Gastro: Mehrwertsteuer soll reduziert bleiben

Von links: Max Schad, Annerose Steiger, Daniela Kremhöller und Heiko Kasseckert.

Politik
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Zu einem Austausch zur Situation der Gastronomie und Hotellerie im Main-Kinzig-Kreis trafen sich die CDU-Landtagsabgeordneten Max Schad und Heiko Kasseckert mit Daniela Kremhöller, Geschäftsführerin des „Hotel bei den Tongruben“ in Neuberg und Kreisvorsitzende des DEHOGA Hessen Kreisverbandes Hanau, sowie Annerose Steiger, Leiterin des Außendienstes des Hotel- und Gastronomieverbandes DEHOGA Hessen e.V..



Unter anderem ging es dabei um die Beibehaltung des aktuell geltenden Mehrwertsteuersatzes von 7 Prozent auf Speisen in der Gastronomie, die vor Ort verzehrt werden.

Die derzeitige Regelung, eingeführt in der Corona-Krise, gilt derzeit befristet bis 31. Dezember 2023. Damit wurde den gastronomischen Betrieben nicht nur eine schnelle und unbürokratische Unterstützung gewährt, sondern auch endlich eine Gleichbesteuerung aller Speisen, egal wo und wie sie zubereitet werden, verwirklicht. Die CDU fordert ebenso wie der DEHOGA, den reduzierten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent beizubehalten, da Gastronomie und Hotellerie angesichts von hohen Energiekosten, Fachkräftemangel und steigenden Personalkosten sowie nicht zuletzt aufgrund der Einbußen der Pandemiezeit, noch immer vor großen Herausforderungen stehen. Die Ampel-Regierung hat sich dazu – entgegen den Versprechen von Kanzler Scholz im Bundestagswahlkampf 2021 – nicht eindeutig positioniert. Ein Vorstoß der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Finanzausschuss des Deutschen Bundestages wurde mit den Stimmen der Ampel-Koalition abgelehnt.

Die Auswirkungen der hohen Energiepreise verdeutlichte Daniela Kremhöller anhand eines Beispiels: So koste ein Saunabesuch im „Hotel bei den Tongruben“ mittlerweile 15 Euro, während er früher kostenlos war. Die Sauna werde nur noch auf Kundenwunsch angeschaltet. Die Zahl der Geschäftsreisen habe das Vor-Corona Niveau noch nicht wieder erreicht. Viele Meetings seien durch Videokonferenzen ersetzt worden. Das treffe vor allem Hotels, wie das „Hotel bei den Tongruben“, die stark von Tagungen und Geschäftsreisen leben. 

Ein weiteres Thema waren die unflexiblen Arbeitszeitgesetze, die eine tägliche Höchstarbeitsdauer vorschreiben und es den Mitarbeitern nicht erlauben, ihre wöchentliche Arbeitszeit flexibel zu gestalten. Die unattraktive Besteuerung mache es für Arbeitnehmer zudem uninteressant, Überstunden zu machen. Damit sich das ändert, setzt sich die CDU bereits seit einiger Zeit dafür ein, dass Überstunden nicht mehr besteuert werden. Schwierig gestalte sich zudem leider oftmals der Generationswechsel in den Häusern, so Daniela Kremhöller: Vor allem für familiengeführte Traditionsbetriebe sei es nicht leicht, Nachfolger innerhalb der eigenen Familie zu finden; da behördliche Auflagen verbunden mit wachsender Bürokratie auch bei größter Leidenschaft zum Beruf eine Übernahme häufig unattraktiv machen.

Touristisch sehen Daniela Kremhöller und Annerose Steiger den Main-Kinzig-Kreis insgesamt gut aufgestellt; neben tagestouristischen Möglichkeiten wie Radfahren und Wandern sei eine weitere Stärkung der Urlaubsangebote und der Kulinarik wünschenswert. Max Schad und Heiko Kasseckert bedankten sich für die Einblicke aus erster Hand und versprachen, die Anregungen und Vorschläge mit in die politische Diskussion nach Wiesbaden zu nehmen.

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Von links: Max Schad, Annerose Steiger, Daniela Kremhöller und Heiko Kasseckert.


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