätte. Zugleich moniert er die Instrumentalisierung des Untersuchungsausschusses durch die Linken und die SPD. „Hier wird Politik auf dem Rücken der Polizei gerade in Hanau betrieben,“ missbilligt Hahn das Vorgehen der beiden Oppositionsfraktionen. Der Untersuchungsausschuss habe für ihn gezeigt, dass nicht auf alle Fragen eine abschließende Antwort gegeben werden könne. Für Ihn sei es deshalb an der Zeit, dass alle Beteiligten die Möglichkeit bekämen, das erlebte zu verarbeiten und nicht ständig von neuem aufgewühlt zu werden. ‚Sie müssen eine Chance bekommen, jetzt endlich mit der Trauerarbeit zu beginnen!“

„Aus meiner Sicht kommt es jetzt darauf an, dass wir die Infrastruktur und Personalausstattung der Polizei in Hanau und im Main-Kinzig-Kreis weiter stärken“, hält der Maintaler FDP-Landtagsabgeordnete Thomas Schäfer Investitionen für dringend erforderlich. So bedarf es einer grundlegenden Sanierung des Gebäudes der Polizeidirektion am Hanauer Freiheitsplatz oder eines Neubaus, da das jetzige Gebäude den Anforderungen an eine moderne Polizei nicht gerecht werden kann. „Gerade, weil die Polizeidirektion auch nach der Auskreisung Hanaus weiterhin für den gesamten Kreis zuständig ist, sind gute Arbeitsbedingungen für die Polizisten erforderlich,“ so Schäfer. Gleiches gelte für den kontinuierlichen Aufbau von Polizeikräften. „Dabei sehen wir gerade auch nach einem Gespräch mit der neuen Polizeidirektorin Ute Jacobs die erhebliche Vielfältigkeit auch der Polizeiarbeit in MKK. Hier darf das Land nicht nachlassen“, so die beiden Liberalen Innenpolitiker.

Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn (links) und Thomas Schäfer anlässlich eines Besuchs bei der Wasserschutzpolizei, die auch für den Main im Main-Kinzig-Kreis zuständig ist.